Fluch oder Segen – was bringt die Öffnung des Gasmarktes?

Über zehn Jahre ist es her, dass die Bundesregierung den Gasmarkt öffnete.

Mit dem Ziel, den offenen Wettbewerb zu verschärfen und dauerhaft sinkende Preise für Gas zu erzielen, welches bei der Verbrennung nur halb so viel klimaschädliche Emissionen verursacht wie Kohle. Verbraucher sollten von der Transparenz des Marktes profitieren können und sich den richtigen Gas-Partner aussuchen können.

Bisher stellen sich Betreiber von Gasnetzen noch oft quer, wenn Markteinsteiger Erdgas zu ihren Abnehmern transportieren wollen. © Rolf Kurschat / pixelio.deNach Beginn der Liberalisierung der Energiemärkte ist die Vormachtstellung der großen Energiekonzerne auf dem Gebiet nicht gebrochen. Denn: Bisher stellen sich  Betreiber von Gasnetzen noch oft quer, wenn Markteinsteiger Erdgas zu ihren Abnehmern transportieren wollen. Die Leitungen seien bereits ausgebucht, so ein häufiges Argument. Intensive Recherchen des Marktes haben jedoch ergeben, dass viele Buchungen von Schwesterfirmen der Netzbetreiber nur dazu dienen, neue Rivalen auszuschließen.


Preisvergleich heißt nach wie vor die Devise

Verbraucher sollten aktuelle Gaspreise nicht als feste Größe hinnehmen. Sie haben die freie Auswahl unter etlichen Gasversorgern in ihrer Umgebung. Da jeder Anbieter unterschiedliche Tarife und Preise bietet, sollte man selbst aktiv werden und die unterschiedlichen Angebote genauestens unter die Lupe nehmen. Denn durch den Vergleich der Gaspreise haben Verbraucher die Möglichkeit, einen günstigeren Gasanbieter zu finden und durch einen Wechsel am Ende des Jahres einiges einzusparen. Also ein Segen für die Brieftasche, aber auch nur dann, wenn man Preise und Angebote wirklich im Detail heranzieht, denn der tatsächlich vom Verbraucher zu  zahlende Preis setzt sich meistens aus einer Grundgebühr sowie variablen Kosten zusammen. Darüber hinaus müssen auch noch Dinge wie Wechselprämien mit berücksichtigt werden. Dieses preisliche Gesamtkonstrukt macht es in einigen Fällen dann doch etwas komplizierter, bzw. führt dazu, dass sich ein Tarif nur indirekt mit einem anderen vergleichen lässt.

Einen Gaspreisvergleich kann man leicht und ohne großen Aufwand online durchführen. Hierzu benötigen Verbraucher lediglich Ihre Postleitzahl sowie Angaben zu Ihrem Gasverbrauch in kWh, der der  letzten Gasabrechnung entnommen werden kann. Experten gehen, abhängig vom Verbrauch des Haushaltes, von einer möglichen Ersparnis von mehreren hundert Euro pro Jahr durch einen Wechsel des Gastarifs aus.

Defizite bei Umsetzung der Erdgasrichtlinie?

Deutschland nimmt laut aktuellem Benchmarkingbericht einen hinteren Platz bei der Liberalisierung des Erdgasmarktes ein. Offiziell sind die Märkte im Gasvergleich vollständig geöffnet, jedoch deuten Preisvergleiche sowie strukturelle Merkmale auf Defizite bei der realen Umsetzung der Erdgasrichtlinie hin. Kritisiert werden insbesondere

* fehlender brancheninterner Wettbewerb (Gas-zu-Gas-Wettbewerb),
* ein entfernungsabhängiges Netzzugangsmodell,
* die hohe Spreizung der Netznutzungsentgelte,
* sowie das Fehlen eines funktionierenden Spotmarktes.

Deutschland rangiert somit gemeinsam mit Frankreich am Ende der Skala der großen europäischen Länder.


Technik | Energie, 03.08.2015

     
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