20 Jahre B.A.U.M.-Umweltpreis

Pioniere des Kulturwandels zur Nachhaltigkeit

Von Katrin Wippich

Bereits zum 20. Mal wurde am 5. Juni 2012 in Berlin der renommierte B.A.U.M.-Umweltpreis verliehen. Bundesumweltminister Altmaier zeichnete herausragendes Engagement für Umwelt und Nachhaltigkeit aus. Im Anschluss empfing Bundespräsident Gauck die Preisträger in Schloss Bellevue.

Bundespräsident Joachim Gauck empfing die Preisträger und den B.A.U.M.-Vorstand in Schloss Bellevue: (v. l.) Martin Oldeland, Jacob Radloff, Alain Caparros, Dr. Antje von Dewitz, Arved Fuchs, Bundespräsident Joachim Gauck, Prof. Dr. Maximilian Gege, Prof. Dr. Lenelis Kruse-Graumann, Ralf Pfitzner (in Vertretung von Barbara Kux), Wolf Gunthram Frhr. v. Schenck, Dr. Georg Winter, Theda Hatlapa, Felix Ahlers, Dieter Brübach.
Foto: © Rainer Kant
Der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e. V. rief diesen Preis 1993 ins Leben, um vor allem die Arbeit der "Macher" in Unternehmen und Institutionen, die Arbeit derer, die das Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement verantworten und operativ umsetzen, anzuerkennen. Umweltbeauftragte, die den Preis erhalten haben, berichten, wie diese Auszeichnung ihnen Rückenwind gegeben und ihre Position auch im eigenen Unternehmen gestärkt hat. Aber auch CEOs, die für nachhaltige Entwicklung in ihrem Unternehmen stehen, werden ausgezeichnet.

"Ich finde es sehr überzeugend, dass der Preis an einzelne Persönlichkeiten verliehen wird und nicht an Institutionen", so Bundespräsident Joachim Gauck beim Empfang der diesjährigen Preisträger und weiterer Ehrengäste in Schloss Bellevue. "Denn Institutionen werden von Menschen geprägt - und jeder von uns hat die Wahl, seinen Einfluss zum Guten zu nutzen und andere mitzuziehen: in der Führungsetage eines Großunternehmens wie im kleinen Familienbetrieb, im Forschungslabor wie in der Redaktion."

Verantwortung und Engagement

2012 konnte B.A.U.M. wieder sehr überzeugende Preisträger präsentieren. Betrachtet man die Begründungen der Jury, wird deutlich, dass die Kommunikation von Nachhaltigkeit in diesem Jahr eine wichtige Rolle spielte. So wurden in der Kategorie "Kleine und mittelständische Unternehmen" mit Felix Ahlers und Dr. Antje von Dewitz die Führungspersönlichkeiten von zwei Unternehmen ausgezeichnet, die beide Transparenz und Kommunikation mit den Kunden großschreiben: Der Tiefkühlkosthersteller FRoSTA hat beispielsweise die CO2-Bilanz sämtlicher Produkte auf der Unternehmenswebsite offengelegt. VAUDE nutzt als Outdoor-Ausrüster den engen Naturbezug seiner Produkte zu einer überzeugenden Nachhaltigkeitskommunikation bei den Kunden und in der Öffentlichkeit.

In der Kategorie "Institutionen" ging der Preis an Theda Hatlapa und Wolf-Gunthram Freiherr von Schenck, die den Wildpark Eekholt, eine Naturerlebnis- und Bildungsstätte in Schleswig-Holstein, leiten und sich um Bildung für nachhaltige Entwicklung verdient gemacht haben. Der B.A.U.M.-Umweltpreis in der Kategorie "Medien" wurde in diesem Jahr an Jacob Radloff verliehen, der als Herausgeber und Verleger die politische Diskussion im Themenfeld Umwelt und Nachhaltigkeit in Deutschland seit über 20 Jahren mit bestimmt. In der Kategorie "Wissenschaft" ehrte die Jury Prof. Dr. Lenelis Kruse-Graumann, eine der Begründerinnen der Ökologischen Psychologie.

Bundesumweltminister Peter Altmaier hielt die Festrede und überreichte anschließend zusammen mit dem B.A.U.M.-Vorstand die Preise.
Foto: © Rainer Kant
Auch in der Kategorie "Großunternehmen" wurden zwei Preise vergeben. Ausgezeichnet wurde zum einen Barbara Kux, Chief Sustainability Officer und Leiterin Supply Chain Management der Siemens AG, die den Preis leider nicht persönlich entgegennehmen konnte. Barbara Kux trägt entscheidend dazu bei, in diesem großen Technologiekonzern Nachhaltigkeit auf allen Ebenen voranzutreiben. Außerdem ging der Preis an Alain Caparros, den Vorstandsvorsitzenden der REWE Group. Er sieht sein Unternehmen und die gesamte Lebensmittelbranche in einer besonderen Verantwortung: "Wer mit Lebensmitteln handelt und damit im besten Sinne des Wortes 'versorgt', trägt per se eine große Verantwortung für seine Umwelt. [.] wir haben keine andere Option als die Nachhaltigkeit."

Neben dem B.A.U.M.-Umweltpreis wird seit 2004 auch der Internationale B.A.U.M.-Sonderpreis verliehen. Preisträger 2012 ist der bekannte Expeditionsleiter Arved Fuchs, der durch Publikationen und Vorträge viel zum Verständnis des Klimawandels und seiner Auswirkungen beigetragen hat.

Bundesumweltminister Peter Altmaier betonte in seiner Festrede zur Preisverleihung, wie stark das Umweltbewusstsein in Deutschland in den letzten 30 Jahren zugenommen habe. Dies sei ein Erfolg, der u. a. auf die Bemühungen des B.A.U.M.-Netzwerks zurückgehe: "Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen [.], Ihnen allen für Ihr Engagement zu danken", so der Bundesumweltminister.

Die Preisverleihung war wie in jedem Jahr eingebettet in die B.A.U.M.-Jahrestagung, die 2012 unter der Fragestellung "Nachhaltigkeit nur durch Kulturwandel?" stand. Die Wahl dieses Themas begründete der B.A.U.M.-Vorsitzende Prof. Dr. Maximilian Gege so: "Nur durch einen Kulturwandel, eine grundlegende Veränderung von Werten, Regeln und Gewohnheiten, kann eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft umfassend gelingen."

www.baumev.de/umweltpreis

Quelle:
Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 12.06.2012

     
        
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