Gesellschaft | Green Cities, 04.10.2011
Städte der Zukunft
Klimafreundlich und komfortabel
Von Dolf Gielen
Keine verpestete Luft, keine Autos - und trotzdem große Mobilität. Wer würde nicht gerne so wohnen? Noch sieht die Realität in den Metropolen weltweit anders aus: Kohlendioxid belastet die Atmosphäre, Straßen sind vom Verkehr verstopft. Gegen den drohenden Kollaps hilft nur Umdenken. Die Städte der Zukunft müssen auf den flächendeckenden Einsatz erneuerbarer Energien setzen.
Wie das aussehen kann, lässt sich künftig in Masdar City beobachten - eine seit 2008 entstehende klimaneutrale Muster-Stadt für rund 50.000 Bewohner in den Vereinigten Arabischen Emiraten, 30 Kilometer östlich von Abu Dhabi. Das Attraktive daran: Die Bewohner müssen zwar auf alte Gewohnheiten verzichten, nicht aber auf Komfort. So können sie nicht mit ihren Autos durchs Zentrum kurven, sondern müssen vor den Stadtmauern parken. Doch ihnen stehen "Personal-Rapid-Transit-Netze" zur Verfügung - eine Art hypermoderne, elektrische U-Bahn. Passagiere gelangen in einer computer-gesteuerten, fahrerlosen Kabine an ihr selbst bestimmtes Ziel - ohne zu warten. Auch auf Klimaanlagen müssen die künftigen Bewohner der Wüstenstadt nicht verzichten. Die Anlagen werden mit Strom aus Wind- und Photovoltaikanlagen betrieben. In Masdar City steht außerdem ein 10-Megawatt-Solarkraftwerk - die größte Photovoltaikanlage in der MENA Region (Mittlerer Osten und Nordafrika). Mit ihr wurden bereits 24.000 Tonnen Co2 Emissionen eingespart - soviel, als ob man 3300 Autos von Abu Dhabis Straßen verbannen würde.
Auch in Deutschland und Europa bemüht man sich, Städte klimafreundlicher zu gestalten. Doch die Herausforderungen sind andere - denn es müssen ja bestehende Infrastrukturen erneuert werden. Außerdem verbraucht in hiesigen Klimazonen die Heizung die meiste Energie. Daher haben Wärmedämmung und Erhöhung der Energieeffizienz Vorrang. Der Einsatz erneuerbarer Energie kommt da erst an zweiter Stelle. Lokale Energieerzeugung - etwa durch Solaranlagen zur Stromerzeugung oder Kollektoren zur Warmwassererzeugung auf städtischen Dächern - wird aber noch zu wenig genutzt. Viele Städte, wie etwa Paris, fördern nachhaltigen Transport - öffentliche Miet-Fahrräder oder Elektroautos. Doch hier sind die Kosten noch hoch. Vielversprechend sind aber Projekte wie "Innovation City" in Bottrop - wo bis 2020 ein Gebiet mit 65.000 Einwohnern und 13.994 Gebäuden in eine Niedrigenergiestadt mit geringem Kohlendioxid-Ausstoß umgewandelt werden soll. Auch das Projekt "EU Smart Cities" fördert kommunale Vorhaben für mehr Nachhaltigkeit.
Das Innovations- und Technologiezentrum der Internationalen Organisation für Erneuerbaren Energien (IRENA-IITC), das nun in Bonn seine Pforten öffnet, wird die Kommunen darin unterstützen, flächendeckend erneuerbare Energien einzusetzen. Das IITC unterstützt Länder bei der Errichtung günstiger politischer Rahmenbedingungen für Technologieentwicklung und -verbreitung. Durch gezielte Innovationspolitik wird die Wettbewerbsfähigkeit dieser Technologien verbessert. Spezielle Roadmaps zeigen technische Lösungen und Wege zu ihrer Umsetzung und Finanzierung auf. Das alles passt zum Jahr für nachhaltige Energie der Vereinten Nationen 2012.
Keine verpestete Luft, keine Autos - und trotzdem große Mobilität. Wer würde nicht gerne so wohnen? Noch sieht die Realität in den Metropolen weltweit anders aus: Kohlendioxid belastet die Atmosphäre, Straßen sind vom Verkehr verstopft. Gegen den drohenden Kollaps hilft nur Umdenken. Die Städte der Zukunft müssen auf den flächendeckenden Einsatz erneuerbarer Energien setzen.
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Dolf Gielen, Director IRENA Innovation and Technology Centre Bonn |
Auch in Deutschland und Europa bemüht man sich, Städte klimafreundlicher zu gestalten. Doch die Herausforderungen sind andere - denn es müssen ja bestehende Infrastrukturen erneuert werden. Außerdem verbraucht in hiesigen Klimazonen die Heizung die meiste Energie. Daher haben Wärmedämmung und Erhöhung der Energieeffizienz Vorrang. Der Einsatz erneuerbarer Energie kommt da erst an zweiter Stelle. Lokale Energieerzeugung - etwa durch Solaranlagen zur Stromerzeugung oder Kollektoren zur Warmwassererzeugung auf städtischen Dächern - wird aber noch zu wenig genutzt. Viele Städte, wie etwa Paris, fördern nachhaltigen Transport - öffentliche Miet-Fahrräder oder Elektroautos. Doch hier sind die Kosten noch hoch. Vielversprechend sind aber Projekte wie "Innovation City" in Bottrop - wo bis 2020 ein Gebiet mit 65.000 Einwohnern und 13.994 Gebäuden in eine Niedrigenergiestadt mit geringem Kohlendioxid-Ausstoß umgewandelt werden soll. Auch das Projekt "EU Smart Cities" fördert kommunale Vorhaben für mehr Nachhaltigkeit.
Das Innovations- und Technologiezentrum der Internationalen Organisation für Erneuerbaren Energien (IRENA-IITC), das nun in Bonn seine Pforten öffnet, wird die Kommunen darin unterstützen, flächendeckend erneuerbare Energien einzusetzen. Das IITC unterstützt Länder bei der Errichtung günstiger politischer Rahmenbedingungen für Technologieentwicklung und -verbreitung. Durch gezielte Innovationspolitik wird die Wettbewerbsfähigkeit dieser Technologien verbessert. Spezielle Roadmaps zeigen technische Lösungen und Wege zu ihrer Umsetzung und Finanzierung auf. Das alles passt zum Jahr für nachhaltige Energie der Vereinten Nationen 2012.
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