Mangos von den Philippinen – Wie man mit nachhaltigem Genuss Gutes tun kann

vomFASS unterstützt Hilfsorganisation PREDA

Die Mango gilt als „Königin der Früchte" – nach Bananen ist sie die wichtigste tropische Frucht in der weltweiten Produktion. In Zahlen: 2021 wurden rund 57 Millionen Tonnen Mangos angebaut. Hauptproduzent ist Indien, in großem Abstand folgen Indonesien, China und Mexiko – und fast jedes tropische oder subtropische Land der Erde. Deutschland hat 2020 gut 97.000 Tonnen der königlichen Frucht importiert – womit gleich ein Manko aller exotischen Obstsorten auf der Hand liegt: Die langen Lieferwege verursachen hohe CO2-Emissionen. Doch der konventionelle Anbau von Mangos bringt noch weitere Probleme mit sich: Die Zerstörung wertvoller Naturflächen, die Schädigung durch Umweltgifte und prekäre Arbeitsbedingungen. Wie Verbraucher und Produzenten durch fairen Handel für bessere Bedingungen in den Erzeugerländern sorgen können, erklärt Tobias Haußmann, Nachhaltigkeitsmanager bei vomFASS.

Gemeinsam mit WeltPartner und PREDA unterstützt vomFASS Kleinbauernfamilien auf den Philippinen © VOM FASS AG 
Folgen des konventionellen Anbaus tropischer Früchte
Die Umwelt- und Klimabilanz von Lebensmitteln ist grundsätzlich von drei Faktoren abhängig: wo und wie die Produkte angebaut, transportiert und verpackt werden. Insbesondere die langen Transportwege von Tropenfrüchten haben aufgrund der hohen CO2-Emissionen einen negativen Einfluss auf die Klimabilanz. Ebenso entscheidend ist die Art des Anbaus: Für maximale Erträge setzen Produzenten auf Monokulturen und einen entsprechend hohen Einsatz von Pestiziden. Diese wirken sich negativ auf die Biodiversität aus, verunreinigen Grundwasser und stehen im Verdacht, krebserregend zu wirken. Die Rodung von tropischen Wäldern für Anbauflächen zerstört zudem den natürlichen Lebensraum heimischer Flora und Fauna. Ein weiterer wichtiger (negativer) Aspekt: „Häufig ist der konventionelle Anbau in Entwicklungsländern leider auch von problematischen Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen geprägt", berichtet der Nachhaltigkeitsmanager. So haben Arbeiter:innen meist keine Sozialversicherung, erhalten keine medizinische Versorgung bei Arbeitsunfällen und werden durch extreme Niedriglöhne ausgebeutet. Besonders hart trifft es oft Frauen, für die etwa eine Schwangerschaft direkt in die Arbeitslosigkeit führt.
 
Doch es geht auch anders: mit fair gehandelten Mangos.
 
Fair Trade Mango Projekt
Tobias Haußmann ist seit 2022 Nachhaltigkeitsmanager in der vomFASS-Zentrale im baden-württembergischen Waldburg. Er studierte Agrarwissenschaft und Agribusiness in Nürtingen und Stuttgart Hohenheim. Durch den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern in Wangen im Allgäu setzte er sich schon früh mit den Themen Nachhaltigkeit und Ökologie auseinander. © vomFASSBereits seit 1992 setzt sich WeltPartner mit dem Fair Trade Mango Projekt für faire Preise und die Förderung von ökologischem Landbau auf den Philippinen ein. Inzwischen vertreibt WeltPartner über 20 Mango-Produkte mit denen philippinische Kleinbauernfamilien und die Kinderschutzorganisation PREDA unterstützt werden. Auch vomFASS bezieht die Mangos für Essigprodukte wie den Mango Balsam und den Mango Balsam Star über WeltPartner. „Wir sind damit Teil des Netzwerks, das derzeit rund 500 Kleinbauernfamilien auf den Philippinen eine zuverlässige Einkommensquelle bietet", erklärt der Nachhaltigkeitsexperte. Jährlich verarbeitet das Unternehmen etwa 30 Tonnen der fair gehandelten Mangos. Hinzu kommen noch 19 Tonnen Calamansi, eine kleine Zitrusart, die hauptsächlich auf den Philippinen angebaut wird. Darüber hinaus bezieht vomFASS derzeit auch Vollrohrzucker und Kakaoprodukte aus fairem Handel. „Gemäß unserer Firmenphilosophie fühlen wir uns verpflichtet, auch in sozialer Hinsicht Verantwortung zu übernehmen, und unseren Zulieferern eine sichere, menschenwürdige Existenz zu ermöglichen", so Haußmann. Das Fair Trade Mango Projekt zahlt vergleichsweise hohe Erzeugerpreise: Diese sind durchschnittlich doppelt so hoch wie die üblichen Marktpreise. Zudem erhalten die Kleinbauern und -bäuerinnen Bonus-Zahlungen und WeltPartner gewährleistet die volle Abnahme der erzeugten Mangos zu vollen Preisen.
 
