Entwaldung stoppen kann nur der Anfang sein

Rainforest Alliance fordert nachhaltige Lieferketten

Expansive Land- und Forstwirtschaft sind zwei der Hauptursachen für den Schwund natürlicher Waldgebiete und einzigartiger Ökosysteme in den Tropen und Subtropen. 50 Millionen Hektar Regenwald sind allein zwischen dem Jahr 2000 und 2012 zerstört worden – mehr als sieben Hektar pro Minute. Deshalb ist es vordringlich, die Entwaldung zu stoppen. Dies allein führt jedoch noch nicht zu einer nachhaltigen Gütererzeugung. In einem aktuellen Positionspapier fordert die Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance die gesamte Rohstoff-Lieferkette nachhaltig auszurichten. Das Papier zeigt auf, welche Veränderungen im Rohstoffanbau hierfür notwendig sind.
 
Ziele und Maßnahmen
© Rainforest AllianceVorkehrungen in Land- und Forstwirtschaft allein auf den Erhalt von Wäldern zu beschränken, reicht nicht aus, um Rohstoff-Lieferketten nachhaltig zu gestalten. Um die komplexen Herausforderungen in den tropischen und subtropischen Anbauländern langfristig zu lösen, sind flankierende Maßnahmen nötig. Die Rainforest Alliance tritt für nachhaltige Lieferketten und einen ganzheitlichen Ansatz ein. In einem Positionspapier identifiziert sie drei Leitziele, die für den Bezug von Rohstoffen aus nachhaltigem Anbau erfüllt sein müssen:
  • Schutz von Wäldern und anderen natürlichen Ökosystemen,
  • Achtung der Rechte und Verbesserungen der Lebensbedingungen von Farm- und Forst-Arbeitern und Gemeinden,
  • Effiziente Ressourcennutzung.

Um diese Leitziele zu erreichen, sind Veränderungen in den Anbaupraktiken notwendig. Sie umfassen Maßnahmen in fünf verschiedenen Bereichen:

  • Stopp von Entwaldung
  • Wiederaufforstung zerstörter Wälder und gerodeter Flächen
  • Flankierende Maßnahmen, z. B. Schutz von Nicht-Wald-Ökosystemen, Achtung der Menschenrechte, Vorgaben zur Arbeitssicherheit, Einbindung lokaler Gemeinden
  • Generierung höherer Erträge bei reduziertem Ressourceneinsatz, Vermeidung von Abfällen
  • Effektives Land- und Forstmanagement

Mit Trainings und durch Informationen und Unterstützung vor Ort schult die Rainforest Alliance Farm- und Forstbetriebe in nachhaltigen Praktiken. Sie lernen ihre Anbaumethoden umzustellen und beispielsweise die Verwendung von Wasser und chemischen Düngemitteln sowie den Ausstoß von CO2-Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Durch veränderte Anbaumethoden steigern sie den Ertrag und die Qualität der Ernte. Eine weitere Forderung des Positionspapiers der Rainforest Alliance ist, degradierte Böden erneut für die Landwirtschaft fruchtbar zu machen. Wiederaufforstungen sollen zur Entstehung neuer Lebensräume für Flora und Fauna beitragen. Indigene Gemeinden sollen eingebunden und Landbesitz rechtlich geklärt werden, um den Nutzen des nachhaltigen Anbaus für die Menschen vor Ort und die Umwelt zu erhöhen.

Entwaldung, Erosion und der Verlust fruchtbarer Böden sind wichtige Themen im Special zum „Jahr des Bodens" lesen Sie in der Ausgabe 03/2015, die sie noch bis zum 01. Juli 2015 zum Subskriptionspreis bestellen können.

Gemeinsam handeln
Alle Beteiligten in der Rohstofflieferkette müssen ihren Beitrag leisten, um Entwaldung zu stoppen. Für Nachhaltigkeit in der Lieferkette müssen zudem die von der Rainforest Alliance geforderten Ziele und Maßnahmen mitberücksichtigt werden. „Die Vermeidung von Entwaldung und der Trend dahin sind spannende Entwicklungen. Es gibt aber keine gemeinsamen Konzepte, wie dieses wichtige Vorhaben umgesetzt werden soll", sagt Tensie Whelan, Präsidentin der Rainforest Alliance. Deshalb ruft die Rainforest Alliance Unternehmen, andere NGOs und politische Entscheidungsträger zu einer intensiveren Zusammenarbeit auf. So können die komplexen Zusammenhänge und vielfältigen Dimensionen des nachhaltigen Rohstoffanbaus effektiv bewältigt werden. „Große Versprechen sind nicht gleichzusetzen mit großen Strategien für einen Wandel. Definitionen, Handlungen und Kontrollen sind essenziell", so Whelan.

Das Engagement für den Wald und den Erhalt der Artenvielfalt ist Kern der Mission der Rainforest Alliance. Die Rainforest Alliance ist Mitbegründer und inzwischen der größte akkreditierter Zertifizierer des Forest Stewardship Council (FSC), dem weltweit meist angewendeten Standard für die Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft. Betriebe mit einem FSC-Zertifikat, welches von der Rainforest Alliance ausgestellt wurde, können beide Siegel führen, das des FSC mit dem stilisierten Baum und das der Rainforest Alliance mit dem grünen Frosch.

Das Positionspapier der Rainforest Alliance kann abgerufen werden unter www.rainforest-alliance.org/de/publications/halting-deforestation-achieving-sustainability


Umwelt | Ressourcen, 16.06.2015

     
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