Kanalsysteme: Nachhaltige Bau- und Sanierungsverfahren reduzieren Belastungen für Bewohner

Effiziente Alternativen: Nachhaltige Methoden zur Kanalsanierung reduzieren Umwelt- und Anwohnerbelastungen

Bild von zirconicusso auf Freepik
Die Sanierung von Abwasserkanälen ist entscheidend für städtische Infrastruktur und Lebensqualität. Traditionelle Methoden sind teuer und umweltbelastend. Moderne, grabenlose Verfahren wie das Inliner-Verfahren bieten kostengünstige, umweltschonende Alternativen mit minimalen Beeinträchtigungen für Anwohner und Verkehr.
 
Für die städtische Infrastruktur und die Lebensqualität der Bewohner spielen funktionierende Abwasserkanäle eine entscheidende Rolle. Dies umfasst auch die rechtzeitige Sanierung solcher Systeme. Die klassischen Methoden zur Kanalsanierung sind allerdings kostspielig und stellen auch eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar. Sie erfordern umfangreiche Erdarbeiten und verursachen Verkehrsbehinderungen. Wir befassen uns daher in diesem Artikel mit der Frage, ob solche Grabungen wirklich immer sein müssen und was es für Alternativen gibt.
 

Sanierung von Rohren und Kanalsystemen ist mit teils hohen Kosten verbunden

Klassische Sanierungsmethoden erfordern umfangreiche Erdarbeiten und sind mit entsprechend hohen Kosten verbunden. Straßen und Gehwege müssen geöffnet und anschließend wiederhergestellt werden. Je nach Struktur, Tiefe und Zustand des Kanals betragen die Kosten für Kanalsanierung dadurch ungefähr zwischen 300 und 1.500 Euro pro Meter sanierter Rohrleitung. Diese Ausgaben belasten das Budget von Städten und Kommunen. Zudem ist die Belastung der Anwohner durch Bauarbeiten und entsprechenden Lärm hoch. Auch aus diesem Grund ist die Suche nach kosteneffizienteren und umweltfreundlicheren Alternativen von großer Bedeutung.
 

Ein Überblick über traditionelle Methoden zur Kanalsanierung

Bei der klassischen Kanalsanierung sind umfangreiche Ausgrabungen erforderlich, die entsprechend hohe Kosten und Belastungen für die Umwelt mit sich bringen. Die beschädigten Kanalabschnitte werden freigelegt, was teils großflächige Baustellen erforderlich macht. Der folgende Überblick zeigt, welche Tätigkeiten mit der Sanierung von Kanalsystemen üblicherweise verbunden sind:
  • Ausgrabung und Austausch: Der zu sanierende Kanalabschnitt wird vollständig freigelegt. Die alten Rohre werden durch neue ersetzt. Dies ist zwar die gründlichste Methode, allerdings ist es auch die kostenintensivste.
  • Punktuelle Reparaturen: Lokal begrenzte Schäden lassen sich durch Ausgrabung und Austausch beziehungsweise Reparatur der betroffenen Stelle beheben. Diese Methode ist zwar weniger aufwendig, kann bei mehrfachen Schäden aber ebenfalls teuer werden.
  • Reparatur der durch die Grabungen entstandenen Schäden: Nachdem die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind, müssen Straßen und Gehwege repariert und neu gepflastert beziehungsweise asphaltiert werden.

Das Inliner-Verfahren als moderne Alternative

Die grabenlose Kanalsanierung mit dem sogenannten Inliner-Verfahren stellt eine moderne und effiziente Alternative zur klassischen Sanierung dar. Ein mit Harz getränkter Schlauch wird dabei in den beschädigten Kanal eingeführt und anschließend ausgehärtet. Dadurch entsteht quasi ein neues Rohr innerhalb des bestehenden Rohrs. 
 
Die Beeinträchtigungen für Anwohner und Verkehr sind minimal. Auch die Kosten sind deutlich geringer. Die oben erwähnten üblichen 300 bis 1.500 Euro pro Meter bei traditionellen Methoden reduzieren sich durch das Inliner-Verfahren auf ungefähr 150 bis 250 Euro pro Meter. Es ist weniger Material und Energie erforderlich, und die Sanierung kann deutlich schneller abgeschlossen werden. 
 

Wann ist die klassische Methode die bessere Wahl?

Die klassische Ausgrabungsmethode ist nicht immer überholt und kann in bestimmten Situationen die bessere Wahl sein. Besonders bei Kanälen in extrem schlechtem Zustand oder bei umfassenden Schäden, die einen punktuellen oder vollständigen Austausch aller Komponenten erfordern, bietet die traditionelle Methode mehr Flexibilität und Gründlichkeit.
 
Die Kosten und die Umweltauswirkungen sind beim traditionellen Vorgehen zwar höher, der direkte Zugang zum Kanal ermöglicht aber auch eine genauere Beurteilung der erforderlichen Maßnahmen. Bei komplexen Projekten, die mehr als nur eine Innenbeschichtung benötigen, bleibt die traditionelle Methode daher bislang unerlässlich.


     
        
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