Maßnahmen zur Energieeffizienz + Zuschüsse = Gewinn

Mit Investitionen in 2018 bis zu 513.499 Euro Förderung bekommen

Womit können Unternehmer heute eine hohe Rendite erzielen? Durch Energieeinsparung. Wer diesen Weg einschlägt, bekommt sogar Fördermittel. Architekten und Ingenieure vermögen hier in zweierlei Hinsicht zu profitieren: Sie können die Fördermittel selbst nutzen, wenn sie ein kleines oder mittelständisches Unternehmen sind. Zudem können sie ihren Kunden einen entsprechenden Beratungsservice bieten.

Übersicht: Fördermittel für Unternehmer in Hessen © HMWEVL, www.caepsele.dePraxisbeispiele der Hessischen Initiative für Energieberatung im Mittelstand (HIEM) belegen, dass alle Unternehmer 20 bis 30 Prozent der Energiekosten sparen können. In Einzelfällen sind 50 Prozent möglich. Aber wo sollen sie anfangen? Woher nehmen sie die Zeit zum Planen der Einsparmaßnahmen? Wie finanzieren sie die Investitionen? Diese Fragen kann die HIEM für den jeweils individuellen Fall klären. Dafür geht sie in drei Schritten vor:
  • Kostenlose Impulsberatung im Wert von 499 Euro. Sie markiert den Einstieg in eine energieeffizientere Produktionsstätte. In zwei Stunden analysieren die Experten der HIEM von der RKW Hessen GmbH das geplante Investitionsvorhaben, erläutern die Förderkonditionen und zeigen weitere Einsparpotenziale in einem Betrieb auf.
  • PIUS-Beratung: Förderung für das individuelle Energieeffizienzkonzept eines Betriebs bis zu 13.000 Euro. Gemeinsam mit einem Fachspezialisten des RKW Hessen werden die genauen Einsparpotenziale (wie Material, Energie) identifiziert. Die PIUS-Beratung erstattet bis zu 50 Prozent des Beraterhonorars. Sie kann als Grundlage für einen PIUS-Invest-Antrag dienen.
  • PIUS-Invest bezuschusst kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu 30 Prozent oder maximal 500.000 Euro für umfangreiche Investitionen, die die Ressourceneffizienz verbessern und die CO2 -Emissionen im Unternehmen einsparen. Die hessische Förderung gewährt diesen Zuschuss pro Projekt.
Hessen unterstützt Unternehmen - von der Beratung bis zur Umsetzung
Sasa Petric, Projektleiter der HIEM, führte mit seinem Team in vielen Betrieben Impulsgespräche. Diese Initialzündung zahlt sich häufig bereits kurzfristig aus: "Wir finden in jedem Betrieb Einsparpotenziale. Ob Druckluft, Produktionsprozesse, Lager und Logistik, Prozesswärme und -kälte, Elektroantriebe, Klima- und Heizungstechnik oder Kraft-Wärme-Kopplung - die Technik hat in den letzten fünf Jahren enorme Fortschritte bei der Energieeffizienz gemacht." Die dazugehörigen Fördermittel stehen in Hessen bereit. Mit zwölf Millionen Euro unterstützt das Land zielgerichtet kleine und mittlere Unternehmen, die in eine energieeffiziente Produktion investieren wollen. Damit die Betriebe nicht rückzahlbare Zuschüsse von bis zu 513.499 Euro bekommen, genügt ein Anruf bei der HIEM. Diese begleitet sie dann bis zur Antragstellung. Die Energieeffizienz-Experten können auch bei der Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen helfen.
 
Nähere Informationen gibt es unter:
Info-Hotline: 06196 / 97 02 - 70
 
Die HIEM entstand 2011 auf Anregung des Hessischen Energiegipfels. Sie wird durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung finanziert und ist integraler Bestandteil zur Umsetzung der Energiewende in Hessen. Die HIEM ist eine Gemeinschaftsinitiative der Hessischen Landesregierung, der Wirtschaft und der Arbeitnehmervertretungen. Sie bietet für jedes mittelständische Unternehmen maßgeschneiderte, produktunabhängige Beratungen und Lösungen.

Die Förderungen im Detail
PIUS-Beratung und PIUS-Invest sind Initiativen des Hessischen Wirtschaftsministeriums zur Senkung von CO2-Emissionen und zur Förderung des "ProduktionsIntegrierten UmweltSchutzes" (PIUS). Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden dabei unterstützt, ihren Verbrauch an Energie, Wasser, Luft, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zu verringern und den Ausstoß von Schadstoffen zu senken. Hierdurch können Unternehmen Kosten einsparen und gleichzeitig umweltfreundlicher produzieren.

