Integrität | Arbeit in Deutschland | CDP Bericht | GRI Leitlinien
Sabine Braun zieht Bilanz aus Oktober/November 2013
Dass Unternehmen mit integrem Management dauerhaft erfolgreicher sind, haben die Wirtschaftswissenschaftlicher Luigi Guiso, Paola Sapienza und Luigi Zingales festgestellt. Und damit meinen sie nicht die derzeit von fast jedem Unternehmen in seinen Veröffentlichungen beschworene Integrität, sondern die tatsächlich über viele Jahre gelebte Unternehmenskultur. Sie hatten dafür die Befragungsdaten vom Great Place to Work Institute genutzt, das bei den Mitarbeitern auch eine Beurteilung des ethisch korrekten Handelns im Management erfragt. Nach der Auswertung kamen sie zu dem Schluss, dass die Produktivität und die Profitabilität eines Unternehmens umso höher waren, je mehr Mitarbeiter dem Management Integrität bescheinigten.
Fazit der drei Ökonomen: Unternehmenskultur hilft dabei, den Opportunismus als Handlungsmaxime zurückzudrängen, das heißt, nicht den eigenen kurzfristigen Vorteil zu verfolgen, sondern den Blick auf die gemeinsamen Unternehmensziele zu richten.
Arbeit in Deutschland
Im Zuge der Mindestlohndebatte werden nun auch die Arbeitsbedingungen in Deutschland vertiefender betrachtet. Die stete Betonung der anspruchsvollen sozialgesellschaftlichen Rahmenbedingungen hierzulande scheint die Realität gehörig zu verschleiern. Zitat "Spiegel" vom 18. November 2013: "Bislang gab es keine validen Zahlen, wie viele Menschen in Deutschland unter Werkvertragsbedingungen arbeiten. Anders als bei der Leiharbeit haben weder das Bundesarbeitsministerium noch das Statistische Bundesamt exakte Zahlen erhoben, ja erheben können. [...] Anders als bei der Leiharbeit benötigen Werkvertragsfirmen auch keine Genehmigung, ihre Mitarbeiter für andere Unternehmen arbeiten zu lassen. Nun hat die Gewerkschaft IG Metall erstmals Zahlen zusammengetragen [...]. Das Ergebnis der Bestandsaufnahme ist überraschend. So arbeiten inzwischen mehr als eine Million Menschen überwiegend außerhalb der Metall- und Elektroindustrie in nicht regulären Beschäftigungsformen für die Branche. Das entspricht fast einem Drittel der Beschäftigten der gesamten M+E-Industrie." Doch: "Selbst Krankenhäuser und Kliniken gründen Servicegesellschaften, in die sie Personal auslagern und über Dienstleistungsverträge wieder einsetzen. Bei Neueinstellungen sind sie nicht mehr an die Krankenhaustarife gebunden. Und längst sind es nicht mehr nur die Köche und Reinigungskräfte, die ausgegliedert werden. Buchhaltung, Krankentransport, selbst Kernpersonal wie Altenpfleger werden mittlerweile über Werkverträge beschäftigt."
CDP: Klimawandelbericht 2013
Am 13. November 2013 stellte das CDP bei der Jahreskonferenz in Frankfurt seinen aktuellen Bericht für DACH 350 vor. Das ist eine Grundgesamtheit von 350 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Rücklaufquote lag bei 50 Prozent. Somit umfassen die im Bericht dargestellten Ergebnisse 175 Unternehmen. Zwölf Unternehmen davon sind auch im diesjährigen Global500 Climate Disclosure Leadership Index (CDLI) enthalten: Allianz, BASF, Bayer, BMW, Daimler, Deutsche Post, SAP und Volkswagen aus Deutschland sowie Nestlé und Swisscom aus der Schweiz. Zentrale Ergebnisse: Die Tendenz, Klimarisiken in alle unternehmerischen Entscheidungsprozesse zu integrieren, setzte sich 2013 fort. 134 Unternehmen gaben an, das Thema Klimawandel in ihr Risikomanagement integriert zu haben. Der Bericht steht als Download zur Verfügung.
G4: Richtlinien auf Deutsch
Seit 12. November stehen die G4 Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative auch auf Deutsch zur Verfügung. Die Begutachtung der Übersetzung hatten Bettina Heimer, stellvertretende Vorsitzende des Verband für Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement e. V., Thorsten Pinkepank, Leiter der Abteilung Corporate Sustainability Relations bei BASF, Karin Kichler, Koordinatorin Nachhaltigkeit beim österreichischen Unternehmen Verbund, und akzente-Geschäftsführer Thomas Melde übernommen, der zugleich den Peer Review Chair innehatte. Die Übersetzungskosten wurden von der HEAG Südhessischen Energie AG (HSE)/ENTEGA und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gesponsert. Die G4 Richtlinien auf Deutsch stehen als Download zur Verfügung, als Teil 1 und Teil 2.
