Hydrogen Dialogue 2024

Fresach verabschiedet Erklärung zum Klimawandel

Wer in Frieden und Wohlstand leben will, muss teilen lernen

Fresacher Erklärung zum Klimawandel 2016. Denk.Raum.Fresach-Präsident Hannes Swoboda und Fresach-Obmann Manfred Sauer übergeben dem Kärntner Landeshauptmann eine Plakat-Version der 'Fresacher Erklärung zum Klimawandel 2016'. Copyright: Fotodienst/Gerhard KampitschDie Teilnehmer/innen der Europäischen Toleranzgespräche 2016 haben am vergangenen Wochenende eine "Erklärung zum Klimawandel 2016" verabschiedet, in der Europa aufgerufen wird, sich seiner Verantwortung zu stellen. Keine Gemeinschaft kommt ohne Grenzen aus, Mauern und Zäune lösen aber keine Probleme. "Wer in Frieden und Wohlstand leben will, muss teilen lernen", heißt es in der Erklärung, die unter anderem vom UNDP-Exekutivdirektor a.D. Prof. Klaus Töpfer, vom Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser, dem Villacher Bürgermeister Günther Albel und dem Kärntner Landtagspräsidenten Reinhart Rohr unterzeichnet wurde.
 
Die Fresacher Erklärung zum Klimawandel 2016 lautet:
Wanderungsbewegungen durch Klimaschwankungen sind kein neues Phänomen, und sie standen immer in direktem Zusammenhang. Neu ist jedoch die globale Dimension. Die rasante Informationsverbreitung über Kontinente hinweg erzeugt neue Nachbarschaften.

Die Länder im Süden, die über Jahrhunderte von Europa aus gestaltet - und oft missgestaltet - wurden, bleiben weiter Peripherie. Aber Menschen von dort machen sich auf den Weg ins Zentrum. Sie wollen der Armut, dem Hunger und dem Krieg entfliehen. Klimaveränderungen spielen dabei eine immer größere Rolle: als Mitverursacher für Kriege, Armut und Hunger.

Nicht Migration ist das Problem. Sie hilft sogar eine "gemeinsame" Welt zu schaffen. Der Austausch von Waren und Leistungen, aber auch von Kulturen ist eine Bereicherung für jedes Land. Dieser Austausch erfolgt auch über Migration und hat unsere Länder und Städte vielfältiger gemacht. Diese Vielfältigkeit trägt dabei auch zu Völkerverständigung und Frieden bei. Dennoch sollte niemand gezwungen werden, seine Heimat zu verlassen, und dennoch hängt erfolgreiche Integration auch von der Zahl der Einwanderer bzw. Flüchtlinge ab.

Viele in Europa wollen neue Zäune und Mauern errichten. Und es ist auch durchaus einsichtig und notwendig, die Außengrenzen der Europäischen Union zu kontrollieren und zu überwachen. Keine Gemeinschaft kommt ohne Grenzen aus. Denn jede Gemeinschaft hat das Recht, den Zugang zu ihr zu regeln. Dabei muss allerdings Humanität und internationales Recht gewahrt bleiben. Mauern und Zäune lösen nicht die globalen Probleme, die Menschen aus ihrer Heimat vertreiben. Es gilt vielmehr, die vielfältigen und komplexen Ursachen zu analysieren und zu bekämpfen.

Europa muss sich seiner Verantwortung stellen. Von Ausbeutung und Kolonialismus haben nicht nur die Kolonialländer profitiert, sondern alle Europäer. Auch sie haben von billigen Rohstoffen und damit verbundenen Umweltzerstörungen profitiert und tun dies auch noch heute. Auch unsere Agrar- und Handelspolitik trägt zum globalen wirtschaftlichen und sozialen Ungleichgewicht bei.

Der Konsum der Wohlhabenden ist für jene Emissionen mit verantwortlich, die Klimaveränderungen verursachen oder verstärken. Auch viele Umweltbelastungen in den Entwicklungs- oder Schwellenländer sind primär den KonsumentInnen in den reichen Ländern anzurechnen, die durch ihre Nachfrage den Preis- und Kostendruck verursachen. Daher sollten wir nicht mit dem Finger auf die "Anderen" zeigen, sondern uns als Europäer unserer Verantwortung bewusst sein.

Die Abschottung unseres Kontinents und der Aufbau einer "Festung Europa" können höchstens eine vorübergehende Scheinberuhigung bewirken. Je länger Europa die Ursachen von Klimaveränderungen und erzwungener Migration ignoriert und versäumt sie zu bekämpfen, umso bedrohlicher wird die Situation für unsere Nachkommen. Will Europa weiteres Unglück und den Schießbefehl an seinen Grenzen vermeiden, müssen wir einen Beitrag zu einer nachhaltigeren und gerechteren Welt leisten.

Wer in Frieden und Wohlstand leben will muss teilen lernen. Am besten helfen wir, indem wir für die Länder des Südens eine lebenswertere Heimat schaffen. Eine Heimat, die nicht von der Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen bedroht wird, ist der beste Garant gegen erzwungene Migration und die daraus entstehenden Konflikte.

Kontakt: Denk.Raum.Fresach, Dr. Wilfried Seywald | presse@fresach.org | www.fresach.org

Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 18.05.2016

     
Cover des aktuellen Hefts

Der Zauber des Wandels

forum 04/2024 ist erschienen

  • Windkraft
  • Zirkuläre Produkte
  • Tax the Rich
  • Green Events
  • Petra Kelly
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
12
NOV
2024
gridXdays 2024
Solving energy's biggest challenges. Together.
virtual
14
NOV
2024
Change Makers Dialogues #3 an der KLU
Gemeinsam die Zukunft der nachhaltigen Schifffahrt gestalten.
20457 Hamburg
21
NOV
2024
Klimafestival für die Bauwende
Zukunft gestalten auf dem Klimafestival - Gratistickets für forum-Leser*innen!
10963 Berlin
Alle Veranstaltungen...
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Sport & Freizeit, Reisen

Ein Fest für Frieden und Völkerverständigung
Christoph Quarch wünscht sich zu den olympischen Spielen eine Besinnung auf deren historische Tradition des Friedens und der Menschlichkeit
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

17. Deutsche Nachhaltigkeitstag, 28./29. November 2024 in Düsseldorf

IMPACT FESTIVAL 2024 setzt Meilenstein für nachhaltige Transformation

Zertifikatsfortbildung „ESG Professional“: Nachhaltigkeits-Know-how für Führungskräfte

Trump-Wahl mit immensen Folgen für Weltordnung und Klimaschutz

Vorbilder der Nachhaltigkeits-Transformation

Jede Veränderung zählt

Commerzbank-Umweltpraktikum: Bewerbungsphase für 2025 hat begonnen

Nachhaltige Benefits & Geschenke für euer Team

  • Kärnten Standortmarketing
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Engagement Global gGmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • circulee GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG