Wirkung mit Profit

Nach über einem Jahr der Vorbereitung war es soweit: Eine unabhängige Jury, zusammengestellt von fair-finance und dem Senat der Wirtschaft in Österreich, kürte die ersten fünf Social Start-ups als Kandidaten für die Ausstattung mit einem Kapital von insgesamt fünf Millionen Euro, die in mehreren Tranchen bei Zielerreichung ausbezahlt werden. Die Unternehmen überzeugten die Jury mit ihrem sozialen Engagement, den technischen Innovationen und neuen Wegen der Kommunikation. forum hat den Auswahlprozess begleitet und berichtet nun, an wen und wofür die sechsstelligen Investitionen fließen.

Das R.U.S.Z bietet Geräte- und Reparaturservice, Gerätemiete und -verkauf sowie einen Ersatzteileshop an. Der Fokus liegt auf der Reparatur von (alten) Geräten und der Verwertung von Ersatzteilen, um die Verschwendung von Rohstoffen zu stoppen und Elektroschrott zu vermeiden.

 

„Die Hälfte aller globalen Kohlenstoffemissionen entsteht durch den Abbau natürlicher Ressourcen und deren Weiterverarbeitung", zitiert CEO Sepp Eisenriegler den Global Resources Outlook 2019 der UNEP (united nations environment programme). „Ein klarer Hinweis, dass Ressourcenschonung, beispielsweise durch Reparatur, gleichbedeutend ist mit Klimaschutz!"

Als soziales Unternehmen bietet Nut & Feder Menschen mit Asyl und subsidiär Schutzberechtigten sowie Menschen mit Asylhintergrund eine Ausbildung beziehungsweise Beschäftigung in einem Tischlereibetrieb an. Dort werden Produkte aus regionalen Materialien, in ökologischer Produktion und mit sozialer Verantwortung hergestellt. Das unternehmerische Handeln soll somit einen nachhaltigen Mehrwert schaffen und Asylbewerbern eine feste Tätigkeit und damit eine Chance auf soziale Inklusion geben. Die Rückmeldung der Angestellten zeigt, wie gut diese Idee ankommt. So zum Beispiel Bernd Huterer: „Meine Arbeit bei Nut & Feder bedeutet für mich, einen nachhaltigen, sozialen Impact auf die Welt zu haben – nicht nur irgendwelche Möbel zu bauen, sondern eine Plattform zu schaffen, wo sich unterschiedliche Gesellschaftsschichten treffen können, wo Leute an einen Tisch kommen, die sonst nie miteinander Kontakt hätten. Nut & Feder gibt den so wichtigen Raum für gemeinsames, produktives Arbeiten."

Der „InnoMake" des Unternehmens ist ein High-Tech-Schuh, der sehbeeinträchtigten, älteren und mobil eingeschränkten Personen den Alltag erleichtert. Die intelligente Hinderniserkennung, die über das Smartphone gesteuert werden kann und an der Spitze des Schuhs befestigt ist, soll nicht nur Privatpersonen, sondern auch Einsatzorganisationen bei schlechter Sicht unterstützen.

 

„Wir nutzen die Technologie des 21. Jahrhunderts, um Menschen mobil zu machen und sicher voranzubringen. Die Freude unserer ersten sehbeeinträchtigten und blinden Kunden über die hinzugewonnene Mobilität bestärkt uns dabei, unsere Vision weiter auszubauen", erklärt Geschäftsführer Markus Raffer begeistert.

Verstehen steht am Anfang jeder Problemlösung. Nicht-Verstehen sorgt für Probleme, Ärger und verursacht Kosten – bei Unternehmen, bei Kunden, Bürgern und auch in öffentlichen Institutionen.

capito hat das Ziel, komplexe Texte und Informationen für alle Menschen verständlich zu machen. Dafür entwickelt capito neue digitale Medienkanäle und Künstliche Intelligenz für maximale Wirkung.

Die Vision von capito: eine inklusive Welt, in der alle alles verstehen können. "Viele denken, komplizierte Texte seien bloß ein Problem für Menschen mit geringer Bildung oder geringen Sprachkenntnissen. Tatsächlich brauchen wir aber alle klare, gut verständliche Informationen. Gerade dort, wo uns Vorkenntnisse fehlen oder ein schnelles Verständnis benötigt wird", meint Klaus Candussi, der gemeinsam mit Walburga Fröhlich capito vor 20 Jahren ins Leben rief. „Wir sehen daher ein enormes Zukunftspotenzial für capito bis hin zur Mensch-Maschine-Kommunikation."

HELIOZ versorgt Menschen in aller Welt durch neue Technologien mit sauberem Trinkwasser und verhindert damit gleichzeitig das Abkochen mit Brennholz. Die Reinigung von kontaminiertem Wasser findet über die solare Wasserdesinfektion (SODIS) statt, wofür lediglich Sonnenstrahlen und eine PET- oder Glasflasche benötigt werden. HELIOZ generiert dadurch CO₂-Zertifikate, welche dem Kunden gemeinsam mit maßgeschneiderten Kommunikationslösungen angeboten werden und deren CO₂-Neutralität ermöglicht. „Unternehmer werden für sich erkennen, dass die Adaptierung ihrer Leistungen an soziale und ökologische Standards auch einen ökonomischen Mehrwert haben kann. In zehn Jahren werden schon viele Unternehmen unsere Vision von Future Economy umgesetzt haben", ist sich Martin Wesian, Gründer der HELIOZ GmbH, sicher.

 

Hinweis: forum berichtete bereits ausführlich über das Engagement von HELIOZ in Ausgabe 4/2020 und freut sich nun gemeinsam mit dem Unternehmen über das Investment des Social Entrepreneurship Venture Capital Funds, einer Initiative von fair-finance.