Selbst machen oder auslagern?
Der stille Hebel hinter effizienter Produktion
In der Welt der Produktion steht kaum eine Entscheidung so oft im Raum wie die zwischen Eigenfertigung und Fremdvergabe. Hinter dem sperrigen Begriff „Make or Buy" verbirgt sich weit mehr als eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung. Es geht um strategische Weichenstellungen, um Flexibilität, Kontrolle, Skalierbarkeit – und nicht zuletzt um das Tempo, mit dem neue Produkte auf den Markt gebracht werden können. Unternehmen, die langfristig erfolgreich bleiben wollen, müssen diese Entscheidung immer wieder neu bewerten. Denn Märkte ändern sich, Technologien entwickeln sich weiter und Ressourcen verschieben sich. Wer heute alles selbst produziert, kann morgen durch hohe Fixkosten ins Straucheln geraten. Umgekehrt kann eine zu starke Abhängigkeit von externen Partnern die Innovationsfähigkeit lähmen. Der Balanceakt zwischen Eigenleistung und Zukauf ist deshalb kein einmaliges Projekt, sondern ein ständiger Prozess strategischer Justierung.
Die stille Macht spezialisierter Partner

Flexibilität entscheidet über Marktchancen
Der Produktionsstandort ist nicht nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit, sondern zunehmend auch ein Gradmesser für Anpassungsfähigkeit. In Zeiten globaler Unsicherheiten – ob durch Lieferkettenprobleme, geopolitische Spannungen oder volatile Rohstoffmärkte – gewinnen Unternehmen mit flexiblen Produktionsstrukturen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Wer sowohl auf interne Kapazitäten als auch auf externe Netzwerke zurückgreifen kann, bleibt handlungsfähig. „Make or Buy" wird in diesem Kontext zur Frage der strategischen Resilienz. Eine klug strukturierte Wertschöpfungskette bietet nicht nur Kostenvorteile, sondern schafft die Möglichkeit, auf Krisen und Chancen gleichermaßen schnell zu reagieren. Die Investition in ein hybrides Modell, bei dem Eigenfertigung und Fremdvergabe ineinandergreifen, erlaubt es Unternehmen, das Beste aus beiden Welten zu nutzen. Dabei geht es weniger um entweder/oder, sondern vielmehr um die Fähigkeit, situativ klug zu entscheiden.
Wissen, wo der Hebel sitzt
Strategische Produktionsentscheidungen setzen ein tiefes Verständnis für die eigene Wertschöpfung voraus. Nur wer genau weiß, welche Prozesse kritisch sind und welche sich problemlos auslagern lassen, kann fundierte Make-or-Buy-Entscheidungen treffen. Der Aufbau dieses Verständnisses beginnt bei der Analyse interner Kompetenzen und endet bei der Bewertung externer Anbieter. Dabei spielen nicht nur Kosten, sondern auch Themen wie Qualitätssicherung, Know-how-Schutz, Lieferfähigkeit und Innovationspotenzial eine Rolle. Je nach Produktgruppe und Marktsegment kann sich die Gewichtung dieser Faktoren stark unterscheiden. Was für ein Start-up im Konsumgüterbereich sinnvoll erscheint, kann für ein etabliertes Industrieunternehmen kontraproduktiv sein. Deshalb ist es wichtig, die Entscheidung nicht als rein operative Maßnahme zu verstehen. Sie ist strategisch, sie ist dynamisch – und sie wirkt oft still, aber tief auf den Erfolg eines Unternehmens.
Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 26.05.2025

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