Next Generations
Ein Schweizer Verein für den Wandel
Egoistisch, gierig, unkooperativ – das sind die Vorurteile, die wir oft über Unternehmen haben. Dass es anders sein kann, zeigt der Schweizer Verein Next Generations. In ihm haben sich Firmen zusammengeschlossen, welche dazu beitragen wollen, die Welt enkeltauglich zu machen – und ihr Engagement ist beachtlich.

Die Entwicklung neuer Wirtschaftsmodelle
Die genannten Firmen sind dabei nur einige der über 90 Unternehmen und Institutionen, die mittlerweile dem Netzwerk Next Generations angehören. Gegründet wurde es Ende 2017 im kleinen Kreis in Davos. Olaf Holstein, Dozent an der Privaten Hochschule Bern und passionierter Nachhaltigkeitsexperte, Hans-Martin Heierling aus der gleichnamigen Skischuh-Dynastie und ihre ersten Mitstreiter waren überzeugt davon, dass die Welt enkeltauglicher gemacht werden muss. Und dass dies nur gemeinsam getan werden kann. „Eifach Zäme mache", sagten sie sich – und gründeten das Netzwerk.
Ihre Idee: Unternehmen, Verbände und Einzelpersönlichkeiten zusammenbringen, um an gemeinsamen Veranstaltungen enkeltaugliche Wirtschaftsmodelle zu entwickeln und enkeltaugliche Produkte und Dienstleistungen auf den Weg zu bringen. Dafür konnten sie Unternehmer aus allen Branchen gewinnen.
Fernsehsendung, Gärtnerei, Kulturzentrum...
Die ersten Veranstaltungen waren physisch: Mischungen aus Symposium und Messe, bei denen die Leute ihre Köpfe zusammensteckten und gemeinsam Projekte entwickelten. Dann kam Corona. Doch Next Generations reagierte rasch. Man entwickelte die Sendereihe punkt4 Zukunftsgespräche und erschuf das Kuriosum: ein Wirtschaftsnetzwerk mit eigener Fernsehsendung.
Derzeit finden die Zukunftsgespräche zwei Mal im Monat um vier Uhr nachmittags auf Zoom statt, behandeln Themen wie das Internet der Dinge, die Kommunikation der Zukunft und energetische Umbauten oder stellen neue Mitglieder vor. Anschließend kann die Sendung auf dem YouTube-Kanal Next-Generations.ch angeschaut werden.
Kein Wandel ohne Aktivitäten
Damit nicht nur geredet, sondern auch gemeinsam etwas getan wird, begannen mehrere Mitglieder zudem, die alte Gärtnerei Wild in Saas wiederzubeleben. Und so wird hier nun mitten im Prättigau von Auberginen bis Zwiebeln alles angebaut, was der Boden hergibt. Die Idee des SanaGiardin.ch: den regionalen Kreislauf der Lebensmittel wiederherzustellen, der früher so selbstverständlich war und dann den Tomaten aus Spanien, den Gurken aus Holland und den Kiwis aus Neuseeland weichen musste. Was im Sana.Giardin.ch angebaut wird, kommt in Beizen (Gastronomiebetriebe) der Region auf den Tisch und im Bioladen Davos auf die Theke.
Doch damit nicht genug. Weil Gemeinsam-machen Begegnung braucht, hat das Netzwerk einen eigenen Kultur- und Begegnungsort geschaffen. Der Gedanke dahinter: Wer einmal gemeinsam ein Glas Wein, ein Bier oder eine Cola getrunken hat, vertraut einander auch. Also wurde eine alte Industriehalle in Nidau umgenutzt, und nun befindet sich hier das belebte Zentrum „dispo.space" und zeigt eindrucksvoll, was Zusammenarbeit alles möglich macht.
Gründer Olaf Holstein bringt seine Motivation hinter all dem auf den Punkt: „Lasst uns unsere Zukunft gemeinsam gestalten und Spaß dabei haben. Also: Eifach Zäme mache."
Die aktuelle Ausgabe vom forum stellt drei Firmen des Netzwerks Next Generations vor, die die Redaktion besonders überzeugt haben:
Von Alrun Vogt
Wirtschaft | Branchen & Verbände, 01.09.2021
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 03/2021 mit Heft im Heft zur IAA Mobility - KRISE... die größte Chance aller Zeiten erschienen.

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