SAVE LAND - UNITED FOR LAND

DStGB warnt vor Spaltung der Gesellschaft

Masterplan Flüchtlingspolitik und Integration notwendig

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sieht die Diskussion über die Bewältigung der Flüchtlingskrise mit großer Sorge. In einem Statement zur Flüchtlingspolitik und zur Herausforderung der Integration warnt Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des kommunalen Spitzenverbandes, vor der zunehmenden Aggressivität der politischen Auseinandersetzungen. Das Statement ist nachfolgend im Wortlaut wiedergegeben:
 
Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des kommunalen Spitzenverbandes. Foto: DStGB"Wir befürchten eine Spaltung der Gesellschaft und einen Verlust von notwendigen demokratischen Spielregeln. Die Auseinandersetzungen werden immer aggressiver und unsachlicher. Notwendig ist jedoch die Einsicht, dass die Herausforderungen nicht kurzfristig, sondern nur langfristig europäisch und international gelöst werden können.
 
Unsere Gesellschaft befindet sich eindeutig in einer Umbruchsituation. Wir erfahren teilweise durchaus schmerzhaft, dass es nicht nur eine Globalisierung der Wirtschaft gibt, die uns nützt, sondern zunehmend auch eine Globalisierung der Politik, die unser tägliches Leben beeinflusst. Niemand sollte sich der Illusion hingeben, dass Deutschland ohne weitere Reformschritte eine Wohlstandsinsel in einer immer unruhiger werdenden Welt bleiben kann. Notwendig ist deshalb ein Reformpaket, mit dem wir uns insbesondere in den Bereichen Finanzen, Sozialstaat und Steuern auf die neuen Gegebenheiten einstellen. Dazu gehört zum Beispiel ein flächendeckendes Programm für bezahlbaren Wohnraum nicht nur Flüchtlinge, sondern auch für Deutsche.

Ein Europa der Schlagbäume kann sich niemand wünschen. Dieser Rückfall in die sechziger Jahre würde zu gravierenden Wohlstands- und Freiheitsverlusten für uns alle führen. Ob die Schlagbäume tatsächlich die Flüchtlingszahlen deutlich begrenzen würden, so lange die Bürgerkriege in Syrien und im Irak andauern, ist zweifelhaft. Die überall erhobenen Forderungen nach Obergrenzen, Bremsklötzen und ein Ende der Willkommenskultur sind zwar in der Zielrichtung verständlich, aber in der notwendigen Umsetzung völlig unklar. Zu Recht wird allerdings von der Kanzlerin ein klares Signal erwartet, dass die Leistungsgrenze Deutschlands erreicht ist. Notwendig ist auch die Erkenntnis, dass die bisherigen Standards und die damit verbundenen Pull-Effekte Deutschland für Flüchtlinge besonders attraktiv macht. Eine echte Schließung der Grenzen, soweit sie überhaupt möglich wäre, würde einen Rückstau von hunderttausenden von Flüchtlingen auf dem Balkan verursachen. Das hätte nicht nur gravierende wirtschaftlichen Folgen, sondern würde möglicherweise auch zu Konflikten in den Balkanländern führen. Auch Griechenland wäre völlig überfordert.

Was wir in Wirklichkeit brauchen ist ein Masterplan Flüchtlingspolitik und Integration. Dazu gehören sicherlich große Aufnahmeeinrichtungen auch an den Außengrenzen der EU wo Flüchtlinge auf Dauer zunächst bleiben können. National brauchen wir schnell ein flächendeckendes Bauprogramm, ein Sicherheitskonzept und eine Änderung des Grundgesetzes, die festlegt, dass die Flüchtlingsintegration eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern ist. Weitere Schwerpunkte des notwendigen Masterplans sind: Integration gestalten, Sicherheit gewährleisten, Gesellschaft zusammenhalten, Ängste ernst nehmen und abbauen, kommunale Strategien stützen und dauerhaft finanzieren."
 
Kontakt: 
Deutscher Städte-und Gemeindebund, Alexander Handschuh | alexander.handschuh@dstgb.de
www.dstgb.de

Gesellschaft | Migration & Integration, 20.01.2016

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Save the Ocean

forum 02/2025 ist erschienen

  • Regenerativ
  • Coworkation
  • Klimadiesel
  • Kreislaufwirtschaft
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
19
MAI
2025
Workshop "Werte Leben – Impulse"
"Zukünfte Verstehen, Einschätzen und Gestalten"
A-6020 Innsbruck
20
MAI
2025
6. Deutscher Holzbau Kongress 2025 (DHK)
Bauen mit Holz im urbanen Raum
10559 Berlin
28
MAI
2025
UPJ-Jahrestagung 2025 - Wirtschaft in Verantwortung!
Preisverleihung des Deutschen Preises für Unternehmensengagement am Vorabend
10785 Berlin
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Sind wir alle viel zu geldfixiert geworden?
Mit Blick auf auf das Börsenchaos überlegt Christoph Quarch, was ein gutes Leben ausmacht
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

VINCI Startup Speed Dating 2025:„Create a Smarter Circular Economy“

Klimaziele werden deutlich verfehlt

Jede Pflanze zählt: toom unterstützt Insektenschutz mit Spendenaktion

Hurra, geschafft! Das neue forum-Magazin geht in den Druck

Klimaeffizienz und regionale Verantwortung

Kreative gegen Greenwashing

Starke Standards. Starke Wirtschaft.

Mehr Power im Alltag und mehr Lust auf Nähe

forum extra, Beilage in der Wirtschaftswoche
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • NOW Partners Foundation
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Kärnten Standortmarketing
  • toom Baumarkt GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • circulee GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.