Fazit der drei Ökonomen: Unternehmenskultur hilft dabei, den Opportunismus als Handlungsmaxime zurückzudrängen, das heißt, nicht den eigenen kurzfristigen Vorteil zu verfolgen, sondern den Blick auf die gemeinsamen Unternehmensziele zu richten.
Arbeit in Deutschland
Im Zuge der Mindestlohndebatte werden nun auch die Arbeitsbedingungen in Deutschland vertiefender betrachtet. Die stete Betonung der anspruchsvollen sozialgesellschaftlichen Rahmenbedingungen hierzulande scheint die Realität gehörig zu verschleiern. Zitat "Spiegel" vom 18. November 2013: "Bislang gab es keine validen Zahlen, wie viele Menschen in Deutschland unter Werkvertragsbedingungen arbeiten. Anders als bei der Leiharbeit haben weder das Bundesarbeitsministerium noch das Statistische Bundesamt exakte Zahlen erhoben, ja erheben können. [...] Anders als bei der Leiharbeit benötigen Werkvertragsfirmen auch keine Genehmigung, ihre Mitarbeiter für andere Unternehmen arbeiten zu lassen. Nun hat die Gewerkschaft IG Metall erstmals Zahlen zusammengetragen [...]. Das Ergebnis der Bestandsaufnahme ist überraschend. So arbeiten inzwischen mehr als eine Million Menschen überwiegend außerhalb der Metall- und Elektroindustrie in nicht regulären Beschäftigungsformen für die Branche. Das entspricht fast einem Drittel der Beschäftigten der gesamten M+E-Industrie." Doch: "Selbst Krankenhäuser und Kliniken gründen Servicegesellschaften, in die sie Personal auslagern und über Dienstleistungsverträge wieder einsetzen. Bei Neueinstellungen sind sie nicht mehr an die Krankenhaustarife gebunden. Und längst sind es nicht mehr nur die Köche und Reinigungskräfte, die ausgegliedert werden. Buchhaltung, Krankentransport, selbst Kernpersonal wie Altenpfleger werden mittlerweile über Werkverträge beschäftigt."
CDP: Klimawandelbericht 2013
Am 13. November 2013 stellte das CDP bei der Jahreskonferenz in Frankfurt seinen aktuellen Bericht für DACH 350 vor. Das ist eine Grundgesamtheit von 350 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Rücklaufquote lag bei 50 Prozent. Somit umfassen die im Bericht dargestellten Ergebnisse 175 Unternehmen. Zwölf Unternehmen davon sind auch im diesjährigen Global500 Climate Disclosure Leadership Index (CDLI) enthalten: Allianz, BASF, Bayer, BMW, Daimler, Deutsche Post, SAP und Volkswagen aus Deutschland sowie Nestlé und Swisscom aus der Schweiz. Zentrale Ergebnisse: Die Tendenz, Klimarisiken in alle unternehmerischen Entscheidungsprozesse zu integrieren, setzte sich 2013 fort. 134 Unternehmen gaben an, das Thema Klimawandel in ihr Risikomanagement integriert zu haben. Der Bericht steht als Download zur Verfügung.
G4: Richtlinien auf Deutsch
Seit 12. November stehen die G4 Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative auch auf Deutsch zur Verfügung. Die Begutachtung der Übersetzung hatten Bettina Heimer, stellvertretende Vorsitzende des Verband für Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement e. V., Thorsten Pinkepank, Leiter der Abteilung Corporate Sustainability Relations bei BASF, Karin Kichler, Koordinatorin Nachhaltigkeit beim österreichischen Unternehmen Verbund, und akzente-Geschäftsführer Thomas Melde übernommen, der zugleich den Peer Review Chair innehatte. Die Übersetzungskosten wurden von der HEAG Südhessischen Energie AG (HSE)/ENTEGA und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gesponsert. Die G4 Richtlinien auf Deutsch stehen als Download zur Verfügung, als Teil 1 und Teil 2.
Ab dem 2. Dezember gibt es auch einen neuen Check Service der GRI für G4: Geprüft werden 11 Items (G4-17 bis 27), das heißt: Materialitätsanalyse, Grenzen und Beschränkungen der Berichterstattung sowie Stakeholderengagement. Es wird weiterhin eine Art Zertifikat geben für jene, die den Check durchführen lassen. Die Kosten dafür betragen 1.750 Euro zzgl. MwSt.
Von Sabine Braun
Quelle:
Wirtschaft | CSR & Strategie, 20.11.2013
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