Nach einer Analyse aller betrieblichen Abläufe können Unternehmen zum Teil bereits durch einfache organisatorische Veränderungen Optimierungspotenziale erschließen. Sind größere Investitionen notwendig, steht die geförderte PIUS-Beratung für hessische Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistung zur Verfügung. Die praktische Organisation der Beratung liegt dabei in den Händen der RKW Hessen GmbH, konkret bei der HIEM. Sie vermittelt geeignete Berater. Eine Beratung kann mit maximal 600 Euro pro Tag unterstützt werden, mit 650 Euro in EFRE-Vorranggebieten (Förderung von Investitionen in Wachstum und Beschäftigung in Hessen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung). Dabei werden maximal 50 Prozent des Beraterhonorars erstattet. Die Förderung kann bis zu 12.000 Euro (13.000 Euro in Vorranggebieten) betragen.

Das Programm PIUS-Invest bezuschusst Investitionsprojekte, die die Ressourceneffizienz verbessern und CO2-Emissionen einsparen. Förderfähig sind Vorhaben in KMU, die durch Innovationen in Prozessen oder Organisation zu einer wesentlichen Verbesserung der CO2-Bilanz beitragen. Die Förderung gewährt einen Zuschuss, der sich auf bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten des Projekts belaufen kann. Die Obergrenze beträgt 500.000 Euro. Die Anträge sind bei der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) zu stellen. Um Zuschüsse zu gewähren, prüft ein Gutachter sie hinsichtlich des Innovationsgehalts und der zu erzielenden CO2-Einsparungen. Eine vorherige Teilnahme am PIUS-Beratungsprogramm kann daher hilfreich sein.

Innovationskredit Hessen on top
Ergänzend hierzu kann der Innovationskredit Hessen bei der WIBank genutzt werden. Er stärkt Unternehmen mit zinsgünstigen Förderkrediten und entlastet die durchleitenden Banken zu 70 Prozent vom Ausfallrisiko. Antragsberechtigt sind KMU im Sinne der EU-Definition, mittelständische Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern sowie natürliche Personen, die eine freiberufliche Existenz oder ein Unternehmen gründen oder übernehmen. Auch Angehörige freier Berufe können einen Antrag stellen. Der Kredit finanziert materielle und immaterielle Investitionen und Betriebsmittel. Eine Kombination von PIUS-Invest mit dem Innovationskredit Hessen kann seit Februar 2018 eine vollständige Finanzierung ermöglichen.

Ein Baustein ergänzt den anderen
Schon der clevere Energieeinsatz reduziert die Kosten in vielen Bereichen um 10 bis 20 Prozent - ohne Komfortverzicht oder Produktivitätseinbußen. Oft erschließen sich solche Potenziale auch im Dialog mit den Mitarbeitern: Werden Räume auch dann beheizt oder beleuchtet, wenn keiner dort arbeitet oder anwesend ist? Welche Vorgänge lassen sich papierlos erledigen? Werden Geräte ausgeschaltet oder laufen sie im Stand-by-Betrieb?

Darüber hinaus existieren in den meisten Betrieben größere Potenziale, um die Energieeffizienz nachhaltig zu erhöhen. Dies gelingt zum Beispiel mit einer effizienten Technik, einer energetischen Gebäudesanierung und einer Optimierung der Produktionsabläufe. Sie zahlen sich mehrfach aus: Sie erhöhen sowohl die Wirtschaftlichkeit des einzelnen Unternehmens als auch den regionalen Klima- und Ressourcenschutz.

Durch die genannten Förderungen sollen die Ziele des Hessischen Energiegesetzes vorangetrieben werden: Bis zum Jahr 2050 soll die Deckung des Endenergieverbrauchs von Strom und Wärme möglichst zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Die jährliche energetische Sanierungsquote im Gebäudebestand soll auf mindestens 2,5 bis 3 Prozent angehoben werden, um den Klimawandel zu begrenzen.

Nach der Förderrichtlinie vom 2. Dezember 2015 können Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbarer Energien, innovativer Energietechnologien, von Energiekonzepten, Energieeffizienzplänen und Konzepte zur Erzeugung und Verteilung von erneuerbaren Energien unterstützt werden. Dies gilt ebenso für Einrichtungen und Maßnahmen zur Energieberatung, zur Qualifikations- und Informationsvermittlung von Technologien auf dem Gebiet der Energieeffizienz und erneuerbarer Energien und Akzeptanzmaßnahmen sowie kommunale Informations- und Akzeptanzinitiativen.

Kontakt: Herr Sasa Petric, RKW Hessen GmbH | S.Petric@rkw-hessen.de| www.rkw-hessen.de


Technik | Energie, 17.05.2018

     
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