PREDA – Fairer Anbau und Schutz von Kinderrechten
Die Betreuung der Kleinbauernfamilien übernimmt die Kinderschutzorganisation PREDA. Die 1974 von Pater Shay Cullen auf der philippinischen Hauptinsel Luzon gegründete Stiftung widmet sich dem Kampf für Kinderrechte und bietet sexuell missbrauchten Kindern und Frauen, ehemaligen Straßen- und Gefängniskindern sowie Drogenabhängigen Zuflucht und Therapiemöglichkeiten. Das Fair Trade Mango Projekt setzt zudem direkt an der Wurzel des Problems an: Der Armut. Mit Hilfe der fairen, existenzsichernden Erzeugerpreise kann der Armutskreislauf durchbrochen werden, der oft in der Kinderprostitution auf den Straßen von Manila oder – infolge der voranschreitenden Digitalisierung – sexueller Gewalt in Form von Kinderpornographie und sogar direkt bezahlten Livestreams im Internet endet. Und: Cullen kämpft seit Jahrzehnten konsequent für die strafrechtliche Verfolgung der Täter. „Diesen unermüdlichen Einsatz für die Rechte von Kindern unterstützen wir auch bei vomFASS", berichtet Haußmann. „Zehn Prozent des Verkaufspreises unserer WeltPartner-Mango-Produkte fließen direkt an PREDA."
 
Verantwortungsvoller Konsum – die Macht der Verbraucher
Die (unangenehme) Wahrheit ist: Die relativ günstigen Preise für Tropenfrüchte beruhen nicht selten auf der Ausbeutung von Mensch und Natur. Bioprodukten und fair gehandelten Erzeugnissen haftet im Allgemeinen der Ruf an, zu teuer zu sein. Doch eigentlich ist das Gegenteil der Fall: Lebensmittel sind in Deutschland grundsätzlich zu billig. „Die Preise bilden die externalisierten Kosten nicht ab", erklärt Nachhaltigkeitsexperte Haußmann. „Solange Schäden, die durch den Anbau von Nahrungsmitteln verursacht werden – etwa an Böden, Biodiversität, Grundwasser, Gesundheit und Klima – nicht in die Kalkulation einfließen, zahlen wir nicht den wahren Preis für Lebensmittel." Im Rahmen seines nachhaltigen Engagements auf allen Ebenen, dem Umweltschutz wie auch der sozialen Gerechtigkeit, möchte vomFASS das öffentliche Bewusstsein für faire Löhne und faire Preise schärfen. Dazu strebt das Unternehmen die volle Transparenz seiner Lieferketten und die Rückverfolgbarkeit der Produkte bis zum Feld oder zur Plantage an. „Wir wollen als Multiplikatoren wirken, denn natürlich kann kein Mensch und auch kein Unternehmen im Alleingang eine zukunftsfähige und enkelgeeignete Welt schaffen. Dafür brauchen wir viele Co-Architekten – und das sind nicht zuletzt aufgeklärte Verbraucher, die ihre Marktmacht nutzen und ihren Konsum nachhaltig ausrichten", schließt Haußmann.

Um exotische Obstsorten mit gutem Gewissen genießen zu können, empfiehlt es sich auf den ökologischen Fußabdruck zu achten – mit drei einfachen Regeln:
  • Gelegentlicher Verzehr in Maßen.
  • Öfter zu saisonalen und regionalen Produkten greifen.
  • Möglichst immer bio und fair einkaufen.
Weitere Informationen:
  
VOM FASS AG
Die VOM FASS AG mit Sitz in Waldburg eröffnete 1994 in Regensburg das erste Geschäft und begeistert seitdem ihre Kunden mit hochwertigen Essigen und Ölen, genauso wie mit raffinierten Weinen, Spirituosen und exklusiven Feinkostartikeln. Dank herausragender Herstellungsverfahren, regionaler Qualitätsprodukte und nachhaltiger Verpackung erhielt vomFASS schon viele Auszeichnungen – aktuell den Nachhaltigkeitspreis 2023 des Deutschen Franchiseverbandes e.V. sowie den Social & Green Award 2023 des Österreichischen Franchise-Verbandes.

Das deutsche Franchiseunternehmen expandiert heute in die ganze Welt und zählt mittlerweile über 285 Shops in 30 Ländern. Nach dem Motto "Sehen – Probieren – Genießen" bietet vomFASS ganz besondere Einkaufserlebnisse, bei denen Kunden vorher alles kosten, exzellent beraten werden und sich anschließend die ausgewählten Produkte in mitgebrachte oder bei vomFASS erworbene Flaschen abfüllen lassen können. Seit fast 30 Jahren ist die VOM FASS AG somit Vorreiter des verpackungslosen Verkaufs. Durch das Wiederbefüllungssystem können jährlich mehr als 300 Tonnen CO2 eingespart werden; das entspricht etwa 30 Prozent der notwendigen Gesamtjahresmenge an Glasflaschen bei vomFASS, die gar nicht erst produziert werden müssen.

Kontakt: VOM FASS AG, Tobias Haußmann | box@vomfass.de | www.vomfass.de


Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 04.07.2023

     
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