Mehrheit der Deutschen kaufen, tauschen oder schenken gebrauchte Produkte
Umfrage zeigt Megatrend und Beitrag zur ‚Circular Economy‘
Fast 70 Prozent der Befragten in einer repräsentativen
Haushaltsumfrage haben im Jahr 2021 gebrauchte Produkte erhalten,
gekauft, getauscht oder geschenkt bekommen. Insgesamt haben damit in
Deutschland rund drei Millionen Tonnen Produkte, rund 36 Kilogramm pro
Kopf, ein zweites Leben als Gebrauchtwaren bekommen. 44 Prozent der
Befragten gaben dabei an, die Waren überwiegend vor Ort in
Ladengeschäften oder auf Flohmärkten erworben zu haben. Rund 25 Prozent
der Befragten gaben an, gebrauchte Produkte zum Beispiel von Freunden
und Bekannten geschenkt bekommen zu haben und ebenso viele gaben an,
gebrauchte Produkte über den Online-Handel erworben zu haben.
Das zeigen die Ergebnisse einer Online- und Telefonbefragung, die das
Öko-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt hat. Die
Umfrage entstand im Rahmen der Berichterstattungspflicht Deutschlands in
der EU zur Wiederverwendung.
Megatrend und Beitrag zur 'Circular Economy'
"Die Daten zeigen, dass der Konsum von gebrauchten Produkten ein gesellschaftlicher Megatrend und wichtiger Bestandteil der 'Circular Economy' ist. Aus ökologischer Sicht können Ressourcen dadurch länger im Kreislauf gehalten werden", erläutert Martin Gsell, Projektleiter und Senior Researcher im Bereich Ressourcen & Mobilität am Öko-Institut, die Bedeutung der Wiederverwendung.
"Die vorliegende Datenbasis zur Wiederverwendung wurde durch das Projekt erstmals für Deutschland erhoben und kann langfristig von der Politik genutzt werden, um durch gezielte Maßnahmen die Qualität und Quantität der Wiederverwendung zu verbessern", so Gsell. "Damit kann der Ressourcenverbrauch reduziert und die Umwelt geschont werden. Außerdem schaffen qualitativ hochwertige gebrauchte Produkte Zugänge zur Bedürfnisbefriedigung für sozial benachteiligte Bevölkerungskreise und für Haushalte mit wenig Einkommen."
Gebrauchte Textilien, Elektronikgeräte, Möbel: Mengen und Ausgaben
Auf die Frage nach der Art der gekauften Produkte, gaben mit 43 Prozent die meisten Befragten an, gebrauchte Textilien gekauft zu haben. Weitere 27 Prozent erwarben bereits genutzte Elektronikgeräte sowie Möbel. Baumaterialien wurden dagegen nur zu acht Prozent gebraucht erstanden.
Der Blick auf die Mengen der Produktkategorien zeigt jedoch die Potenziale in allen Bereichen. Während Baumaterialien auf dem letzten Platz im Vergleich zu anderen Produktarten liegen, so wurden sie jedoch mengenmäßig am häufigsten erworben. Insgesamt rund 1,3 Millionen Tonnen gebrauchte Baumaterialien wurden 2021 entweder gekauft oder getauscht, gespendet oder verschenkt. Große und kleine Möbel liegen mit insgesamt 907.000 Tonnen auf Platz zwei und Textilien mit 204.000 Tonnen auf Platz drei.
Bei den Ausgaben für gebrauchte Produkte liegen wiederum die Informations- und Kommunikationsprodukte (IKT) vorn: Hochgerechnet gaben die Deutschen im Jahr 2021 1,8 Milliarden Euro für gebrauchte IKT-Geräte wie Computer, Handys oder Laptops aus. Auf Platz zwei bei den Ausgaben liegen große und kleine Möbel mit 1,6 Milliarden Euro und an dritter Stelle sonstige Elektrokleingeräte wie Toaster, Heizlüfter oder Küchenmaschinen mit 847 Millionen Euro.
