Christina Ruchel

UTOPIKON - eine Konferenz für utopische Ökonomie

Wie möchten wir leben? Wie können wir solidarisch wirtschaften? Wie sehen Alternativen für eine zukunftsfähige Ökonomie aus?

Mit diesen Fragen und noch mehr Inhalten haben sich rund 300 Menschen in Berlin vom 4 . bis 6. November auf der Utopie-Ökonomie-Konferenz, kurz UTOPIKON, beschäftigt. forum war live mit dabei, als einer der Keynote-Redner, Nico Paech, über die Konsumverstopfung und den Lehman Brother-Degrowth-Effekt sprach. Während der erste Begriff selbsterklärend ist, steht der zweite dafür, dass während der Finanzkrise der CO2 -Ausstoß gesunken ist und somit einen positiven Postwachstumseffekt auf die Wirtschaft hatte.

Foto: Christina RuchelWeniger ist mehr, lautet die Kernaussage der Suffizienztheorie von Herrn Paech. Eine einfache Reduktion im Alltag führt zu positiven Effekten für das Klima. Weniger Konsum schont das Klima und führt langfristig zu mehr Lebensqualität –  so trivial ist es manchmal. Sein Appell an die meist sehr jungen Teilnehmenden lautete: „Vernetzt euch und wirkt gemeinsam" – er nennt es das „Prinzip der sozialen Diffusion". Hierdurch fällt es einfacher, sein individuelles Wirken zu entfalten und die Suffizienz zu leben. Zur Vernetzung dient auch die UTOPIKON, bei der die Teilnehmenden weitere Impulse durch Friederike Habermann, Gerrit von Jorck und Michael Bohnemeyer bekommen haben. Bei über 20 verschiedenen Workshops zu den unterschiedlichsten Themenbereichen gab es weitere Möglichkeiten, sich fortzubilden.

Wie alle Projekte vom Aktionsnetzwerk living utopia wird die UTOPIKON nach den begleitenden Motiven geldfrei, vegan, ökologisch und solidarisch organisiert und verwirklicht. Durch die geldfreie Organisation – was auch das Anstreben der Überwindung der Tauschlogik beinhaltet – möchten die Organisatoren Ansätze einer solidarischen Ökonomie, die nicht auf Wachstum beruhen, lebendig werden lassen.

Die Keynotes und Workshops laden dazu ein, Gesellschaft neu zu denken, suffizientere Lebensstile kennenzulernen und sich eine Ökonomie jenseits von Wachstumszwang, Leistungsdruck und Selbstoptimierungswahn auszumalen.

Für Tobi und Pia, die Hauptinitiatoren der UTOPIKON, bedeutet Ökonomie  - aus dem Griechischen - Hausgemeinschaft, die Teilhabe aller. Sie sind sich einig, dass die aktuelle wirtschaftliche Situation jedoch nicht teilhaben lässt, sondern eher separiert. Daher möchten Sie durch die UTOPIKON zum Perspektivwechsel einladen, um außerhalb der gewohnten Konventionen zu denken und zu handeln.

Von Christina Ruchel

Zum Weiterlesen: www.utopikon.de | www.livingutopia.org



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