Umwelt | Wasser & Boden, 03.09.2020
Meeresplastik à la Carte
Interaktive Weltkarte zeigt Plastikverschmutzung der Ozeane | WWF: „Plastik ist bis in den letzten Winkel unserer Ozeane vorgedrungen“
Die Plastikverschmutzung der Meere ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Der WWF hat heute auf plasticnavigator.wwf.de/#/de/ eine interaktive Karte vorgestellt, die das Problem aus der Ferne sichtbar macht. Die Weltkarte Global Plastic Navigator zeigt, in welchen Ländern besonders viel Plastikmüll in die Umwelt gelangt, welche Flüsse am meisten Plastikmüll in die Meere transportieren und wie weit Kunststoff auf den Oberflächen der Ozeane verbreitet ist. Bernhard Bauske, Projektkoordinator Plastikmüll bei WWF Deutschland kommentiert: „Die Karte visualisiert die aktuellsten Daten aus der Wissenschaft. Die Plastikflut wird so mit bloßem Auge verständlich – vom globalen Blick auf die Weltmeere bis hin zu lokalen, oberflächlichen Plastikeinträgen über einzelne Flüsse. Das Ergebnis ist erschreckend: Plastik ist bis in den letzten Winkel unserer Ozeane vorgedrungen."
Um die Plastikflut zu stoppen, fordert der WWF ein internationales Abkommen, das den Eintrag von Plastikmüll in die Meere beendet. Der Global Plastic Navigator zeigt, welche Länder ein solches Abkommen unterstützen, darunter sind die Mitgliedsstaaten der EU und der Afrikanischen Union. Dazu Bauske: „Dank der Karte sehen wir, dass die Unterstützung für ein internationales Abkommen gegen den Eintrag von Plastikmüll in die Meere bereits recht groß ist. Mit der interaktiven Karte kann jetzt jeder Bürger sehen, ob sich seine Regierung in diesem Rahmen gegen Meeresplastik engagiert. Damit erhöhen wir auch den Druck auf Staaten, die dem Abkommen noch zögerlich gegenüberstehen."Hintergrund: Stopp die Plastikflut!
Die Plastikflut in den Meeren ist ein globales Problem, dass nur durch internationale Zusammenarbeit gelöst werden kann. Der WWF setzt sich daher für ein internationales Abkommen ein, das weltweit die Müllreduktion und ein verbessertes Abfallmanagement gesetzlich vorschreibt. In Folge dieses Abkommens würde sich die Abfallwirtschaft in vielen Ländern verbessern – mit allen positiven Folgen für Menschen, Umwelt und Gesundheit.
Deutschland gehört zu den Top-Verursachern von Verpackungsmüll in der Europäischen Union und ist der drittgrößte Exporteur von Plastikmüll. Die Bundesregierung trägt deswegen auch eine besondere Verantwortung, ein solches Abkommen voranzutreiben
Die interaktive Karte ist kostenlos, mehr Informationen und eine Petition für ein internationales Abkommen gegen den Plastikmülleintrag in die Meere finden Sie unter www.wwf.de/global-plastic-navigator.
Kontakt: Rebecca Gerigk, Pressestelle WWF | rebecca.gerigk@wwf.de
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