Aktionstour vor der Bundestagswahl

6.9. - 9.9.2017, deutschlandweit

Bauern und Verbraucher fordern an drei agrarpolitischen Brennpunkten eine andere Landwirtschaftspolitik

Immer größere Tierfabriken, immer höhere Landkonzentration und immer mehr Konzernmacht – diese drei Aspekte verdeutlichen die fatalen Auswirkungen der aktuellen Agrarpolitik: In deutschen Tierfabriken werden pro Jahr mehr als eine halbe Milliarde Hähnchen geschlachtet, die in Betrieben mit 50.000 oder mehr Tieren aufgezogen werden. Hierzulande verfügen drei Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe über die Hälfte der Agrarflächen und Saatgut- und Pestizidkonzerne wie Bayer und Monsanto streben die Kontrolle über immer mehr Facetten der landwirtschaftlichen Produktion an.
 
Jochen Fritz, Wir haben es satt-Sprecher und Landwirt im Nebenerwerb: „Die aktuelle Bundesregierung und Agrarminister Schmidt befördern nicht nur die fatalen Entwicklungen im Agrarbereich, sie ignorieren auch den gesellschaftlichen Trend. Immer mehr Menschen wollen wirklichen Tierschutz, bäuerliche Betriebe, ökologischen Landbau, globale Solidarität und ein klares Nein zu Gentechnik und Patenten auf Leben. Das muss sich endlich in der Landwirtschaftspolitik widerspiegeln. Kurz vor den Wahlen sagen wir unmissverständlich: Die nächste Regierung muss endlich die Agrar- und Ernährungswende angehen."
 
Nachdem bei der Wir haben es satt!-Demonstration im Januar 18.000 für die Agrar- und Ernährungs-wende zusammengekommen sind, begibt sich die Bewegung für eine zukunftsfähige Agrarpolitik kurz vor der Bundestagswahl mit einem Aktionsbus auf eine Tour quer durch Deutschland. Gemeinsam mit lokalen Initiativen und Organisationen zeigen die Aktiven an drei Brennpunkten auf, was hierzulande schief läuft. Sie legen symbolisch den Finger in die Wunden der Agrarindustrie und fordern ein Umsteuern der Politik. In Leverkusen findet vor der Bayer-Zentrale eine Aktion für Saatgutvielfalt mit Aktionstheater und Traktorenprotest statt, um vor den Auswirkungen der Megafusion mit Monsanto zu warnen (6.9.17).
 
In Thüringen, wo Großkonzerne gigantische landwirtschaftliche Flächen am laufenden Band schlucken, wird die „Allee gegen Landnahme" feierlich eingeweiht (8.9.17). Zum Abschluss findet eine große Demonstration zum Megaschlachthof in Königs Wusterhausen statt, wo Wiesenhof künftig 240.000 Hähnchen am Tag schlachten will (9.9.17). Der größte deutsche Geflügelproduzent hat dafür bereits die Kapazitäten erweitert, bevor die Behörden dem kürzlich einen Riegel vorschoben. Der Schlachthof ist ein Symbol der verfehlten Agrarpolitik der vergangenen Jahre, weswegen dort den Forderungen nach einem Ende der Massentierhaltung sowie der Exportorientierung der deutschen Landwirtschaft Nachdruck verliehen wird.
 
Weitere Informationen: www.wir-haben-es-satt.de
 
9-Punkte-Plan im Wahljahr: www.wir-haben-es-satt.de/9-punkte-plan
 
PROGRAMM
 
Wir haben es satt!-Aktionstour gegen Konzernmacht, Landraub und Tierfabriken (6.-9. Sept. 2017)
 
Mittwoch, 6. September 2017, 11 Uhr
 „Bayer & Monsanto: Finger weg von unserem Essen!" – Aktion für Saatgutvielfalt
Ort: Bayer-Zentrale, Kaiser-Wilhelm-Allee 1, 51368 Leverkusen
 
Donnerstag, 7. September 2017, 19 Uhr
"Kein Land mehr in Sicht?" – Diskussionsveranstaltung zum Thema Landkonzentration
Ort: Gemeindesaal Großrettbach, Neudietendorfer Straße 27, 99869 Drei Gleichen (bei Erfurt)
 
Freitag, 8. September 2017, 9 Uhr
Festliche Einweihung der „Allee gegen Landraub"
Ort: LebensGut Cobstädt, Schulplatz 8, 99869 Drei Gleichen (bei Erfurt)
 
Freitag, 8. September 2017, 19.30 Uhr
Podiumsdiskussion: „ 240.000 Schlachtungen pro Tag bei Wiesenhof – muss das sein?"
Ort: Königs Wusterhausen (Raum wird noch bekannt gegeben)
 
Samstag, 9. September 2017, 13 Uhr
»Wir haben Tierfabriken satt!«-Demonstration zum Wiesenhof-Schlachthof
Ort: Bahnhof Königs Wusterhausen (bei Berlin)
Ab 15 Uhr: Abschlusskundgebung am Wiesenhof-Schlachthof in Niederlehme. Im Anschluss:
„Tanzen, essen, baden - Fest für die Agrarwende"
 
Kontakt: Christian Rollmann, Kampagne Meine Landwirtschaft/Wir haben es satt!
Veranstalter: Kampagne Meine Landwirtschaft/Wir haben es satt!


     
        
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