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Umwelt | Ressourcen, 22.06.2015

Weihnachtsbäume aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung:

Übergabe der deutschlandweit ersten PEFC-Zertifikate für nachhaltig bewirtschaftete Weihnachtsbaumkulturen mit Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel

Betriebseigner Berthold Müller, Raimund Kaltenmorgen (Zertifizierungsstelle DIN CERTCO), Betriebseigner Hermann Gierse-Metten, Betriebseigner Hubertus Hegener-Hachmann, Umweltminister Johannes Remmel, PEFC-Vorsitzender Prof. Dr. Ulrich Schraml, stellvertretender PEFC-Vorsitzender Prof. Dr. Andreas W. Bitter. (vlnr.) © PEFCBetriebseigner Berthold Müller, Raimund Kaltenmorgen (Zertifizierungsstelle DIN CERTCO), Betriebseigner Hermann Gierse-Metten, Betriebseigner Hubertus Hegener-Hachmann, Umweltminister Johannes Remmel, PEFC-Vorsitzender Prof. Dr. Ulrich Schraml, stellvertretender PEFC-Vorsitzender Prof. Dr. Andreas W. Bitter. (vlnr.) © PEFC
In Schmallenberg-Oberrarbach (Sauerland / NRW) wurden am 19.06.2015 die deutschlandweit ersten drei Zertifikate für PEFC-zertifizierte Weihnachtsbaumkulturen übergeben. Die Urkunden an drei Weihnachtsbaumproduzenten aus dem Sauerland, denen die Einhaltung der PEFC-Standards für Weihnachtsbaumkulturen auf Waldflächen bescheinigt wird, übergab Auditor Raimund Kaltenmorgen von der Zertifizierungsgesellschaft DIN CERTCO. Damit weisen die Betriebe nun transparent für Verbraucher nach, dass die Weihnachtsbäume unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Gesichtspunkte nachhaltig erzeugt wurden.
 
An der Zertifikatsübergabe nahm Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel teil, der ein anerkanntes und unabhängiges Zertifikat zum Nachweis einer umweltfreundlicheren Produktion von Weihnachtsbäumen initiiert hatte. „Ich freue mich sehr, des es gelungen ist, dass PEFC-Zertifikat auf den Weg zu bringen. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Unser Ziel ist weiterhin, dass Weihnachtsbäume auch ohne Pflanzenschutzmittel ökologisch verträglich angebaut werden können. Das Zertifikat ist ein erster Etappenschritt auf diesem Weg. Weitere müssen aber folgen, damit es auch innerhalb der Bevölkerung eine Akzeptanz gibt und die Umwelt nachhaltig geschont wird", erklärte Minister Remmel. „Durch die Initiative der Landesregierung und mit Hilfe der Akteure vor Ort ist es gelun-gen, den Weihnachtsbaumanbau in einer vertrauensvollen Weise zu erhalten und auf einen umweltverträglicheren Weg zu bringen. Wir werden deshalb weitere Maßnahmen und Forschungsvorhaben anstoßen und unterstützen, durch die wir eine weitere Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutz erreichen können. Daher werden wir uns auch weiterhin aktiv an der Weiterentwicklung der Kriterien des Zertifikates beteiligen."
 
„Weihnachtsbäume sind für viele Menschen einer der wichtigsten Bestandteile für ein gelungenes Weihnachtsfest. Mit dem PEFC-Zertifikat für Weihnachtsbaumkulturen greifen wir den Trend zur stetig steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Produkten, wenn möglich sogar aus regionaler Herkunft, auf. Wir freuen uns, wenn im Winter bereits die ersten deutschen Christbäume mit PEFC-Siegel am Markt erhältlich sind", so Prof. Dr. Ulrich Schraml, Vorsitzender PEFC Deutschland, bei der Eröffnungsrede der Zertifikatsübergabe.
 
