Eine andere Ökonomie feiern!
Gemeinwohl-Ökonomie und und Projekt Bank für Gemeinwohl seit 5 Jahren aktiv
Österreichs erste ethische Alternativbank entsteht
Ab Ende 2016 soll das Projekt Bank für
Gemeinwohl als erste Ethikbank Österreichs Geld als Mittel in den Dienst
des Gemeinwohls stellen. Zum ersten Mal weltweit wächst damit aus der
Mitte der Zivilgesellschaft eine Bank, die sich ganz dem Gemeinwohl
verschreibt. Sie verweigert Spekulation sowie intransparente
Finanzprodukte und besinnt sich auf das ursprüngliche Kerngeschäft von
Banken: Sparen, Kredite, Zahlungsverkehr. Diese Bank wird Kredite nur an
Unternehmen und Projekte vergeben, die Gemeinwohlorientierung
nachweisen – nach Kriterien wie Ökologie und Nachhaltigkeit. Eine freie
Genossenschaft stellt das Startkapital zur Verfügung, ab 200,- EUR kann
jedeR mitgründen – und damit den Weg der Bank für Gemeinwohl
mitbestimmen! Alle Mitglieder haben, unabhängig vom gezeichneten
Zeichnungsbetrag, EINE Stimme und werden Teil einer visionären
Community.
Das Gemeinwohl-Fest 2016
Mit einer einzigartigen Mischung aus Kunst,
Politik und aktivem Mitmachen wurde das Wiener Volkstheater im Februar 2016 ein
lebendiger Ort für die Transformation unseres Wirtschafts- und
Finanzsystems. VisionärInnen, VeränderInnen oder AlltagsheldInnen hatten an diesem Abend Gelegenheit, Menschen kennenzulernen, die an der
Transformation arbeiten, Gleichgesinnte zu treffen und neues
Wirtschaften von seiner künstlerischen Seite aus zu erleben. Sie erlebten
interaktiv und hautnah, wie die Gemeinwohl-Ökonomie weltweit umgesetzt
wird – und wie Sie konkret dazu beitragen können! Und sie erfuhren aus
erster Hand, wie Sie beim Aufbau von Österreichs erster ethischer
Alternativbank, der Bank für Gemeinwohl, mitgestalten und
GenossenschafterIn werden können.
Performance, Musik und politisches Gespräch
Internationale KünstlerInnen wie Konstantin
Wecker, Klangforum Wien u.v.m. schafften den Spannungsbogen und
kreativen Rahmen für einen Abend, gefüllt mit Zukunftsthemen und
Veränderungsenergie. Zusätzlich erwartete Sie eine hochkarätige
Podiumsdiskussion u.a. mit Helmut Lind (Vorstandsvorsitzender Sparda
Bank München) und Antje von Dewitz (Gemeinwohlökonomie-Unternehmerin
VAUDE), Gewinnerin deutscher Nachhhaltigkeitspreis. Der Reinerlös Ihres
Tickets floss in die Weiterentwicklung und Projekte der beiden
Bewegungen. Der inspirierende, kreative Abend zeigte wie die Gemeinwohl-Ökonomie die beteiligten Unternehmen zu Pionieren für
gelebte Werte werden lässt.
Infos zur geplanten Bankengründung unter www.mitgruenden.at
Mehr als CSR? Gemeinwohlorientiertes Wirtschaften unter der Lupe
An den Universitäten Flensburg und Kiel läuft
derzeit das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
geförderte Forschungsvorhaben „Gemeinwohl-Ökonomie im Vergleich
unternehmerischer Nachhaltigkeitsstrategien" (GIVUN). Das Projekt
untersucht die Potenziale der Gemeinwohl-Ökonomie für eine
sozial-ökologische Transformation. Aus ideengeschichtlicher Perspektive
sowie im Vergleich zu CSR-Instrumenten wie dem Umweltmanagementsystem
EMAS, dem Global Social Compliance Programme (GSCP), dem Leitfaden ISO
26000 und dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex wird untersucht, was neu
ist an der Gemeinwohl-Ökonomie. Eine empirische Erhebung beleuchtet, was
eine Gemeinwohlorientierung des Wirtschaftens für das
Unternehmenshandeln bedeutet. Mithilfe des Backcastings, einem Verfahren
aus der Zukunftsforschung, werden mögliche und machbare Wege in
Richtung einer Gemeinwohlorientierung auch für Großunternehmen
erarbeitet. Praxispartner wie die Deutsche Post, dm-drogerie markt, der
Outdoor-Ausstatter Vaude und der Anbieter für Öko-Tiefkühlkost Ökofrost
gewähren im Projekt Einblicke in ihre Gemeinwohl-Anstrengungen. www.norberteliascenter.de
von Fritz Lietsch
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2016 - Herausforderung Migration und Integration erschienen.
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