"Die Studie zeigt, dass die Menschen bereit sind, ihren Beitrag zur Abfallvermeidung zu leisten, wenn sie gebrauchte Produkte einfach kaufen, tauschen, leihen oder verschenken können", schlussfolgert Gsell. "Hier kann nicht zuletzt auch die Politik ansetzen und mit gezielten Maßnahmen diesen wichtigen Aspekt der Circular Economy fördern."
Studie "Erarbeitung einer Messmethodik zum Umfang der Wiederverwendung von Produkten in Deutschland" von Öko-Institut, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Mehlhart Consulting
Megatrend und Beitrag zur 'Circular Economy'
"Die Daten zeigen, dass der Konsum von gebrauchten Produkten ein gesellschaftlicher Megatrend und wichtiger Bestandteil der 'Circular Economy' ist. Aus ökologischer Sicht können Ressourcen dadurch länger im Kreislauf gehalten werden", erläutert Martin Gsell, Projektleiter und Senior Researcher im Bereich Ressourcen & Mobilität am Öko-Institut, die Bedeutung der Wiederverwendung.
"Die vorliegende Datenbasis zur Wiederverwendung wurde durch das Projekt erstmals für Deutschland erhoben und kann langfristig von der Politik genutzt werden, um durch gezielte Maßnahmen die Qualität und Quantität der Wiederverwendung zu verbessern", so Gsell. "Damit kann der Ressourcenverbrauch reduziert und die Umwelt geschont werden. Außerdem schaffen qualitativ hochwertige gebrauchte Produkte Zugänge zur Bedürfnisbefriedigung für sozial benachteiligte Bevölkerungskreise und für Haushalte mit wenig Einkommen."
Gebrauchte Textilien, Elektronikgeräte, Möbel: Mengen und Ausgaben
Auf die Frage nach der Art der gekauften Produkte, gaben mit 43 Prozent die meisten Befragten an, gebrauchte Textilien gekauft zu haben. Weitere 27 Prozent erwarben bereits genutzte Elektronikgeräte sowie Möbel. Baumaterialien wurden dagegen nur zu acht Prozent gebraucht erstanden.
Der Blick auf die Mengen der Produktkategorien zeigt jedoch die Potenziale in allen Bereichen. Während Baumaterialien auf dem letzten Platz im Vergleich zu anderen Produktarten liegen, so wurden sie jedoch mengenmäßig am häufigsten erworben. Insgesamt rund 1,3 Millionen Tonnen gebrauchte Baumaterialien wurden 2021 entweder gekauft oder getauscht, gespendet oder verschenkt. Große und kleine Möbel liegen mit insgesamt 907.000 Tonnen auf Platz zwei und Textilien mit 204.000 Tonnen auf Platz drei.
Bei den Ausgaben für gebrauchte Produkte liegen wiederum die Informations- und Kommunikationsprodukte (IKT) vorn: Hochgerechnet gaben die Deutschen im Jahr 2021 1,8 Milliarden Euro für gebrauchte IKT-Geräte wie Computer, Handys oder Laptops aus. Auf Platz zwei bei den Ausgaben liegen große und kleine Möbel mit 1,6 Milliarden Euro und an dritter Stelle sonstige Elektrokleingeräte wie Toaster, Heizlüfter oder Küchenmaschinen mit 847 Millionen Euro.
"Die Studie zeigt, dass die Menschen bereit sind, ihren Beitrag zur Abfallvermeidung zu leisten, wenn sie gebrauchte Produkte einfach kaufen, tauschen, leihen oder verschenken können", schlussfolgert Gsell. "Hier kann nicht zuletzt auch die Politik ansetzen und mit gezielten Maßnahmen diesen wichtigen Aspekt der Circular Economy fördern."
Studie "Erarbeitung einer Messmethodik zum Umfang der Wiederverwendung von Produkten in Deutschland" von Öko-Institut, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Mehlhart Consulting
Kontakt: Öko-Institut e.V., Martin Gsell | m.gsell@oeko.de | www.oeko.de
Umwelt | Ressourcen, 03.01.2024
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