Landrestaurierung als Schlüssel zur globalen Sicherheit

UNCCD: Neue Ansätze zur Friedenssicherung durch nachhaltige Landnutzung

Während sich globale Führungskräfte auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2025 (MSC2025) versammeln, um drängende Sicherheitsherausforderungen zu diskutieren, rückt die Wiederherstellung von Land als entscheidende Strategie zur Konfliktprävention und langfristigen Stabilität in den Fokus.
 Über 3 Milliarden Menschen sind für ihr Überleben auf Land angewiesen, doch bis zu 40 Prozent der globalen Landflächen sind bereits degradiert. © Chienba, pixabay.com
In der MSC2025-Sitzung "Gespräch über Landrestaurierung und Sicherheit", ausgerichtet von der UNCCD in Zusammenarbeit mit adelphi research, untersuchten Experten und Entscheidungsträger die Rolle der Landrestaurierung bei der Förderung von Widerstandsfähigkeit, Sicherheit und grenzüberschreitender Zusammenarbeit.

UNCCD-Exekutivsekretär Ibrahim Thiaw betonte:
"Landdegradierung ist nicht nur eine Umweltkrise – sie ist eine zentrale Sicherheitsherausforderung. Über 3 Milliarden Menschen sind für ihr Überleben auf Land angewiesen, doch bis zu 40 Prozent der globalen Landflächen sind bereits degradiert. Dies verschärft die Knappheit an Nahrungsmitteln und Wasser, fördert wirtschaftliche Instabilität und Vertreibung. Regierungen, Sicherheitsorganisationen und Finanzinstitutionen müssen erkennen: Land wiederherzustellen bedeutet, Frieden wiederherzustellen. Ohne dringendes Handeln wird der Wettbewerb um schwindende Ressourcen weiterhin Instabilität und Vertreibungen antreiben."

Die Bedeutung der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) reicht heute weit über ihr ursprüngliches Ziel hinaus. Da fruchtbare Böden zunehmend knapper werden und Landrechte weltweit infrage gestellt werden, gefährden diese Probleme die Ernährungssicherheit, die Biodiversität und die Klimastabilität, sagte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Er fügte hinzu:
"Letztendlich stellen sie ein ernsthaftes Risiko für den globalen Frieden und die Sicherheit dar. Um effektiv darauf zu reagieren, muss die Agenda zu Land, Frieden und Sicherheit auf der globalen Bühne gestärkt werden – mit einem starken Fokus auf integrierte Zusammenarbeit auf internationaler, regionaler und nationaler Ebene."

Landdegradierung: Eine globale Sicherheitsbedrohung
Der Klimawandel beschleunigt die Wüstenbildung und erschöpft lebenswichtige Ressourcen, was den Wettbewerb um schrumpfende Landflächen verstärkt. Dies erhöht das Risiko von Konflikten und erzwungener Migration. Schätzungen zufolge könnten bis 2050 Millionen von Menschen innerhalb ihrer eigenen Länder aufgrund des Klimawandels umziehen müssen.
Der Bericht "Ground for Peace" hebt hervor:
  • Landdegradierung verschärft Konflikte, indem sie den Wettbewerb um Nahrungsmittel, Wasser und Ressourcen intensiviert.
  • 60 Prozent der Ökosystemleistungen in konfliktbetroffenen Regionen sind bereits degradiert, was eine Erholung erschwert.
  • Nur 10 Prozent der globalen Klimafinanzierung (2015–2024) wurden der Landrestaurierung zugewiesen – trotz ihres Potenzials zur Risikoreduzierung von Konflikten.
  • Die wirtschaftlichen Kosten der Landdegradierung werden auf 6,3 Billionen USD pro Jahr geschätzt, was erhebliche Auswirkungen auf die globale Stabilität hat.
  • Umweltfriedensinitiativen wie grenzüberschreitende Landrestaurierung schaffen gemeinsame Anreize für Zusammenarbeit und langfristige Stabilität.
  • Gestärkte Regierungsführung und gesicherte Landnutzungsrechte sind essenziell, um sicherzustellen, dass Landrestaurierung zu dauerhaftem Frieden und Resilienz beiträgt.
Dr. Beatrice Mosello, Senior Advisor bei adelphi research, betont:
"Der Bericht 'Ground for Peace' liefert überzeugende Beweise aus globalen Forschungen und realen Initiativen: Die Wiederherstellung von Land und Ökosystemen ist nicht nur eine ökologische Notwendigkeit – sie ist ein strategischer Weg zu Frieden und Sicherheit. Durch nachhaltiges Landmanagement kann der Wettbewerb um Ressourcen reduziert und Kooperation gefördert werden. Es braucht dringend verstärkte Finanzierungs- und politische Unterstützung, um Landrestaurierung als Schlüsselstrategie für den globalen Frieden zu etablieren."

