Sebastian Copien

Vegane Garten-Kochschule mit Sebastian Copien

Im Portrait: Topinambur - Helianthus tuberosus

Foto: hansbenn - PixabayDie Erdbirne oder auch Sonnenblumen-Artischocke hat in den letzten Jahren zwar deutlich an Beliebtheit zugelegt, sich aber nie wirklich durchgesetzt, obwohl sie in Europa schon seit dem 17. Jahrhundert angebaut wird. Die Verwandte der Sonnenblume schmeckt gekocht wundervoll nach Artischocke, bildet hübsche kleine Blüten aus und kann bis zu 3 m hoch werden.

Sie ist ein echter Gewinn für jeden Garten, kann aber auch zum Fluch mutieren, denn sie verbreitet sich über die Knollen rasend schnell. Verbleibt nur ein kleines Stück der Knolle im Boden zurück, wächst sie weiter. Deshalb baue ich sie in großen, im Boden eingelassenen Wannen an. Nur so bleibt sie im Garten, wo sie soll. Sobald der oberirdische Teil ab Oktober verblüht ist, sind die Knollen bis zum Neuaustrieb im Frühling bereit zur Ernte. Man kann sie aber auch im Boden lassen, mit einer Mulchschicht bedecken und im Laufe des Winters bei Bedarf ausgraben, wenn der Boden nicht gefroren ist. Bei der Ernte lässt man einfach ein paar Knollen im Beet stecken, und schon kann es im Folgejahr weitergehen. Ich liebe Gemüsearten, die mit so wenig Aufwand und Betreuung einen so üppigen und wohlschmeckenden Ertrag bringen!

Die hellere Schale der jungen Knollen kann man wunderbar mitessen. Man sollte sie vor der Verwendung einfach kräftig mit der Gemüsebürste abbürsten.
Topinambur ist sehr wertvoll für die Gesundheit und kann im Herbst und Winter einen umfangreichen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung leisten. Die Knolle wird zur Erkältungsvorbeugung ebenso empfohlen wie zur Anregung von Nieren und Galle.

Dazu kann das Kochwasser als gewürzter Sud eingenommen werden. Der hohe Inulingehalt der Knolle macht sie zum hervorragenden Kartoffelersatz für Diabetiker. Allerdings kann Topinambur auch schwer verdaulich sein und sollte deshalb mit Gewürzen wie Kümmel, Salbei oder Rosmarin kombiniert werden.
 
Küchentipps:
Topinamburknollen kann man roh wie gekocht verzehren. Ich reibe sie gern über Ofengemüse oder in den Salat. Das verleiht beidem eine köstlich nussige Note. Allerdings verfärbt sie sich roh recht schnell, sollte also nach dem Raspeln mit Säure oder Öl beträufelt oder sofort gegessen werden.

Einfach köstlich
Foto: Hansi Heckmair / Christian VerlagDie Topinambur lässt sich schnell und einfach zu pikanten Aufstrichen und Dips verarbeiten. 
 
Mediterraner Topinambur: 500 g junge Topinambur in Würfel schneiden. In einer Pfanne 2 EL Bratöl und 1 EL Olivenöl erhitzen und die Würfel darin mit einer Prise Pfeffer und 1 TL gehacktem frischem Rosmarin etwa 5 Minuten goldgelb anschwitzen. 1 gehackte Knoblauchzehe untermischen und kurz mitbraten, dann alles mit je einer Prise gemahlenen Fenchelsamen und Koriander, 1 TL Ahornsirup und ½ TL Salz würzen und 5 Minuten zugedeckt sanft garen. Mit 1 EL Condimento bianco und 1 EL Zitronensaft ablöschen.
Die Flüssigkeit verkochen lassen, die Mischung mit Salz und Pfeffer abschmecken und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Auf frischem Bauernbrot, mit etwas frisch geriebenem Meerrettich bestreut servieren.

Topinambur-Dip: 400 g junge Topinambur mit ½ TL Meersalz, 1 TL gehacktem frischem Rosmarin, 1 klein gehackten Knoblauchzehe, 1 Prise Kreuzkümmel, 1 EL Zitronensaft und 2 EL Olivenöl marinieren. Die Knolle auf Backpapier setzen und dieses zu einem Päckchen zusammenfassen. Im Ofen bei 160 °C je nach Größe 40–50 Minuten schmoren. Etwas auskühlen lassen, schälen und zusammen mit dem Sud und den Gewürzen mit der Gabel grob zerdrücken. Mit 1 TL Mandelmus, Salz, Zitronensaft und Pfeffer abschmecken.

Lust auf mehr Topinambur? Sebastian Copien stellt Ihnen die Topinambur-Trauben-Suppe mit Gemüsespießen vor. Guten Appetit!

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