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Was wird aus der Frauenquote?

Sabine Braun zieht Bilanz aus dem Monat März

Kaum ein Thema wird heftiger diskutiert als die Frauenquote. In den externen Verlautbarungen von Unternehmen liest sich das alles zwar sehr moderat. Aber innen drin brodelt es gewaltig, wenn man über dieses Thema spricht. Natürlich gibt es zu wenig Frauen in natur-wissenschaftlichen Berufen, natürlich braucht man auch mal "Ellenbogen" und natürlich sind manche Frauen auch einfach zu feige für den Aufstieg. Aber bei tausenden Männern, die als Taxifahrer darben oder in Behörden sitzen, ist es nicht anders - weil ihnen das Alpha-Gen und der Mut fehlt.

Sabine Braun
Gilt dies für Frauen, wird daraus eine geschlechtsspezifische Eigenschaft, als ob nicht jeder Mann auch andere Exemplare in seinem Umfeld kennen würde. Das ist dann aber individuell und spezifisch und keinesfalls übertragbar. Ein echter Wandel im gesellschaftlichen Bewusstsein sieht anders aus. Er will aber einfach nicht einsetzen, weil die Angst vor dem Verlust an
Bedeutung und eingespielten Seilschaften einfach zu groß ist. EU-Kommissarin Viviane Reding, die als Justizkommissarin auch für Gleichstellungsfragen zuständig ist, hatte recht, als Sie unsere Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, die gegen die Quote ist, implizit zurechtwies: "Mädchen, in Deinem Alter habe ich auch noch geträumt ..." Obwohl konservativer Herkunft droht auch Reding inzwischen mit der EU-weiten Frauenquote. Sie hatte als Selbstverpflichtung für Unternehmen eine Frauenquote von 30 Prozent bis 2015 und 40 Prozent bis 2020 vorgeschlagen und musste feststellen, dass dies kaum etwas brachte: "Nur 24 Unternehmen haben unterzeichnet, darunter kein einziges deutsches." Würde sich das bis zum Sommer nicht bessern, sei sie zu einer verpflichtenden Quote bereit, so Reding.

Gleiche Bezahlung

Zum "Equal Pay Day" am 23. März, dem internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen - noch so ein Reizthema -, waren die Zeitungen voll von Berichten zu den Themen Chancengleichheit und Frauenförderung. Bei den großen Unternehmen sind Diversity-Kampagnen inzwischen an der Tagesordnung und auch im Mittelstand ist das Thema auf der Agenda. Die Lücke bei der Bezahlung wird sich trotzdem nicht schließen: Laut Statistischem Bundesamt verdienen Frauen im Schnitt 23 Prozent weniger als Männer. Männliches Verhandlungsgeschick ist dafür nicht der zentrale Grund. Jörg Schmidt, Referent für Arbeitsmarktökonomik beim Institut der Deutschen Wirtschaft Köln, hat die Ursachen analysiert: Zu Beginn des Erwerbslebens bestünden kaum Unterschiede, da jüngere Frauen die Schulen und Hochschulen meist besser ausgebildet verlassen als Männer. Weil Frauen aber seltener technische Berufe auswählen und häufiger im Dienstleistungssektor vertreten seien, tue sich dann bald eine Lücke auf. Diese setze sich dadurch weiter fort, dass Frauen ihre Erwerbsfähigkeit aus familiären Gründen häufiger und länger unterbrechen als Männer und dies meist in einem Alter, in dem die ersten und womöglich wichtigsten Karriereschritte stattfinden. Ein klares Plädoyer für mehr Kindertagesstätten, oder?

Erschreckende Erkenntnis

Führt man sich all das vor Augen, sind letztlich zwei Dinge erschreckend: Unsere Gesellschaft lebt bis heute damit, dass Frauen als wichtiges kreatives Potenzial nicht besser "genutzt" werden - obwohl wir einen existenziellen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften und kreativen Managern haben - und dass Frauen im Alter eher arm als wohlhabend sind - obwohl wir Armut schrecklich finden und uns viele Gedanken machen, wie man sie in Dritt-Welt-Ländern mindern kann. Jugendliche werden sich selbst überlassen und von Medien geprägt, in denen Männer immer noch erfolgreich und Frauen vor allem schön oder Mutter sind. Frauen, insbesondere wenn sie alt werden, haben in unserer Gesellschaft als denkende und gestaltende Individuen einfach noch keinen angemessenen und ausreichenden Platz - außer an der Seite eines Mannes. Und darüber kann auch unsere diesbezüglich absolut bewundernswerte Kanzlerin nicht hinwegtäuschen. Was sie erreicht hat, wäre künftig vielen Frauen zu wünschen und es wären dazu bestimmt auch manche in der Lage. Die bösen Zungen, die jetzt reflexhaft meinen, sie hätte das doch nur als "Kohls Mädchen" geschafft, sollten sich hüten. Denn nach ganz oben hat es bis jetzt auch jeder Mann nur mit Hilfe seiner Vorgesetzten geschafft. Aber das ist ja etwas ganz anderes ...

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Quelle: akzente kommunikation und beratung gmbh
Wirtschaft | CSR & Strategie, 02.04.2012
     
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