Franz Alt
Technik | Mobilität & Transport, 09.09.2025
Mobil ohne Auto?
Die Zukunft der fossilen Rohstoffe auch als Mobilitätsantrieb geht bald zu Ende.
Bei der derzeitigen Internationalen Automobilausstellung (IAA), in München geht es um alles:
- Können die deutschen Autohersteller den Vorsprung der Chinesen beim Elektroauto noch aufholen?
- Wie lange wird es noch Verbrenner-Autos geben?
- Gehört die Zukunft der Mobilität eher dem bisherigen Individualverkehr oder eher dem Öffentlichen Verkehr?
- Mobil ohne Auto?
- Und ebenso wichtig: Bleiben die Europäer bei der Produktion von Batterien abhängig von China?
Klar ist nur, dass die Zukunft der fossilen Rohstoffe auch als Mobilitätsantrieb bald zu Ende geht. Ciao Kohle, Gas und Öl. Die Zukunft fährt auf jeden Fall elektrisch. Doch einige Politiker in Europa und Deutschland und noch wenige Autohersteller hierzulande wollen dieses Ende nicht wahrhaben. Sie wollen die Zukunft wieder einmal verschlafen. Allen voran der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Er hat zum Auftakt der IAA einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt, in dem er das ab 2035 geplante EU-weite Verbot neuer Autos mit Verbrennungsmotoren kippen will. „Der Verbrenner muss in Europa zugelassen werden", fordert der CSU-Chef und sagt: „Die generelle Vorstellung, dass man in ein paar Jahren alles CO2-frei macht, ist einfach nicht realistisch."
Nicht nur die Berliner Opposition, ausgerechnet der VW-Chef Oliver Blume hält dagegen und sagte im Vorfeld der IAA: VW habe „klaren Fokus auf die E-Mobilität". Dieser gehöre die Zukunft. Auf der IAA zeigen sowohl VW wie auch Mercedes mit neuen E-Modellen, dass sie dabei sind, gegenüber den Chinesen aufzuholen.
Auch Branchenexperte Ferdinand Dudenhöfer hält Söders Aktionsplan „eher für ein Sammelsurium. Wer jetzt über das Verbrenner-Verbot redet, verunsichert Autokäufer. Verunsicherte Autokäufer sind schlechte Käufer – sie kaufen lieber gar kein Auto", warnt Dudenhöfer. Söder will mit seinem Plan Arbeitsplätze retten, doch stattdessen gefährdet er sie. Statt die Wirtschaft zu stärken, schwächt er sie. Söder ist ein Meister beim Schießen von Eigentoren.
In der Süddeutschen Zeitung schreibt dazu Michael Bauchmüller: „Man muss kein Ökonom sein, kein Klimawissenschaftler und kein Hellseher, um eines abzusehen: Die Zukunft gehört nicht Kohle, Gas und Öl, sondern deren klimafreundlichen Alternativen. Mit jedem Zehntelgrad mehr Erderwärmung wird diese Entwicklung deutlicher werden. Und Deutschland, dessen wichtigste Ressourcen nicht im Boden, sondern in den Köpfen stecken, ist für diese Zukunft nicht schlecht aufgestellt. Mit einer Energiewende, die besser läuft als es viele erwartet haben. Mit einer Autoindustrie, die zwar spät, aber immerhin doch die Elektromobilität für sich entdeckt hat… Wer es gut meint mit der Wirtschaft, der stärkt diesen Vorteil – und sät nicht permanent Unsicherheit."
Die Autoindustrie ist nach wie vor die wichtigste Branche in Deutschland. Und in dieser Branche ist VW der Platzhirsch. Wenn der Riese wankt, dann wackelt alles. Die VW-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo: Bei VW „gehe es nicht nur um die 120.000 Jobs bei der Volkswagen AG, es geht um Deutschland". Markus Söder muss nicht unbedingt auf die Grünen hören, es wäre aber gut und hilfreich, wenn er auf VW hören würde. Die Mobilitätsrevolution wird schneller kommen als es der bayerische Ministerpräsident glaubt.
- klimareporter.de „Automobilausstellung: Kein Zurück zu goldenen Autozeiten" | Die Automesse IAA in München zeigt: Deutschlands Autokonzerne haben gerade bei den E Fahrzeugen aufgeholt, aber das reicht nicht – weder für das Klima noch für die Arbeitsplätze. Ein Kommentar von Joachim Wille
Kontakt: Dr. Franz Alt | bigialt@sonnenseite.com | www.sonnenseite.com
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