Lifestyle | Essen & Trinken, 16.05.2025
Globaler Bericht zur Ernährungssicherheit
Zahl der Hungernden erreicht neuen Höchststand
Weltweit hungern immer mehr Menschen: Laut dem heute veröffentlichten
Global Report on Food Crises 2025 waren im vergangenen Jahr 295,3
Millionen Menschen in 53 Ländern von akuter Ernährungsunsicherheit
betroffen - das sind 13,7 Millionen mehr als im Vorjahr. Diese Zahl
markiert einen neuen Höchststand und setzt den alarmierenden Trend der
letzten sechs Jahre fort.
"Fast 300 Millionen Menschen weltweit leiden an akuter
Ernährungsunsicherheit. Das ist ein neuer Höchststand, die globale
Ernährungskrise eskaliert wieder. Besonders besorgniserregend ist, dass
sich die Zahl der Menschen, die sich in akuter Notlage oder sogar in
Hungersnot befinden, innerhalb eines Jahres verdoppelt hat. Betroffen
sind insbesondere Menschen in Kriegs- und Konfliktregionen. In Gaza und
dem Sudan hat die Not von Kindern und Erwachsenen ein schier
unvorstellbares Ausmaß angenommen", sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust,
Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger in Deutschland.Konflikte, Klimakrise, Finanzierungslücken: Ursachen mit fataler Wirkung
Die Hauptursachen der weltweiten Hungerkrisen bleiben bestehen - und verschärfen sich weiter:
- Konflikte sind nach wie vor der Haupttreiber für akute Ernährungskrisen. In
Ländern wie dem Sudan, Gaza, Myanmar und Haiti verhindert anhaltende
Gewalt, dass Menschen Zugang zu Nahrung erhalten.
- Die Klimakrise verschärft Dürren, Überschwemmungen
und Extremwetter. Millionen Menschen - etwa in Äthiopien, Pakistan oder
Afghanistan - sind dadurch in ihrer Existenz bedroht.
- Dramatische Kürzungen humanitärer Hilfe gefährden lebenswichtige Programme: Mindestens 14 Millionen Kinder könnten den Zugang zu Ernährungshilfe verlieren. Die Finanzierung für Ernährungshilfe droht weltweit um bis zu 45 Prozent zurückzugehen.
Besonders alarmierend ist es, dass in mehreren Ländern mit IPC-Phase 5 die höchste Kategorie akuter Ernährungskrisen erreicht wurde, d.h. die Menschen leben in Hungersnot-ähnlichen Zuständen. Folgende weitere Fakten verdeutlichen die dramatische Lage:
- Die Zahl der
Menschen, die sich in einer Katastrophe-Situation (IPC/CH Phase 5)
befinden, hat sich zwischen 2023 und 2024 mehr als verdoppelt -
hauptsächlich infolge von Konflikten. Über 95 Prozent dieser Menschen
leben im Gazastreifen und im Sudan, während auch in Südsudan, Haiti und
Mali Bevölkerungsgruppen diese extremste Stufe akuter
Ernährungsunsicherheit erreicht haben.
- Im Sudan wurde Hungersnot in 10 Regionen bestätigt. Weitere 17 Regionen sind akut gefährdet.
- Im Gazastreifen waren 2024 100?% der Bevölkerung
von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Fast die Hälfte davon
befindet sich laut Bericht in der zweithöchsten Phase ("Emergency") -
und ist damit nur einen Schritt von der Hungersnot entfernt.
- Nigeria, der Sudan, die Demokratische Republik Kongo und
Bangladesch hatten im Jahr 2024 mit jeweils mindestens 23 Millionen
Menschen die größten Bevölkerungsgruppen, die von hoher akuter
Ernährungsunsicherheit betroffen waren. Zusammen machen diese vier
Länder mehr als ein Drittel aller Menschen aus, die sich in einer Krise
oder einer noch schwereren Phase (IPC/CH Phase 3 oder höher) befinden.
- In 26 Ländern litten 2024 37,7 Millionen Kinder unter akuter Mangelernährung, davon über 10,2 Millionen an schwerer akuter Mangelernährung (SAM). 14 Millionen Kinder sind durch Finanzierungslücken von der Unterbrechung lebenswichtiger Ernährungsdienste bedroht. In 21 Ländern waren mehr als 10,9 Millionen schwangere und stillende Frauen akut mangelernährt.
"Die Zahlen des aktuellen Hungerberichts sind ein eindringlicher Appell und Weckruf an die internationale Gemeinschaft zum Handeln", betont Jan Sebastian Friedrich-Rust. "Hunger ist kein unveränderliches Schicksal, sondern Folge von politischem Versagen, ökonomischer Ungleichverteilung, Konflikten und des Klimawandels. Ohne sofortige und koordinierte Maßnahmen wird sich die globale Hungerkrise weiter verschärfen - mit katastrophalen bis tödlichen Folgen für Millionen von Menschen."
Als internationale humanitäre Organisation ist Aktion gegen den Hunger in vielen der betroffenen Länder aktiv - darunter Sudan, Jemen, Gaza, Südsudan, Demokratischen Republik Kongo, Nigeria und Afghanistan. Die Organisation versorgt unter anderem unterernährte Kinder, schwangere Frauen sowie Binnenvertriebene mit Nahrung, sauberem Wasser und medizinischer Hilfe.
Der jährlich veröffentlichte Bericht Global Report on Food Crises wird von einem internationalen Netzwerk unter Leitung des Food Security Information Network (FSIN) erstellt. Er liefert eine der umfassendsten globalen Analysen zur akuten Ernährungssicherheit.
Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 56 Ländern und Regionen aktiv ist und über 21 Millionen Menschen unterstützt. Seit mehr als 45 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.987 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.
Hinweis: Mehr zum Thema Ernährungssicherheit finden Sie in der forum-Ausgabe 03/2025 mit dem Schwerpunkt "Der Wert der Böden". Am besten gleich bestellen!
Kontakt: Aktion gegen den Hunger, Vassilios Saroglou | presse@aktiongegendenhunger.de | www.aktiongegendenhunger.de
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