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Wirtschaft | Führung & Personal, 20.08.2015

Erkältet im Büroalltag – Arbeiten oder zu Hause bleiben?

In der heutigen Arbeitswelt hat sich ein Phänomen entwickelt, dass Wissenschaftler „Präsentismus“ nennen.

Darunter versteht man, dass Arbeitnehmer auch dann am Arbeitsplatz erscheinen, wenn sie krank geschrieben sind oder sich körperlich nicht dazu in der Lage fühlen. Aus Angst einen Nachteil durch die krankheitsbedingten Ausfallzeiten zu erleiden sind die eigentlich Kranken anwesend, sie sind jedoch in vielen Fällen nur eingeschränkt leistungsfähig und gefährden die eigene Gesundheit und die der noch gesunden Kollegen.
 
Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
Ob der Erkrankte unter einer Erkältung leidet, eine echte Grippe hat oder über Stress und Überlastung klagt: Ein Arzt kann ihn krank schreiben.Ob der Erkrankte unter einer Erkältung leidet, eine echte Grippe hat oder über Stress und Überlastung klagt: Ein Arzt kann ihn krank schreiben.
Ob der Erkrankte unter einer Erkältung leidet, eine echte Grippe hat oder über Stress und Überlastung klagt: Ein Arzt kann ihn krank schreiben. Es liegt im Ermessen des Arztes, ob er eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellt und für wie lange diese gilt. Dabei orientiert er sich an der Schwere der Symptome, der allgemeinen körperlichen Verfassung des Patienten aber auch an der Art des Arbeitsplatzes. Mit der Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erklärt der Arzt, dass er bei dem Patienten eine Erkrankung festgestellt hat, die den Kranken an der Erbringung seiner Arbeitsleistung hindert. Es steht dem Patienten jedoch frei die Krankschreibung zu nutzen, nur teilweise zu nutzen oder überhaupt nicht zu nutzen. Auch die Vorstellung ein Arzt müsse einen Patienten „gesund schreiben" damit er wieder arbeiten gehen kann stimmt nicht. Sicherlich ist eine Wiedervorstellung nach einer Erkrankung sinnvoll, so dass der Therapieerfolg kontrolliert werden kann. Sie ist jedoch nicht notwendig, um wieder arbeiten zu gehen [1].
 
Mögliche Komplikationen
Die Entscheidung ob ein erkrankter Arbeitnehmer zur Arbeit geht oder nicht, ist ihm nach der Ausstellung der Krankschreibung selbst überlassen. Im privaten Rahmen ist er verpflichtet, den Heilungsprozess durch seine Aktivitäten nicht zu gefährden, etwa durch einen Kinobesuch bei einer Bindehautentzündung des Auges oder den Genuss von Alkohol bei einem Restaurantbesuch [2], Wenn sich der Erkrankte körperlich und geistig dazu in der Lage fühlt, kann er seinen Arbeitsplatz aufsuchen. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass auch zunächst unproblematische Erkältungen in chronische Krankheiten (wie eine chronische Bronchitis) übergehen können, wenn keine angemessene Therapie stattfindet. Es steigt außerdem das Risiko einer Superinfektion: Das bereits durch die Erkältung strapazierte Immunsystem wird am Arbeitsplatz Bakterien oder Viren ausgesetzt, wodurch die Gefahr einer weiteren Infektion auf dem Boden der schon bestehenden Erkrankung steigt. Der Krankheitsverlauf und die Therapie einer solchen Infektion (häufig kommt es dann zu Mittelohrentzündungen oder Lungenentzündungen) ist bedeutend langwieriger. [3] Um sich „fitter" zu fühlen neigen Arbeitnehmer dazu, die Erkältungsbeschwerden tagsüber mit Hilfe von frei verkäuflichen Medikamenten zu unterdrücken (zum Beispiel mit Hustenstillern, Koffeintabletten oder Schmerzmitteln und Fiebersenkern). Dies führt jedoch lediglich zu einer Verzögerung des normalen Krankheitsablaufs und im schlimmsten Fall zum Übersehen von ernsten Warnsignalen des Körpers auf einen schwerwiegenderen Verlauf der Erkrankung.
 
Tipps für den Büroalltag mit Erkältung
Wenn sich der Arbeitnehmer leistungsfähig genug fühlt um sein Büro aufzusuchen helfen einige Tipps und Tricks die Kollegen vor einer Ansteckung zu schützen und die eigene Gesundung auch im Büro zu unterstützen.
 
Zunächst sollten die Kollegen von der Erkrankung informiert werden. Eventuell haben sie kleine Kinder zu Hause, befinden sich in einer das Immunsystem unterdrückenden Therapie, die nicht allgemein bekannt ist oder sind schwanger. Eine kurze Rundmail minimiert die Gefahr einer Ansteckung dieser besonders gefährdeten Personen. Jeder körperliche Kontakt mit Kollegen sollte vermieden werden, insbesondere Händeschütteln. Wenn ein Kranker sich in die Hände niest, hat er oder sie Millionen von Erregern in seinen Händen. Durch Händeschütteln können diese an andere Personen weitergegeben werden. Ein kurzer Hinweis auf die eigene Erkältung vermeidet den Eindruck der Unhöflichkeit. Im Büro selbst kann mit kleinen Handgriffen die Ansteckungsgefahr für Besucher, Kunden oder Kollegen verringert werden: Die Oberfläche des Schreibtisches, die Tastatur und Maus des Computers, die Griffe der Büroschränke und der Bürotür und insbesondere Telefonhörer und Stifte sollten mehrmals am Tag mit handelsüblichem Desinfektionsspray oder desinfizierenden Tüchern behandelt werden. Büroutensilien die sich mehrere Kollegen teilen sollten möglichst gemieden werden. Der Kranke beugt der Infektion mit weiteren Erregern vor, indem er sich regelmäßig die Hände wäscht und sie danach auch desinfiziert. Das Husten sollte in die Armbeuge erfolgen, nicht in die hohle Hand. Weiterführende Informationen über den Infektionsschutz und das richtige Händewaschen finden Sie auf der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung [4].
 
Um die eigene Gesundung zu unterstützen helfen einfache Tricks: Statt den obligatorischen Bürokaffee zu trinken ist es in der Erkältungsphase ratsam heiße, ungesüßte Tees oder heißes Wasser mit Zitrone und Honig zu bevorzugen. Diese Getränke versorgen den Körper mit dringend gebrauchter Flüssigkeit und regen außerdem die Aktivität der Nasen- und Rachenschleimhäute an, so dass der Schnupfen leichter abfließen kann. Häufig ist die Luft in Büroräumen sehr trocken und warm. Es sollte daher unbedingt regelmäßig gelüftet werden, um für genügend Sauerstoff zu sorgen. Ein flacher Teller oder eine Untertasse mit Wasser (die auf die Heizung oder auf die Fensterbank gestellt werden) sorgt für eine gleichmäßige Durchfeuchtung der Raumluft. So wird dem Austrocknen der Schleimhäute entgegen gewirkt und das Abwehrsystem des Erkrankten gestärkt. In der Mittagspause empfiehlt sich ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft oder eine Ruhepause [4].
 
 
Quellenangaben:

     
        
Cover des aktuellen Hefts

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