Vom Mädchen mit Weltschmerz zur Powerfrau mit Überzeugung
Cradle to Cradle für Textilien
Die Schauspielerin Inez David hat das Cradle to Cradle Design-Konzept kennengelernt, als sie für ihre Berliner Boutique auf der Suche nach Designern mit Öko-Label war. Jetzt plant sie ihre eigene Mode-Kollektion – und die soll nach den Kriterien des Cradle to Cradle Konzepts produziert werden.

Aller Anfang ist schwer
„Von meinen Designern im Laden ist noch keiner Cradle to Cradle zertifiziert, und das finde ich schade", meint Inez David. Denn, so sagt sie: „Die Designer wollen ja das Beste machen, was möglich ist, wissen aber oft nicht wie. Ich erzähle denen dann von Cradle to Cradle und hoffe, dass viele den Mut finden, ihre Produktion umzustellen."
Im Laden der engagierten Schauspielerin finden sich schon jetzt Designer, die sich Gedanken gemacht haben über die Stoffe, die sie benutzen und die Art und Weise, wie sie produzieren. Inez David lässt sich dabei durch Zertifikate wie das Fairtrade-Siegel überzeugen, manchmal aber auch durch persönliche Gespräche und ihr Bauchgefühl. „Die kleineren Labels kenne ich alle persönlich. Ich weiß, wie schwer es für sie ist, an gute Stoffe zu kommen, wenn man nur kleine Mengen braucht. Da läuft viel auf Vertrauensbasis. Aber ich habe auch schon Labels wieder aussortiert. Das leichteste bei der Umstellung ist heute, Biobaumwolle zu besorgen, das sollte jeder hinkriegen."
Ein Zertifikat, auf das Verlass ist
Inez David wünscht sich ein zentrales Zertifikat für faire und biologische Mode, das sich durchsetzt, das die Designer verstehen und benutzen und das auch bei den Endverbrauchern bekannt ist. Das Cradle to Cradle Zertifikat, so hofft sie, könnte ein solches werden.
Bis dahin honoriert sie alles, was sich die Designer bereits einfallen lassen, um „gute" Mode zu machen: Da gibt es zum Beispiel Mud-Jeans, die der Kunde nicht kaufen, sondern leasen kann. Nach einem Jahr kann er entscheiden, ob er sie behält, zurückschickt oder umtauscht. Auch wer die Hose länger als ein Jahr trägt, kann sie später an den Hersteller zurückschicken – es wird eine neue Jeans oder ein anderes Produkt daraus hergestellt. Oder Luxaa – hinter der Marke stecken zwei Designerinnen in Halle an der Saale, die mit einem zu 100 Prozent recycelbaren Garn arbeiten. Dass Mode anders aussehen wird, wenn sie nach Cradle to Cradle Prinzipien hergestellt wird, glaubt Inez David nicht. „Es ist absolut alles möglich." Vielleicht seien Neonfarben zunächst ein Problem, aber grundsätzlich seien den Designern in ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Dass es allerdings heutzutage noch ein wenig Mühe kostet, kreislauffähige Stoffe zu bekommen, auf ökologische Färbung zu achten und die besten Lieferanten zu finden, erfährt Inez David selbst gerade am eigenen Leib. Sie plant eine eigene T-Shirt-Kollektion für den Sommer 2015 und führt derzeit Gespräche mit einem Hersteller in Indien, der nach GOTS – dem „Global Organic Textile Standard" – zertifiziert ist. „Das braucht alles ein bisschen Zeit", meint die blonde Powerfrau, „aber ich muss es ja auch ordentlich machen, wenn ich bei anderen Designern so kritisch bin."
Inez David ist Schauspielerin („Verbotene Liebe", „Männerherzen"). In Berlin betreibt sie den Ökomode-Laden Miwai in der Sredskistraße 6 und einen gleichnamigen Online-Shop. Im Zuge ihrer Recherche zu ökologischen Designern ist sie auf das Cradle to Cradle Designkonzept gestoßen.
Lifestyle | Mode & Kosmetik, 01.04.2015
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2015 - Nachhaltige Mode erschienen.

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