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Beim ersten Nachhaltigkeitstag der Deutschen Post DHL in Bonn zeigte der Vorstand des Konzerns Flagge

Einen großen Bahnhof veranstaltete die Deutsche Post DHL am 24. Februar in Bonn. Beim ersten Nachhaltigkeitstag diskutierte das Unternehmen nicht nur Zukunftsthemen mit prominenten Gästen, sondern bot seinen gesamten Vorstand auf, um das Engagement für Umwelt, Bildung und Katastrophenhilfe als einen festen Bestandteil der Unternehmensstrategie zu demonstrieren. forum-Redakteur Fritz Lietsch berichtet aus dem Bonner Post Tower.

Frank Appel präsentiert die umweltfreundlichen Transportfahrzeuge der Deutschen Post DHL. Der Logistikbranche kommt bei der Senkung des Kohlendioxidausstoßes eine Schlüsselfunktion zu. Mit seinem Umweltschutzprogramm GoGreen hat sich das Unternehmen als konkretes CO2-Ziel gesetzt, seine Effizienz bis 2020 im Vergleich zu 2007 um 30 Prozent zu verbessern.
Foto: © Deutsche Post DHL
Zur Eröffnung erläuterte Moderator Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist bei der ARD, dass er als Mitglied des Nachhaltigkeitsrates der Bundesregierung immer vermisst habe, etwas konkret umsetzen zu können. Eine große Chance sieht er darin, wenn ein Konzern mit rund 470.000 Mitarbeitern aktiv wird. Denn wenn ein multinationaler Player wie die Deutsche Post DHL seine Emissionen reduziert und konsequent gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, dann hat es nach seiner Ansicht eine große Relevanz und kann zum Standard werden für andere Unternehmen und viele Länder.

Hohe Ziele bei der Post DHL
In seinem Eröffnungsvortrag sprach CEO Dr. Frank Appel über unternehmerische Verantwortung und bekräftigte, dass sich sein Unternehmen hohe Ziele gesteckt habe. Die Nachhaltigkeit sei ein wichtiges Anliegen und weit mehr als Umweltschutz und Ressourceneffizienz. Sie habe für die Deutsche Post DHL gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Dimensionen. Das Programm Living Responsibility ist dabei ein wichtiger Pfeiler der strategischen Ausrichtung des Konzerns um, Verantwortung zu tragen und baut auf drei Säulen auf:

GoGreen: Über eine Milliarde Sendungen wurden letztes Jahr CO2-neutral versendet. Zusätzlich läuft das Energiesparprogramm auf hohen Touren. Jedes Barrel Öl, das Deutsche Post DHL beim Transport mit seinen Flugzeugen, Schiffen oder LKWs nicht verbraucht, spart nicht nur CO2 sondern auch Geld und ist damit gut für Umwelt und Klima sowie für wirtschaftlichen Erfolg.

Im Katastrophenmanagement ist Deutsche Post DHL als Partner der Vereinten Nationen mit seinem Programm GoHelp aktiv. Hier organisieren die freiwilligen Mitarbeiter der sogenannten Disaster Response Teams (DRT) an betroffenen Flughäfen die eintreffenden Hilfsgüter für den Weitertransport. DHL fördert auch das vielfältige, freiwillige Engagement der Mitarbeiter durch einen "Living Responsibility Fund".
Foto: © Deutsche Post DHL

GoHelp: Bei Naturkatastrophen helfen Mitarbeiter des Konzerns freiwillig an Flughäfen, die Flut an Hilfsgütern abzuwickeln. Dabei werden die logistischen Fähigkeiten eingesetzt und fatale Engpässe verhindert. Für die Mitarbeiter weltweit sind die in den Katastrophengebieten aktiven Kollegen eine Motivations- und Identifikationsquelle und damit auch ein Vorteil für das Unternehmen.

GoTeach: Die Bildung ist nach Ansicht der Verantwortlichen im Konzern der größte Hebel, um diesen Planeten lebenswerter zu machen. Man fördert deshalb Hochschulabsolventen, die an Schulen in sozial schwierigem Umfeld unterrichten. Sie sollen Lehrer dabei unterstützen, benachteiligte Kinder zu fördern. Die sogenannten Fellows entwickeln damit nicht nur besondere soziale Fähigkeiten, sondern sollen damit auch näher als potenzielle Nachwuchsführungskräfte an das herangeführt werden.

