Wirtschaft | CSR & Strategie, 26.10.2011
Prozesse komplett neu denken
Interview mit Friedrich Wilhelm Schmidt
Leiter des Bereiches Umweltschutz und Arbeitssicherheit bei Nestlé Deutschland
Herr Schmidt, Sie sind in den deutschen Standorten für das Programm zur Steigerung der Energieeffizienz verantwortlich. Auf welchem Wege versuchen Sie die Herausforderung der Systematisierung und Übertragbarkeit von Erfolgsprojekten zu bewältigen?
Wir haben das Programm zur Steigerung der Energieeffizienz über einen Zeitraum von rund 20 Jahren systematisch entwickelt und erweitert. Nach der Einführung der ersten weltweiten Umweltpolicy 1990 haben wir eine Reihe von Werksstudien durchgeführt. Hieraus haben wir Schwerpunktthemen entwickelt und diese in internen Workshops, Best-Practice-Sammlungen im Intranet usw. verbreitet. 2004 wurde ein bundesweites Projekt ausgerollt - mit Workshops, Selbstbewertungsbogen, Audits und der Entwicklung von individuellen Maßnahmenplänen und Zielvorgaben für die Standorte. Hierfür haben wir auch ein Tool für die Evaluierung der Fortschritte eingeführt. Viele der Verfahren, die wir in Deutschland umsetzen, bewähren sich mittlerweile auch in anderen Märkten.
Welche weiteren zentralen Herausforderungen und Schwierigkeiten sind Ihnen im Rahmen des Programms bisher begegnet?
Neben der Wirtschaftlichkeit unserer Energieprojekte - die trotz der bereits erzielten Erfolge eine zentrale Aufgabe darstellt - liegt eine große Herausforderung in der Umgestaltung der Prozesse. Unsere Produktionsprozesse haben sich größtenteils aus handwerklichen Herstellungsverfahren entwickelt, die eine geringe Energieeffizienz aufweisen. Das heißt, man muss teilweise Prozesse komplett neu denken, um Effizienzpotenziale zu nutzen - entsprechend hoch sind die Hürden für umfassende Änderungen. Ganz entscheidend sind außerdem die hygienischen Anforderungen: Bestimmte Maßnahmen können Sie in der Lebensmittelproduktion aus hygienischen Gründen gar nicht nutzen, wie z.B. Wärmerückgewinnung in Abluftanlagen oder Biogasanlagen am Standort.
Welche Rolle spielt die interne Akzeptanz der Mitarbeiter für die Zielerreichung?
Eine ganz entscheidende. Häufig ist es natürlich so, dass liebgewonnene Verfahren und Gewohnheiten ungern aufgegeben werden. Dazu ist auch einiges an Überzeugungsarbeit erforderlich. Wir betreiben daher einen intensiven Erfahrungsaustausch zwischen den Werken, und wir honorieren gute Beispiele in internen Wettbewerben. So werden jährlich die besten Projekte im Bereich Umwelt und Arbeitssicherheit vom Vorstand mit einem Preis ausgezeichnet. Dies schafft Anreize und motiviert die Teams in den Werken enorm.
An welcher Stelle sehen Sie zukünftig noch besonderen Handlungsbedarf?
Sicher kommen wir bald an einen Punkt, wo wir mit klassischen Effizienzmaßnahmen unsere gesetzten Ziele nicht erreichen können. Innovative Technologien - wie z.B. der Einsatz neuer Wärmepumpen, die hohe Prozesstemperaturen ermöglichen - geben aber immer wieder neue Impulse. Sowohl die Preisentwicklung für Energie als auch die politischen Prioritäten ermutigen uns, das Programm fortzusetzen. Immerhin ist die umweltfreundlichste kWh die, die nicht verbraucht wird.
Herr Schmidt, Sie sind in den deutschen Standorten für das Programm zur Steigerung der Energieeffizienz verantwortlich. Auf welchem Wege versuchen Sie die Herausforderung der Systematisierung und Übertragbarkeit von Erfolgsprojekten zu bewältigen? Wir haben das Programm zur Steigerung der Energieeffizienz über einen Zeitraum von rund 20 Jahren systematisch entwickelt und erweitert. Nach der Einführung der ersten weltweiten Umweltpolicy 1990 haben wir eine Reihe von Werksstudien durchgeführt. Hieraus haben wir Schwerpunktthemen entwickelt und diese in internen Workshops, Best-Practice-Sammlungen im Intranet usw. verbreitet. 2004 wurde ein bundesweites Projekt ausgerollt - mit Workshops, Selbstbewertungsbogen, Audits und der Entwicklung von individuellen Maßnahmenplänen und Zielvorgaben für die Standorte. Hierfür haben wir auch ein Tool für die Evaluierung der Fortschritte eingeführt. Viele der Verfahren, die wir in Deutschland umsetzen, bewähren sich mittlerweile auch in anderen Märkten.
Welche weiteren zentralen Herausforderungen und Schwierigkeiten sind Ihnen im Rahmen des Programms bisher begegnet?
Neben der Wirtschaftlichkeit unserer Energieprojekte - die trotz der bereits erzielten Erfolge eine zentrale Aufgabe darstellt - liegt eine große Herausforderung in der Umgestaltung der Prozesse. Unsere Produktionsprozesse haben sich größtenteils aus handwerklichen Herstellungsverfahren entwickelt, die eine geringe Energieeffizienz aufweisen. Das heißt, man muss teilweise Prozesse komplett neu denken, um Effizienzpotenziale zu nutzen - entsprechend hoch sind die Hürden für umfassende Änderungen. Ganz entscheidend sind außerdem die hygienischen Anforderungen: Bestimmte Maßnahmen können Sie in der Lebensmittelproduktion aus hygienischen Gründen gar nicht nutzen, wie z.B. Wärmerückgewinnung in Abluftanlagen oder Biogasanlagen am Standort.
Welche Rolle spielt die interne Akzeptanz der Mitarbeiter für die Zielerreichung?
Eine ganz entscheidende. Häufig ist es natürlich so, dass liebgewonnene Verfahren und Gewohnheiten ungern aufgegeben werden. Dazu ist auch einiges an Überzeugungsarbeit erforderlich. Wir betreiben daher einen intensiven Erfahrungsaustausch zwischen den Werken, und wir honorieren gute Beispiele in internen Wettbewerben. So werden jährlich die besten Projekte im Bereich Umwelt und Arbeitssicherheit vom Vorstand mit einem Preis ausgezeichnet. Dies schafft Anreize und motiviert die Teams in den Werken enorm.
An welcher Stelle sehen Sie zukünftig noch besonderen Handlungsbedarf?
Sicher kommen wir bald an einen Punkt, wo wir mit klassischen Effizienzmaßnahmen unsere gesetzten Ziele nicht erreichen können. Innovative Technologien - wie z.B. der Einsatz neuer Wärmepumpen, die hohe Prozesstemperaturen ermöglichen - geben aber immer wieder neue Impulse. Sowohl die Preisentwicklung für Energie als auch die politischen Prioritäten ermutigen uns, das Programm fortzusetzen. Immerhin ist die umweltfreundlichste kWh die, die nicht verbraucht wird.
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2011 - Stadt der Zukunft erschienen.
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