Umwelt | Naturschutz, 09.07.2025
Westbalkanstaaten müssen Umweltschutz verstärken
Umwelt- und Biodiversitätsschutz sind für den EU-Beitritt nicht verhandelbar
Resolutionen des Europäischen Parlaments zu den Ländern zeigen die Defizite beim Schutz der reichen biologischen Vielfalt der Region
In einer Reihe von Resolutionen des EU-Parlaments zu Albanien,
Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien
fordern die Abgeordneten dringende Maßnahmen zur Umsetzung und
Durchführung wichtiger EU-Naturschutzvorschriften. EuroNatur begrüßt
diese Schwerpunktsetzung des Parlaments - es spiegelt die Besorgnis über
die schwache Umweltbilanz der Region wider, die Naturschützer seit
langem immer wieder betonen. In einem Überblick über die Parlamentsbeschlüsse beleuchtet EuroNatur die Defizite aller sechs Westbalkanstaaten beim Schutz der reichen Biodiversität in diesen Ländern.

Die Beschlüsse des Parlaments verdeutlichen für den gesamten westlichen Balkan Umweltdefizite und die Notwendigkeit umfassender Verbesserungen. So äußerte das Europäische Parlament zum Beispiel ernste Bedenken über die jüngsten Änderungen des Gesetzes zu Schutzgebieten in Albanien, die Infrastrukturprojekte und Fünf-Sterne-Tourismus in geschützten Gebieten ermöglichen würden. Die Resolution unterstreicht auch die Besorgnis des Parlaments über den Bau des Flughafens Vlora im Vjosa-Narta-Schutzgebiet, der gegen nationale und internationale Normen zur biologischen Vielfalt verstößt.
Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer von EuroNatur: "Wir unterstützen nachdrücklich die klare Botschaft des Europäischen Parlaments an Albanien. Die Regierung in Tirana muss zeigen, dass sie es mit der EU-Mitgliedschaft ernst meint, indem sie Projekte stoppt, die gegen Naturschutzrecht verstoßen, und indem sie die jüngsten Gesetzesänderungen zurücknimmt, die den Status von Schutzgebieten schwächen. Die EU sollte feste Maßstäbe setzen: Beitritt ist nur möglich mit echten Fortschritten beim Naturschutz."
EuroNatur fordert die Staats- und Regierungschefs der Westbalkanstaaten und die EU-Institutionen auf, den Empfehlungen aus den Resolutionen zu folgen. Während die Beitrittsverhandlungen voranschreiten, müssen ökologische Fortschritte in den Mittelpunkt der Reformen rücken. Ob es darum geht, zerstörerische Flughafen- und Wasserkraftprojekte zu stoppen, Nationalparks besser zu schützen oder die Zivilgesellschaft an der Entscheidungsfindung zu beteiligen - die in den nächsten Monaten unternommenen Schritte werden das Engagement dieser Länder für Europas Natur unter Beweis stellen müssen . "Wenn die westlichen Balkanländer wirklich der EU beitreten wollen, müssen sie das zeigen, indem sie die Natur schützen und die Rechtsstaatlichkeit in Umweltangelegenheiten aufrechterhalten, und zwar ab heute", erklärt Berishaj. "Die Europäische Union darf und wird nicht weniger akzeptieren."
Hintergrundinformationen:
- Lesen Sie den EuroNatur-Bericht über die Resolutionen des EU-Parlaments zu den einzelnen Ländern des westlichen Balkans.
- Das Europäische Parlament verabschiedet regelmäßig
Resolutionen zu den Westbalkanstaaten als Teil seiner Prüfung des
EU-Erweiterungsprozesses. Diese Resolutionen sind politisch bedeutsam.
Sie bewerten die Fortschritte der einzelnen Länder auf dem Weg zum
EU-Beitritt und enthalten Empfehlungen an die Europäische Kommission,
die EU-Mitgliedstaaten und die Länder selbst.
- Lesen Sie mehr über den Zustand der biologischen Vielfalt in den westlichen Balkanländern in unserem aktuellen Biodiversitätsbericht.
Kontakt: EuroNatur Stiftung, Anja Arning | anja.arning@euronatur.org | www.euronatur.org

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