Technik | Digitalisierung, 17.01.2025
NABU-Bundesverband verlässt Netzwerk X
Hass und Desinformation schaden Diskurs und gesellschaftlicher Lösungsfindung
Der NABU-Bundesverband stellt mit sofortiger Wirkung seine
Aktivitäten im Sozialen Netzwerk X ein. Dieser Entscheidung liegt die
Überzeugung zugrunde, dass offene und vielfältige Debattenräume für eine
positive gesellschaftliche Entwicklung, die Förderung von Engagement
und den Schutz von Natur und Klima unerlässlich sind - ein Anspruch, dem
X in den Augen des NABU nicht mehr gerecht wird. Das ehemals breite
Meinungsspektrum der Plattform ist durch offenbar veränderte Algorithmen
immer weiter verengt worden und bewegt sich zunehmend außerhalb eines
wissenschaftlich fundierten Diskurses.
"Nach der Übernahme durch Elon Musk ist X zu einer Plattform geworden,
die Beleidigungen und Desinformation Raum verschafft. Meinung und Fakten
werden nicht mehr sauber getrennt", erklärt Iris Barthel,
NABU-Fachbereichsleiterin Kommunikation. "Als mitgliederstärkster
deutscher Umweltverband setzen wir uns für die besten Lösungen für den
Natur- und Klimaschutz ein. Dafür braucht es einen Diskurs auf der Basis
von Fakten und eine starke und aufgeklärte Zivilgesellschaft, die sich
daran ohne Angst beteiligen kann. Ein solcher Diskurs ist auf X nicht
mehr zu führen - daher verlassen wir X". Bereits jetzt läuft ein Verfahren der Europäischen Kommission gegen X. Sie prüft, ob die Plattform gegen den Digital Services Act verstoßen hat, der sie dazu verpflichtet, gegen Hass und Hetze sowie weitere illegale Inhalte vorzugehen.
"Plattformbetreibende haben eine hohe gesellschaftliche Verantwortung, insbesondere da sie durch ihre Algorithmen die Relevanz von Themen beeinflussen können. Wenn diese Verantwortung nicht ausreichend wahrgenommen wird, ist es ein wichtiges Signal von Akteuren mit Einfluss und Reichweite, die Plattform zu verlassen und auf anderen, besseren Wegen gemeinsam in den inhaltlichen Diskurs zu treten. Wir appellieren an Politik, Medien und Zivilgesellschaft, das eigene Engagement auf X kritisch zu hinterfragen", so Iris Barthel.
Der NABU wird sich auch in Zukunft weiter mit Nachdruck für den Natur- und Klimaschutz in der Öffentlichkeit einsetzen - künftig in folgenden Netzwerken:
- Instagram: www.instagram.com/NABU
- Facebook: www.facebook.com/Naturschutzbund
- TikTok: www.tiktok.com/@nabu_bundesverband
- LinkedIn: de.linkedin.com/company/nabu-e.v.
- Bluesky: bsky.app/profile/nabu.de
Lesen Sie dazu auch das Interview mit Christoph Quarch auf forum: "Was erreicht man damit, wenn man eine Social-Media-Plattform boykottiert?"
Kontakt: NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V., Roland Panter | Roland.Panter@NABU.de | www.NABU.de
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