Das ist der Gipfel!

„BEST ECONOMY forum“ setzt seine Zielmarken

Jahr für Jahr pilgern die Mächtigen dieser Welt zum Wirtschaftsgipfel nach Davos. Dort wird viel geredet, man nimmt sich wichtig, am Rande werden Geschäfte gemacht, und dann geht alles weiter wie bisher. Das soll sich ändern. Mit einer „Best Economy" und einem gemeinsamen Manifest, das laufend fortgeschrieben wird. Das nächste BEST ECONOMY forum findet vom 20.-22. April 2021 statt - jetzt Ticket buchen und dabei sein!
 
Die Aktivistin und Trägerin des alternativen Nobelpreises, Vandana Shiva, ermahnt die Teilnehmer des BEST ECONOMY forum 2019, dem Treiben der internationalen Konzerne nicht tatenlos zuzusehen. Shiva zeigt auf, wie sich die weltweite ökologische Bewegung mit einer ökonomisch orientierten Strategie verknüpfen lässt, und wie dadurch Werte wie gesundes Wachstum, Fairness und Kooperation gestärkt werden. In den anschließenden Workshops wird eifrig diskutiert, wie sich eine solche Vorgabe in die Tat umsetzen lässt. © Flo Hagena & Maxlouis Köbele, 5seeMediaEntschlossene „Unternehmer" zeigen Wege für ein neues Wirtschaften, für neue Gesellschaftsmodelle. Sie wollen gemeinsam die Welt verändern und bündeln gerade jetzt ihre Kräfte für einen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft. forum Nachhaltig Wirtschaften unterstützt seit Jahren diesen Wandel und präsentiert Zukunftsmacher, beispielhafte Veranstaltungen und wegweisende Projekte. Im Zentrum standen dabei wichtige Konferenzen, wie etwa der Vision Summit in Berlin, das beeindruckende „Internationale Nachhaltigkeitsforum in Venedig" oder der Zermatt Summit, ein Gipfeltreffen der ganz besonderen Art. Doch einzigartig sowie unerschütterlich, auch in Zeiten von Corona, setzt das „BEST ECONOMY forum" seine Zielmarken für 2021. Die Stärke dieser Initiative resultiert aus ihrer vorbildhaften Kooperation. 

Ein Auftakt mit Folgen
Der Frühling hat in Bozen Blüten an die Apfelbäume gezaubert, während oben in den Bergen noch der Schnee weiß glänzt. Genau in dieser wundervollen Stadt am Südrand der Alpen treffen sich 2019 engagierte Pioniere, die sich ein neues, ein anderes Wirtschaften wünschen. Ein Wirtschaften, das den Menschen und seine wahren Bedürfnisse wieder in den Mittelpunkt stellt – und nicht die Maximierung von Profit und Wachstum. Es herrscht Aufbruchsstimmung bei dieser Pilotkonferenz und die unbedingte Bereitschaft, die Zukunft in die Hand zu nehmen. Vandana Shiva, Christian Felber, Auma Obama und auch die anderen international bekannten Referenten befeuern den Mut zur Veränderung. In Arbeitsgruppen diskutieren die Teilnehmer konkrete Maßnahmen für eine gerechtere und verträglichere Wirtschaft. Man schmiedet Pläne, um Klimaveränderung und Umweltverschmutzung zu bremsen, regionale und globale Ungerechtigkeit zu beenden und neue politische Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen. Man arbeitet gemeinsam an einer „Economy at its best", weil Wirtschaft Verantwortung trägt. Das Ergebnis ist nicht nur ein Manifest, sondern auch der unbedingte Wille, es konkret umzusetzen.

Kooperation statt Konkurrenz
Auf der Veranstaltung in Bozen beeindrucken nicht nur der ungebrochene Pioniergeist traditioneller Öko-Firmen und Organisationen wie Bioland, die Biohotels oder die globale Initiative der Gemeinwohl-Ökonomie, sondern vor allem auch die Aufbruchstimmung von jungen Unternehmen.

Sie haben sich ein neues Wirtschaften zum Ziel gesetzt und erklären, dass nicht mehr Konkurrenzdenken, sondern Kooperation das Paradigma der Zukunft sei. Die Gewinner des Start-up Wettbewerbs verkünden in Bozen deshalb selbstbewusst von der Bühne: „Uns geht’s nicht mehr um den Wettbewerb und das Gewinnen von Preisen, sondern um das Erreichen gemeinsamer Ziele! Deswegen möchten wir unsere Geldpreise und auch das von forum Nachhaltig Wirtschaften gesponserte Werbepaket mit allen Nominierten Start-ups teilen und sie einladen, gemeinsam mit uns an der Zukunft ihrer Firmen zu arbeiten."

Einladung zur Mitwirkung
In ihrer Keynote plädiert Auma Obama für mehr Klarsicht zu Vokabular und Praxis von wirtschaftlicher Ethik, Verantwortung, Lebensgrundlagen, Armut, Reichtum, Fairtrade und Transparenz. Bioland Vorstand Jan Plagge und Manfred Jotter diskutieren über die Verantwortung der Wirtschaft für das Gemeinwohl. Die Besucher der Veranstaltung erhalten Informationen an zahlreichen Infoständen und bekräftigen ihr mit Begeisterung erarbeitetes Manifest durch ein Gruppenbild. Die Fortsetzung folgt im April 2021. © Flo Hagena & Maxlouis Köbele, 5seeMedia Das nächste BEST ECONOMY forum findet vom 20. bis 22. April 2021 statt. Auch hier setzt man wieder auf gemeinsames Handeln. Der Fokus des 2. BEST ECONOMY forums liegt auf dem Motto „Take Action not Words" und ist als hybrides Wirtschaftsforum vor Ort und als Online-Event geplant. Best Practice-Beispiele sollen im kommenden Jahr aufzeigen, wie nachhaltiges Wirtschaften funktioniert und welche konkreten Schritte Unternehmen dafür gehen sollten.

