Tag der Schokolade

Missstände im Kakaosektor bleiben bestehen

Zum Tag der Schokolade kritisiert das SÜDWIND-Institut, dass beim Anbau von Kakao in Westafrika weiterhin erhebliche Missstände bestehen. Ein großer Teil der Kakaobauern lebt in Armut und Kinderarbeit ist weit verbreitet. Ansätze der Industrie und der lokalen Regierungen zur Verbesserung dieser Situation haben erst einen kleinen Teil der Bauern erreicht. Daher fordert das SÜDWIND-Institut einen Runden Tisch aller deutschen Marktbeteiligten, um gemeinsam an einer Reduzierung der Missstände in Westafrika zu arbeiten.

Mit jedem Stück Schokolade, dass wir genüsslich verspeisen heißen wir die Missstände in Westafrika gut.
Foto: © Martin Müller/pixelio.de
Fast jede achte weltweit geerntete Kakaobohne wird in Deutschland verarbeitet und gegessen und 90 % der Importe stammen aus Westafrika "Mit einem Weltmarktanteil von 12 % kommt dem deutschen Markt bei der Suche nach Verbesserungen für die Kakaobauern eine zentrale Bedeutung zu", so Friedel Hütz-Adams, der für das Thema Kakao & Schokolade zuständige Mitarbeiter des SÜDWIND-Instituts. "Darüber hinaus gibt es in Deutschland Produktionsstätten nahezu aller wichtigen Kakao- und Schokoladenverarbeiter, die neben dem deutschen Markt auch die europäischen Nachbarländer beliefern. Auch die großen deutschen Einzelhandelsketten mit ihren Filialen in ganz Europa haben erheblichen Einfluss auf den Schokoladenmarkt."

Bislang gibt es nur eine Reihe einzelner Vorreiter, darunter die Unternehmen Mars und Lidl, die bis 2020 ihre Lieferketten hin zu mehr Nachhaltigkeit verändern und dies extern überprüfen und zertifizieren lassen wollen. Um jedoch flächendeckend Veränderungen bei der Kakaoernte voranzutreiben und zumindest die schlimmsten Missstände abschaffen zu können, ist eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten der Produktionskette von Schokolade von enormer Bedeutung. In die weiteren Diskussionen sollten daher neben den eigentlichen Verarbeitern von Kakao und Schokolade auch Einzelhandelsketten, Gewerkschaften, Zertifizierer von Kakao und Nichtregierungsorganisationen, die sich mit diesem Sektor beschäftigen, einbezogen werden.

Hütz-Adams stellt konkrete Forderungen an die Branche: "Alle Beteiligten der Handelskette von Schokolade sollten sich an einem Runden Tisch versammeln. Ähnlich wie in den Niederlanden im vergangenen Jahr muss ein solcher Runder Tisch dazu führen, dass die gesamte Branche sich gemeinsam dazu verpflichtet, ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch Kakao aus nachweislich nachhaltigem Anbau einzukaufen." Diese freiwillige Vereinbarung sollte allerdings durch gesetzgebende Maßnahmen flankiert werden: "Freiwillige Ansätze von Unternehmen müssen durch eine Gesetzgebung ergänzt werden, die Mindeststandards vorschreibt und einklagbar macht."

Quelle:
Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 12.10.2011

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
13
MAI
2024
IFAT Munich 2024
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
81823 München
10
JUN
2024
ACHEMA 2024 - Freitickets für forum-Leser!
Weltforum und Internationale Leitmesse der Prozessindustrie
60327 Frankfurt am Main
24
SEP
2024
Climate-Neutral Strategies and Resource Management 2024
Sharing Corporate Climate-Neutral Best Practices for a Sustainable Future
60598 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...
Fritz Lietsch, CEO ALTOP-Verlag: Meet me at DIGISUSTAIN

Sport & Freizeit, Reisen

Retten die Fan-Proteste das Spiel?
Christoph Quarch sieht im Fußball einen letzten Zufluchtsort des Menschlichen in einer ökonomisierten und technisierten Welt.
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Rückwärtsgewandte Alte-Weiße-Männer-Politik

Strategisches Diversity Management

Mikrowechselrichter für kleine Solaranlagen mit 4 Solarmodulen für eine einfachere Installation via Bluetooth-Unterstützung

Ziel übertroffen: Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ stiftet 1,1 Millionen Bäume für den deutschen Wald

RIGK auf der IFAT 2024:

Nachhaltig beleuchten: 5 Gründe für LED statt Halogen

Recruiting: weibliche Talente für männerdominierte Branchen

Ein Gruß zum Tag der Erde

  • toom Baumarkt GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • Engagement Global gGmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • circulee GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig