Julian Schmidt
Technik | Green Building, 06.03.2020
Herausragend Nachhaltig...
BMU und UBA loben den ersten „Bundespreis UMWELT & BAUEN“ aus
Die von der Bundesregierung angestrebten Klimaschutzziele können nur erreicht werden, wenn auch im Gebäudesektor alle Beteiligten die Prinzipien des nachhaltigen Bauens annehmen und umsetzen. Gute Vorbilder sind daher gefragt. Neben den Kategorien sind es vor allem die Sonderpreise, die den Bundespreis auszeichnen. Besonders interessant ist das Themengebiet „Resilienz und Suffizienz".
Geeignete Best-Practice Beispiele, wie vorbildliche Bauweisen, erfolgreiche energetische Sanierungen von Bestandsbauten oder besonders innovative und nachhaltige Lösungen, können Leuchttürme sein, die weitere Akteure zur Nachahmung anregen. In einem neuartigen Wettbewerb, entwickelt von einer Arbeitsgemeinschaft im Auftrag des Umweltbundesamtes und unter der Leitung des Öko-Zentrum NRW, sollen besonders gelungene Beispiele für architektonisch anspruchsvolle und nachhaltige Gebäude und Quartiere gefunden und ausgezeichnet werden.Der Bundespreis UMWELT & BAUEN schließt so an aktuelle öffentliche und wissenschaftliche Debatten an. Er umfasst die drei Kategorien „Wohngebäude", „Nicht-Wohngebäude", „Quartiere" sowie Sonderpreise im Bereich „Nachhaltigkeit und Innovation". Neben Sanierungsprojekten von Bestandsbauten können auch Neubauten mit Vorbildfunktion in den beiden Kategorien „Wohngebäude" und „Nichtwohngebäude" prämiert werden.
Dabei wird nicht nur die Energieeffizienz bewertet, sondern auch die möglichst umfassende Berücksichtigung anerkannter Ziele des nachhaltigen Bauens. In der Kategorie „Quartiere" müssen bei den Projekten bereits bei der Konzeptentwicklung Nachhaltigkeitsziele erkennbar integriert sein. Ressourcenschonung, Klimaneutralität oder städtischer Umweltschutz sind nur einige der bereits bei der Konzeptentwicklung einzubeziehenden Ziele.
Neu ist, dass neben technischen Aspekten und Lösungen auch beispielhafte Projekte für die Anpassung an den Klimawandel (Resilienz) oder das Reduzieren der Ansprüche auf das richtige Maß (Suffizienz) ausgezeichnet werden. Auch innovative und ressourcenschonende Bauprodukte und Baukonstruktionen oder Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt in der Stadt können Auszeichnungen erhalten.
Zukünftige Gefahren erkennen
Resilienz, oder die Fähigkeit mit Gefahren und Bedrohungen erfolgreich umzugehen, kann konkret bedeuten, dass die Auswirkungen des Klimawandels bereits in der Planung berücksichtigt werden und so durch bauliche Maßnahmen ein Schutz vor Gefahren durch Wetterereignisse erfolgt.
Suffizienzstrategien berücksichtigen neben den Technikfolgen auch in besonderer Weise den Lebenszyklus eines Gebäudes und seiner Gebäudetechnik.
Traditionelle Nutzeransprüche werden hinterfragt. So kann ein sich im Laufe der Zeit verändernder Flächenbedarf zu alternativen Wohnraumkonzepten führen. Weniger Wohnfläche für den Einzelnen kann durch mehr nutzbare Gemeinschaftsflächen kompensiert werden.
Die Kategorie „Nachhaltigkeit und Innovation" sucht nach innovativen Lösungen in den Bereichen „Gebäudehülle und Bauprodukte". Unter anderem wird hier die Optimierung des Ressourcenverbrauchs und die Berücksichtigung gesundheitlicher Aspekte bewertet.
Eine weitere Kategorie widmet sich der Berücksichtigung der biologischen Vielfalt in Städten und Kommunen. Dabei geht es konkret um die Beachtung der Ansprüche von Tieren und Pflanzen bei der Planung und dem Betrieb von Gebäuden. Dies wird unterstützt durch die Wahl biodiversitätsfreundlicher Materialien und fördert die Stadtnatur im Zusammenhang mit den Funktionen eines urbanen Grüns.
Zeigen, dass es geht
Viele Bauherren, Architektinnen und Architekten planen bereits nachhaltige Bauten und Quartiere von hoher architektonischer Qualität oder engagieren sich für eine Sanierung auf hohem architektonischem Niveau. Auch die Städte und Gemeinden ziehen mit – in den Kommunen entstehen vielfältige Initiativen, um Quartiere nachhaltig zu entwickeln. Der Bundespreis UMWELT & BAUEN wurde geschaffen, um diese Entwicklungen zu unterstützen und zu fördern. Die ausgezeichneten Projekte in den unterschiedlichen Kategorien sollen zeigen, dass nachhaltiges Bauen über den Lebenszyklus betrachtet, viele Vorteile bietet – auch im Hinblick auf die Kosten.
Zur Wettbewerbsteilnahme aufgerufen sind nahezu alle relevanten Akteure im Bereich des nachhaltigen Bauens: Bauherren, Architektinnen und Architekten sowie Fachleute für die Gebäudetechnik-, Stadt- oder Landschaftsplanung, Städte und Kommunen. Aber auch Kirchen oder andere öffentliche Institutionen und Unternehmen, die Bauprodukte, Bausysteme oder andere Bauelemente entwickeln, sowie Forschungseinrichtungen, die innovative Quartierskonzepte entwickeln bzw. realisieren oder evaluieren. Mehrfachbewerbungen in verschiedenen Kategorien sind möglich.
Der Bundespreis wird durch Bundesumweltministerin Svenja Schulze am 29. September 2020 auf einer feierlichen Preisverleihung im Rahmen einer Konferenz zum Thema Umwelt und Bauen überreicht. Die Bewerbungsfrist endet am 15. April 2020. Weitere Informationen zum Bundespreis Umwelt & Bauen und zur Bewerbung finden sich hier: www.umweltbundesamt.de/bundespreis-umwelt-bauen-start
Dieser Artikel ist in forum 01/2020 - Dabeisein ist alles! erschienen.
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