Prof. Dr. Andreas Bitter, stellvertretender Vorsitzender von PEFC Deutschland, erläuterte die Bestandteile des PEFC-Standards für Weihnachtsbaumkulturen auf Waldflächen und ging dabei auch auf die Chancen für Waldbesitzer ein: „Bei der Ausarbeitung des PEFC-Standards für eine umweltgerechte Produktion von Wald-Weihnachtsbäumen haben wir sowohl ökologische als auch ökonomische Anforderungen beachtet. So werden Waldbesitzer bei der Gestaltung einer zukunftsorientierten Produktion unterstützt, indem sie die Einhaltung hoher Umwelt- und Sozialstandards mit einem anerkannten Siegel nachweisen können".
 
Der im Dezember 2014 verabschiedete „PEFC-Standard für Weihnachtsbaumkulturen auf Waldflächen" versetzt Waldbesitzer in die Lage, ihre Weihnachtsbaumkulturen zertifizieren zu lassen und damit den Nachweis zu erbringen, dass diese unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Gesichtspunkte nachhaltig erzeugt wurden. Grundvoraussetzung für die Betriebe ist dabei die Einhaltung der PEFC-Standards für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Der PEFC-Weihnachtsbaumstandard enthält bspw. Regelungen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, Bodenschutz oder Arbeitssicherheit. Strikte Regelungen etwa zum Einsatz von Herbiziden oder Düngung gehen weit über die Gesetzgebung hinaus.
 
Um die Umsetzbarkeit des PEFC-Standards für Weihnachtsbaumkulturen auf Waldflächen in der Praxis zu überprüfen, wurde ein Pilotprojekt mit den Betrieben von Hermann Gierse-Metten, Hubertus Hegener-Hachmann und Berthold Müller in Schmallenberg-Oberrarbach gestartet und erfolgreich durchgeführt. Der Auditor Raimund Kaltenmorgen der Zertifizierungsgesellschaft DIN CERTCO hat dabei als unabhängiger Dritter die Einhaltung der Standards überprüft.
 
Der PEFC-Standard für Weihnachtsbaumkulturen auf Waldflächen steht hier zum Download bereit.
 
Hintergrund Weihnachtsbaumanbau auf Waldflächen in NRW:
In Nordrhein-Westfalen war bis zum 12. Dezember 2013 der Anbau von Weihnachtsbäumen ohne Genehmigung erlaubt. Nach dem Sturm Kyrill im Januar 2007 hatte sich die Anbaufläche aber auf deutlich mehr als 4.000 Hektar auf Waldflächen mehr als verdoppelt. Da die Bewirtschaftungsmethoden bei der Bodenbearbeitung und der intensive Einsatz von Pflanzenschutzmitteln einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft entgegenstehen, wurde das Landesforstgesetz NRW geändert. Die Anlage von Weihnachtsbaumkulturen ist nun nur noch unter bestimmten Bedingungen möglich. Bestehende Weihnachtsbaumkulturen haben bis Ende 2028 Bestandsschutz. Wer bis zum 13. Dezember 2016 einen Vertrag mit der Forstbehörde über einen umweltverträglichen Weihnachtsbaumanbau abschließt, kann über 2028 hin-aus Weihnachtsbäume im Wald anbauen. Wer seine Weihnachtsbäume nach PEFC-Kriterien anbaut, erfüllt wesentliche Bedingungen, die für einen solchen Vertrag notwendig wären.
 
PEFC
PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem. Holz und Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft.
PEFC Deutschland e.V. wurde 1999 gegründet und entwickelt die Standards und Verfahren der Zertifizierung, stellt der Öffentlichkeit Informationen bereit und vergibt die Rechte am PEFC-Logo in Deutschland. PEFC ist in Deutschland das bedeutendste Waldzertifizierungssystem: Mit 7,3 Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche sind bereits rund zwei Drittel der deutschen Wälder PEFC-zertifiziert.
 
Kontakt PEFC
Catrin Fetz | fetz@pefc.de | www.pefc.de
 

Quelle: PEFC Deutschland e.V.

     
        
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