Appel scheute sich in seiner Rede nicht davor, sensible Themen zu nennen und weiß, dass es am besten wäre, überhaupt nichts zu transportieren. Er stellt sich der Herausforderung, dass eine Effizienzsteigerung nicht immer auch zu einer absoluten Verbesserung führt wenn im gleichen Zuge der Konsum und somit die Transportbewegungen insgesamt steigen. Aber zumindest will er eine Benchmark setzen und damit die Effizienz der Branche treiben.

Qualifikation und Bildung sind entscheidend für den Erfolg des Unternehmens. Der Konzern ist daher im Rahmen seines Programms GoTeach seit 2010 globaler Partner der internationalen Organisation Teach For All und engagiert sich für eine Förderung von Kindern und Jugendlichen
Foto: © Deutsche Post DHL
Gesellschaft und Ressourcen
Ernst Ulrich v. Weizsäcker erinnerte anschließend in einer flammenden Rede, dass gerade ein Logistikunternehmen angesichts von Peak Oil gut daran tut, sich immer an der Spitze der Energie- und Ressourceneffizienz zu bewegen. "Ich finde es eindrucksvoll, wie die Deutsche Post DHL sich engagiert und zwar nicht um das schlechte Gewissen zu beruhigen, sondern um langfristig unternehmerisch erfolgreich zu sein", so v. Weizsäcker. "Aber man muss die politischen Rahmenbedingungen so verändern, dass man als guter Unternehmer noch viel mehr für den langfristigen Umweltschutz tun kann. Wir verbrauchen zu viel und deshalb sollten wir die Energie teurer machen, andernfalls setzt keine Innovation ein."

Strategie auf dem Prüfstand
In drei Workshops nutzte die Deutsche Post DHL ihren Nachhaltigkeitstag dazu, um ihre Nachhaltigkeitsstrategie "Living Responsibility" im Dialog auf den Prüfstand zu stellen. Folgerichtig gab es denn auch drei Workshops "GoGreen", "GoTeach" und "GoHelp" in denen die Bereiche Umweltschutz, Bildung und Katastrophenmanagement bei Deutsche Post DHL angeregt von den Teilnehmern diskutiert wurden. Ziel war es, mit Vertretern unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche über unternehmerische Verantwortung im 21. Jahrhundert, die sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt an Arbeitgeber und Arbeitnehmer und die Erwartungen von Investoren an eine nachhaltige Unternehmensführung zu analysieren.

Podiumsdiskussionen, Vorträge und Networking
Der Veranstaltung bot weitere prominente Referenten. Unter anderen der Staatssekretär beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Gerd Hoofe, der Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Dr. Ulrich Walwei, die stellvertretende ver.di-Bundesvorsitzende, Andrea Kocsis sowie Walter Scheurle, Personalvorstand, und Larry Rosen, Finanzvorstand bei Deutsche Post DHL skizzierten ihre An- und Einsichten zum Thema Nachhaltigkeit.

Die gesamte Veranstaltung wurde in Podcasts und Videos dokumentiert und kann online abgerufen werden unter:

www.dp-dhl.de

Ein klares Statement zu seiner Vision gibt CEO Frank Appel im Format "99 seconds for the future" unter www.99seconds.tv. Es bleibt zu hoffen, dass Appel und Deutsche Post DHL, mit rund 470.000 Mitarbeitern weltweit einer der größten Arbeitgeber, mit Ausdauer und Geduld an der Erreichung ihrer ehrgeizigen Ziele im Sinne der Nachhaltigkeit festhalten.

Wenn auch Sie Ihr Engagement als Unternehmen kommunizieren möchten, bietet Ihnen das forum-Videoteam Unterstützung dabei, mit Videos nachhaltige Botschaften an Ihre Stakeholder zu senden.
Philipp Ledényi stimmt gerne Details mit Ihnen ab:
089 / 74 66 11 - 19 oder p.ledenyi@forum-csr.net


Quelle:
Wirtschaft | CSR & Strategie, 25.05.2011

     
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