25. Todestag Heinrich Bölls

Vordenker für die Verantwortung der Medien

Am 16. Juli 1985 starb der bedeutende deutsche Schriftsteller Heinrich Böll. Mit seinem Werk prägte er den Zeitgeist der deutschen Nachkriegszeit und schreckte nicht davor zurück, selbst Stellung zu beziehen und politisch aktiv zu werden. Mit seinem wohl bekanntesten Werk "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" kritisierte er hart die Vorgehensweise der Presse - die neue Ausgabe von forum Nachhaltig Wirtschaften beschäftigt sich 25 Jahre später mit der nach wie vor aktuellen Frage nach der Verantwortung der Medien.

Der vor 25 Jahren verstorbene Nachkriegsautor Heinrich Böll kritisierte den Sensationsjournalismus scharf.
Foto: © Harald Hoffmann / Deutsches Bundesarchiv
Sensationsjournalismus begegnet uns auch heute täglich. Gerade wurde Dieter Bohlen laut einem kressreport-Saisoncheck zum erfolgreichsten TV-Kopf gekürt - der Mann, der immer neue mediale Aufmerksamkeit durch Blitzhochzeiten, Penisbrüche und einen Umgang mit Showkandidaten, der meist unter die Gürtellinie geht, gewinnt. Medien prägen unser Weltbild: Durch ihre Inhalte, vor allem aber über ihr Agendasetting - also die Entscheidung, worüber berichtet wird. Solange aber nicht über alternative Wirtschaftsformen, Technologien und Konsumartikel berichtet wird, gibt es sie quasi gar nicht, besonders in einer globalisierten Gesellschaft, die immer weniger von realen Auge-in-Auge-Dialogen lebt.

Die Gewalt der Worte
Mit der Entscheidung über die vermeintliche Wahrheit und Unwahrheit sind wir in unserem Alltag ständig auf die Aussagen von Medien angewiesen. Worte - und heute vor allem auch Bilder - sind es, die Entscheidungen befördern, Leben zerstören oder retten und zukunftsweisende Trends setzen. "Die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen", sagte auch Heinrich Böll.

Nachhaltigkeit - Das Dauerbrennerthema
Ebenso liegt es aber in der Macht der Medien, die kleine positive Dinge groß rausbringen kann. Medien können aus der kleinen Flamme für Nachhaltigkeit einen Dauerbrenner machen. Das Thema bietet jede Menge Zündstoff, einen ständig hohen Neuigkeitenwert und große Herausforderungen - sollte aber auch nicht vor der Tür der Medienhäuser selbst Halt machen. Durch ihr Agendasetting, aber ebenso in ihrem Wirken als Unternehmen tragen sie höchste Verantwortung für Umwelt und Menschen.

In der neuen Schwerpunktausgabe begibt sich forum auf die Suche: Nach Möglichkeiten, Zukunftsthemen massentauglich aufzubereiten, Medien ressourcenschonend zu produzieren und Unternehmenskommunikation auf allen Ebenen nachhaltig zu gestalten. Mit Beiträgen über sinnvolle und sinnliche Anspracheformen, zielgruppenspezifische Kanäle und engagierte Initiativen möchten wir jeden Einzelnen inspirieren, seine Mediennutzung zu reflektieren und verantwortungsbewusst auszurichten.

Freiheit sinnvoll nutzen
"Ich glaube, daß der Schriftsteller, der sogenannte freie Schriftsteller, eine der letzten Bastionen der Freiheit ist", war Heinrich Böll überzeugt. In Gedenken an ihn sollten auch wir als Journalisten uns die Freiheit nehmen, langfristig zu denken und zukunftsfähige Projekte, vorbildliche Unternehmen und starke, verantwortungsbewusste Persönlichkeiten in den Fokus zu rücken.


Von Tina Teucher




Das Thema hat nichts von seiner Aktualität verloren - die neue Ausgabe von "forum Nachhaltig Wirtschaften" beschäftigt sich mit der Frage nach der Verantwortung der Medien.

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Quelle:
Wirtschaft | Marketing & Kommunikation, 16.07.2010

     
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