Sonnentor, Andechser Molkerei, Einhorn, Deutsche Bahn, GLS Bank: Die Liste der anwesenden Speaker und Referenten liest sich wie das „Who‘s Who" der ökologischen Top-Unternehmen. „Wertschöpfungsketten im Fokus", „Tourismus nachhaltig denken", „Sozial & ökologisch vom Acker bis zum Teller", „Zukunftsfähige Finanzierungen" oder „Ethikbilanzierung" sind nur einige Headlines der diversen Talks und Fokusgruppen, in denen Handlungsempfehlungen diskutiert und konkrete Maßnahmen abgeleitet werden sollen. So wird den Teilnehmenden beispielsweise ein Arbeitsbuch an die Hand gegeben, um eine eigene Roadmap aufzustellen und die Impulse aus der Veranstaltung gleich mit ins eigene Unternehmen zu übertragen.

Eine eigens für des BEST ECONOMY forum gegründete, gemeinnützige GmbH mit Sitz in Starnberg soll sicherstellen, dass nicht nur die Veranstaltung im Jahr 2021, sondern auch die langfristige Zielsetzung und der Ausbau branchenübergreifender Kooperationen gelingt. „Wir möchten", so die neue Geschäftsführerin Carola Petrone, „alle Akteure, die wie wir den Wandel aktiv gestalten wollen, herzlich einladen, sich mit uns zusammenzuschließen. Gemeinsam können wir die Kraft der Wirtschaft in den Dienst des Gemeinwohls stellen."


Das Zukunftsmanifest

Das BEST ECONOMY forum will nicht nur ein Ort der Worte und Diskussionen sein, sondern auch der Taten. Die Initiatoren der Konferenz haben daher ein Manifest entwickelt, das sich als Handlungsrichtlinie für nachhaltig wirtschaftende Unternehmen versteht und folgende Maßnahmen beinhaltet:
 
Kurzfristig (2 Jahre)
  • Wir entwickeln eine Vision für unsere Unternehmen auf Basis ethischer Werte.
  • Wir erstellen eine Roadmap für einen ganzheitlichen Systemwechsel.
  • Wir erarbeiten Bewertungsinstrumente zur Überprüfung.
  • Wir beziehen alle unsere Berührungsgruppen in diesen Prozess mit ein.
Mittelfristig (5 Jahre)
  • Wir entwickeln Best-Practice Beispiele und teilen sie mit anderen Unternehmen.
  • Kreislaufwirtschaft und Suffizienz geben die Richtung vor.
  • Wir verankern eine ethische Bilanz in unseren Unternehmen.
  • Wir schaffen Transparenz über Kosten und angemessene Löhne und Preise.
  • Wir knüpfen ein Netzwerk des verantwortlichen Umgangs mit Geld und Finanzmitteln.
Langfristig (10 Jahre)
  • Unsere Unternehmen wirtschaften klimaneutral, nach Möglichkeit sogar klimapositiv.
  • Gemeinwohlorientierte Geschäftspraktiken sind Standard.
  • Schöpferische Unternehmenstätigkeit entfalten wir in unterschiedlichen Eigentumsformen und humanen Betriebsgrößen.
  • Wir kooperieren intelligent, zugunsten des Gemeinwohls und tragen zu resilienten Strukturen bei.
Hier finden Sie weitere Informationen zum BEST ECONOMY forum 2021 sowie zum Manifest.
 
Wirtschaft ist eine Frage der Kultur
Wolfgang Gutberlet, Unternehmer und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Lebensmittelkette tegut, wurde als Manager und Entrepreneur des Jahres 2020 ausgezeichnet. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes ist Sprecher und Teilnehmer des BEF. © GutberletWir alle suchen nach einer Erneuerung der Wirtschaft. Wir suchen nach Lösungen etwa in den Bereichen Gewinnverteilung, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Fairness in der Lieferkette und vielem mehr. Wir können aber nicht einfach die Wirtschaft wandeln, um etwa das Klima zu schützen, sondern wir müssen zuallererst uns selbst wandeln, und das ist die größte Herausforderung für jeden Menschen. Dafür müssen wir lernen, kommunikativer und kooperativer zu arbeiten. Nur dann kann der Wandel beginnen. Und genau deshalb ist das BEST ECONOMY forum (BEF) so wichtig. Meine Themen als Referent sind: Wie kann man Menschen-würdig-führen? Welche neuen Rechtsformen braucht die Wirtschaft? Wie entstehen Gemeinschaft und Gemeinwohl?

Unsere Individualisierung fordert den Raum für Entfaltung und gleichzeitig verängstigen uns Freiräume und Veränderungen. Deshalb rufe ich dazu auf, jetzt Mut zu schöpfen, um das Neue auf die Welt zu bringen.
von Fritz Lietsch

Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 06.04.2021
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