Die Rolle der Landrestaurierung für die globale Sicherheit
Grenzüberschreitende Landrestaurierung bietet eine entscheidende Möglichkeit, Streitigkeiten über gemeinsame natürliche Ressourcen zu entschärfen und zu lösen. Durch die Förderung der Zusammenarbeit über Grenzen hinweg kann nachhaltiges Landmanagement als vertrauensbildende Maßnahme dienen und Regierungen sowie marginalisierte Gemeinschaften mit den nötigen Werkzeugen für kooperative Entscheidungsfindung ausstatten.

Ein Beispiel hierfür ist die Peace Forest Initiative (PFI), die von der UNCCD in Zusammenarbeit mit dem Korea Forest Service ins Leben gerufen wurde. Die PFI fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in fragilen und konfliktbetroffenen Regionen durch die Wiederherstellung degradierter Landflächen und Wälder. Dadurch werden Spannungen reduziert und durch gemeinsame Umweltmaßnahmen Vertrauen aufgebaut.

Erfolgreiche groß angelegte Restaurierungsprojekte verdeutlichen das Potenzial der Landrehabilitation zur Stärkung der regionalen Zusammenarbeit und wirtschaftlichen Resilienz:
  • Die "Great Green Wall" im Sahel zeigt, wie die Bekämpfung der Wüstenbildung gleichzeitig Stabilität und Lebensgrundlagen verbessert.
  • Das Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area (KAZA) – eine der größten Schutzgebiete der Welt – veranschaulicht, wie gemeinsames Ressourcenmanagement Biodiversität schützt und Spannungen um Land- und Wasserzugang in Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe entschärft.
  • Der Cordillera del Cóndor Transboundary Conservation Corridor in Lateinamerika wurde als Teil eines Friedensabkommens zwischen Ecuador und Peru etabliert und unterstreicht die Rolle von Umweltrestaurierung bei Versöhnung und langfristiger Stabilität.
Der Erfolg dieser Initiativen hängt jedoch von starken Regierungsstrukturen und nachhaltigen Finanzierungszusagen ab, um ihre langfristige Wirkung sicherzustellen. Der saudi-arabische Staatsminister für auswärtige Angelegenheiten, Adel bin Ahmed Al-Jubeir, betonte die weitreichenden Folgen der Landdegradierung:
"Landdegradierung führt zu Konflikten, zu Gewalt, zu Extremismus, zu Terrorismus, zu Migration, zu politischer Instabilität – und wir alle zahlen am Ende einen extrem hohen Preis für die Folgen eines Problems, das uns zu Beginn nur einen Bruchteil der Ressourcen gekostet hätte."

Der "Ground for Peace"-Bericht fordert daher sofortige Investitionen in die Landrestaurierung als grundlegende Säule der Konfliktprävention und Friedenssicherung. Skalierbare Lösungen – wie Agroforstwirtschaft, Wiederaufforstung und Wasserschutzmaßnahmen – müssen ausgeweitet werden, um fragile Regionen zu stabilisieren, ressourcenbedingte Konflikte zu reduzieren und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu fördern.

Der vollständige Bericht "Ground for Peace: Land Restoration for International Peace and Security" ist hier verfügbar.
 
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von KI aus dem Englischen übersetzt. Hier finden Sie den original-Artikel.

Die Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) ist ein internationales Abkommen für nachhaltige Landbewirtschaftung. Sie unterstützt Menschen, Gemeinschaften und Länder dabei, Wohlstand zu schaffen, wirtschaftliches Wachstum zu fördern und den Zugang zu Nahrung, sauberem Wasser und Energie zu sichern.
 
Adelphi research ist ein unabhängiger Think Tank und eine öffentliche Politikberatung mit Fokus auf Klima, Umwelt und nachhaltige Entwicklung.

Die Peace Forest Initiative (PFI) ist ein UNCCD-Programm, das Land, Frieden und Sicherheit verbindet, indem es Ökosysteme in konfliktbetroffenen Gebieten wiederherstellt.

Kontakt: United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD) | press@unccd.int | www.unccd.int



     
        
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