Do or die: Co-Creation ist das Gebot der Stunde
Prof. Dr. Christine Woesler de Panafieu ist Gründerin und Eigentümerin von Cosight, Paris.
Die Wissenschaftlerin und Pionierin zum Thema Co-Creation erklärt in forum, wie Unternehmen die Methode für sich nutzen können.
Das Co-Creation-Center von Unilever in London heißt "Pitch". Sie haben es mit entwickelt. Woher kommt der Name?
Am Abend muss jede Idee, die tagsüber entwickelt wurde, in zwei Minuten gepitcht werden. Von diesem Pitch hängt es ab, ob eine Idee weiter vorfolgt wird. Doch das Wort pitch bedeutet ja auch Spielfeld.
Warum beschäftigen Sie sich wissenschaftlich und in der Praxis so intensiv mit Co-Creation?
Unternehmen brauchen Inspiration von außen. Wenn man nur intern arbeitet, reicht das nicht aus. So habe ich vor 15 Jahren peu a peu damit begonnen, in interne Workshops externe Experten hineinzubringen und damit Unternehmen aus ihren trägen Alltagsprozessen rauszubekommen. Seit zehn Jahren nehme ich auch Verbraucher verstärkt mit hinein. Heute erleben wir eine Konkretisierung und Spezialisierung von Co-Creation. Es gibt ja nicht nur ein Modell, wie man arbeiten kann.
Welche Grundtypen haben Sie wissenschaftlich herausgearbeitet?
Da ist einmal das Skills Village. Hier geht es darum, neue Kompetenzen zu erwerben, funktionaler und emotionaler Art. Auch Teambuilding-Prozesse müssen hier durchgeführt werden. Es geht um neues Wissen - denn mit dem, was wir an den Universitäten gelernt haben, können wir die Zukunft nicht vorbereiten. Dann gibt es den Collaboration Hub. Hier kommen primär verschiedene Abteilungen eines Unternehmens miteinander ins Gespräch und ins Co-Kreieren, die bisher kaum miteinander kommunizierten. Hinzu kommen dann etwa wichtige Lieferanten und Co-Creatoren. Gemeinsam bilden sie ein neues Öko-System, um innovative Strategien, Produkte und Business-Modelle zu entwickeln. Die dritte Art ist der Business Innovator. Hier geht es darum - besonders in schnelllebigen Branchen - sich Start-ups und junge Leute mit frischen Ideen zu holen. Sie investieren also in eine völlig neue Art zu denken und Business zu entwickeln.
Um welche Grundprinzipien geht es im Prozess der Co-Creation?
Ich habe folgende Prinzipien definiert: Connecting. Die Kunst, Beziehungen aufzubauen und neu zu bilden. Contributing: Jeder muss mit seiner Expertise und seinem Wissen an den Tisch kommen. Wir brauchen nicht nur Teil-Nehmer, sondern Teil-Geber an diesen Prozessen. Confronting ist von zentraler Wichtigkeit. Es geht hier nämlich nicht um Friede - Freude - Eierkuchen. Hier ist nicht alles "lieb". Denn wenn man aus seiner Komfort-Zone heraustritt und Überzeugungen in Frage stellt, kommt man in eine unkomfortable Zone. Denn man muss fremde Ideen akzeptieren. Crafting bedeutet schließlich, handwerklich zu arbeiten, auch mit den Händen, Modelle zu bauen und vermehrt die Intuition zu akzeptieren. Aus dem Bauch heraus zu handeln. Und Constraining, einschränken, heißt schließlich, sehr klar die eine Frage zu stellen, für die nun Lösungen gefunden werden. Es geht also um die Formulierung von zentralen Leitfragen.
Wie wollen Sie ganz persönlich dieses Thema weiter vorantreiben?
Mir geht es um die Professionalisierung und Durchsetzung von Co-Creation. Dabei müssen Firmen zum Beispiel lernen, dass dieser Prozess ein Geben und Nehmen ist. Das muss sich die Waage halten. Es gilt einen Added Value für jeden zu entwickeln, der mitarbeitet - nicht nur monetärer Art.

Warum beschäftigen Sie sich wissenschaftlich und in der Praxis so intensiv mit Co-Creation?
Unternehmen brauchen Inspiration von außen. Wenn man nur intern arbeitet, reicht das nicht aus. So habe ich vor 15 Jahren peu a peu damit begonnen, in interne Workshops externe Experten hineinzubringen und damit Unternehmen aus ihren trägen Alltagsprozessen rauszubekommen. Seit zehn Jahren nehme ich auch Verbraucher verstärkt mit hinein. Heute erleben wir eine Konkretisierung und Spezialisierung von Co-Creation. Es gibt ja nicht nur ein Modell, wie man arbeiten kann.
Welche Grundtypen haben Sie wissenschaftlich herausgearbeitet?
Da ist einmal das Skills Village. Hier geht es darum, neue Kompetenzen zu erwerben, funktionaler und emotionaler Art. Auch Teambuilding-Prozesse müssen hier durchgeführt werden. Es geht um neues Wissen - denn mit dem, was wir an den Universitäten gelernt haben, können wir die Zukunft nicht vorbereiten. Dann gibt es den Collaboration Hub. Hier kommen primär verschiedene Abteilungen eines Unternehmens miteinander ins Gespräch und ins Co-Kreieren, die bisher kaum miteinander kommunizierten. Hinzu kommen dann etwa wichtige Lieferanten und Co-Creatoren. Gemeinsam bilden sie ein neues Öko-System, um innovative Strategien, Produkte und Business-Modelle zu entwickeln. Die dritte Art ist der Business Innovator. Hier geht es darum - besonders in schnelllebigen Branchen - sich Start-ups und junge Leute mit frischen Ideen zu holen. Sie investieren also in eine völlig neue Art zu denken und Business zu entwickeln.
Um welche Grundprinzipien geht es im Prozess der Co-Creation?
Ich habe folgende Prinzipien definiert: Connecting. Die Kunst, Beziehungen aufzubauen und neu zu bilden. Contributing: Jeder muss mit seiner Expertise und seinem Wissen an den Tisch kommen. Wir brauchen nicht nur Teil-Nehmer, sondern Teil-Geber an diesen Prozessen. Confronting ist von zentraler Wichtigkeit. Es geht hier nämlich nicht um Friede - Freude - Eierkuchen. Hier ist nicht alles "lieb". Denn wenn man aus seiner Komfort-Zone heraustritt und Überzeugungen in Frage stellt, kommt man in eine unkomfortable Zone. Denn man muss fremde Ideen akzeptieren. Crafting bedeutet schließlich, handwerklich zu arbeiten, auch mit den Händen, Modelle zu bauen und vermehrt die Intuition zu akzeptieren. Aus dem Bauch heraus zu handeln. Und Constraining, einschränken, heißt schließlich, sehr klar die eine Frage zu stellen, für die nun Lösungen gefunden werden. Es geht also um die Formulierung von zentralen Leitfragen.
Wie wollen Sie ganz persönlich dieses Thema weiter vorantreiben?
Mir geht es um die Professionalisierung und Durchsetzung von Co-Creation. Dabei müssen Firmen zum Beispiel lernen, dass dieser Prozess ein Geben und Nehmen ist. Das muss sich die Waage halten. Es gilt einen Added Value für jeden zu entwickeln, der mitarbeitet - nicht nur monetärer Art.
Technik | Innovation, 01.04.2014
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2014 - Voll transparent, voll engagiert erschienen.

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