Anzeige, Umwelt | Ressourcen, 16.12.2025
Sustainable Chemistry Changemakers: Der Weg in eine nachhaltigere Zukunft
Alkyl Recycling: Vom ISC3 Start-up des Monats und „Best Regional Impact“ zum Vorreiter für rentables, zirkuläres Recycling
Für seinen Beitrag zur Nachhaltigen Chemie wurde Alkyl Recycling aus Kenia, damals noch unter dem Namen LeafyLife, im April 2020 als Start-up of the Month des International Sustainable Chemistry Collaborative Centre (ISC3) ausgezeichnet und gewann den „Best Regional Impact"-Award im Rahmen der ISC3 Innovation Challenge 2021. Das Start-up, das inzwischen in den Niederlanden beheimatet ist, entwickelt chemische Verfahren, um Einwegwindeln für Kinder und Inkontinenzmaterialien für Erwachsene wirtschaftlich rentabel und gleichzeitig umweltschonend zu recyceln. Außerdem ermöglichen die Verfahren eine Rückgewinnung von Material. Die gereinigte Cellulose kann beispielsweise für die Herstellung von Papier, Karton, Textilien, Baumaterialien, Beschichtungen und neuen Kunststoffprodukten verwendet werden. Damit leistet das von Melvin Kizito gegründete Unternehmen einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft, zur Senkung des Energieverbrauchs, zur Reduktion giftiger Abfälle sowie zur Schonung von Rohstoffen. Seit der Auszeichnung hat Alkyl seine Dienstleistungen erfolgreich im Markt etabliert, Partnerschaften geschlossen, seine Kapazitäten ausgeweitet und die Prozesse weiter optimiert.
Die treibenden Kräfte hinter Alkyl RecyclingWeltweit werden laut einer Studie der Ellen McArthur Foundation mehr als 40 Millionen Tonnen absorbierender Hygieneartikel pro Jahr produziert. Und die Nachfrage nach Einwegwindeln und Inkontinenzprodukten steigt tendenziell weiter. In Europa belaufen sich deren Abfälle laut Europäischer Commission auf jährlich 8,5 Millionen Tonnen pro Jahr, verbunden mit nicht unerheblichen Auswirkungen auf die Umwelt und hohen Kosten für Deponierung oder Verbrennung. Gründer Melvin Kizito arbeitet daran, eine Vorreiterrolle im Bereich des nachhaltigen chemischen Recyclings komplexer Abfallströme einzunehmen und neue Standards in der Abfallindustrie zu setzen. Mehr als fünf Jahre nach der Auszeichnung als „Best Regional Impact" haben wir mit Alkyl über Fortschritte, Meilensteine und die Rolle der Unterstützung durch den ISC3 Start-up Service gesprochen.
Was bedeutet Nachhaltige Chemie für Sie?
Nachhaltige Chemie ist für uns der Schlüssel, um den Abfallwirtschaftssektor nachhaltiger, umweltschonender und zirkulärer zu gestalten. Nachhaltige Chemie kann dem Abfallwirtschaftssektor die dringend notwendigen Verfahren liefern, die sicher, skalierbar, kostenoptimierend und ressourceneffizient sind. Durch die Befolgung der ISC3 Key Characteristics of Sustainable Chemistry können wir Windelabfälle, die traditionell als nicht recycelbar gelten, in wertvolle Rohstoffe mit geringeren Auswirkungen auf die Umwelt umwandeln und das auch noch in einer Weise, die für die Recycler ökonomisch ist. Die gewonnenen Komponenten finden im Produktionsprozess unter anderem von Papier, Textilien oder Baumaterialien Wiederverendung.
Wo stehen Sie heute im Vergleich zum Zeitpunkt der Auszeichnung als Start-up des Monats und Gewinn des „Best Regional Impact" Awards bei der ISC3 Innovation Challenge?
Seitdem hat Alkyl Recycling beim Aufbau starker kommerzieller Partnerschaften mit Abfallentsorgungsunternehmen, Kommunen, Materialabnehmer:innen und Maschinenanbieter:innen erhebliche Fortschritte erzielt. Das ISC3 hat uns bei potenziellen Kund:innen und Partnern sichtbar gemacht und Glaubwürdigkeit verliehen. Wir haben unser Team um weitere Spezialist:innen aus den Bereichen Chemie und Ingenieurwesen auf heute 6 mitarbeitende Vollzeitmitarbeiter:Innen und Beratern:Innen erweitert. Auf technischer Seite haben wir erfolgreich mehrere industrielle Versuche mit wichtigen Partnerunternehmen durchgeführt und unseren Prozess in industriellem Maßstab validiert. Wir konnten im Praxiseinsatz beweisen, dass wir Energieeffizienz mit einer überlegenen Materialrückgewinnung kombinieren können und den Unternehmen zusätzlich einen ökonomischen Vorteil verschaffen. Dabei haben wir noch tiefere Einblicke in die Wertschöpfungskette von Windeln erhalten, die in die Entwicklung unserer ersten Pilotanlage eingeflossen sind. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant. Die Anlage wird eine Kapazität von einer Tonne pro Tag haben.
Wie haben Sie von der Zusammenarbeit mit dem ISC3 und der Förderung durch den ISC3 Global Start-up Service profitiert?
Der ISC3 Global Start-up Service war für Alkyl Recycling von großem Wert, insbesondere für den Ausbau unseres Netzwerks sowie die weitere Stärkung unseres Business Case. Während des ISC3 Investor Forums wurden wir einer Vielzahl von Investor:innen vorgestellt. Über dieses Netzwerk kamen wir mit Corporate-Venture-Unternehmen und Materialabnehmer:innen in Kontakt. Auf der ACHEMA hatten wir darüber hinaus die Gelegenheit, führende Maschinenproduzierende zu treffen. Dieser technische Austausch war maßgeblich für die Entwicklung unseres Pilotanlagenkonzepts und die Suche nach den richtigen Kooperationspartnern für die Skalierung. Dadurch, dass das ISC3 in den sozialen Medien und der Presse sehr präsent ist, haben wir Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit erhalten, was uns viele Türen geöffnet hat. Das Preisgeld durch die Auszeichnung als „Best Regional Impact" durch das ISC3 haben wir sehr erkenntnis- und erfolgreich in Marktvalidierungsexperimente und technische Experimente investiert.
Was waren die Highlights Ihrer bisher realisierten Projekte?
Wir konnten aus unserer Idee, die sich bis dato im Labor bewährt hatte, ein marktfähiges Produkt entwickeln, das sich im Praxistest mehrfach erfolgreich bewiesen hat und bei unseren Kooperationspartnern anerkannt ist. Mitte 2024 haben wir uns eine Förderung durch die Unternehmensorganisation zur Wirtschaftsförderung der niederländischen Provinz Limburg LIOF gesichert, die maßgeblich dazu beigetragen hat, unsere Technologie zu einem funktionsfähigen Prototyp zu skalieren und weiter zu optimieren. Den nächsten großen Schritt gehen wir mit dem Bau unserer einzigartigen Pilotanlage. Diese Anlage wird wichtige Erkenntnisse liefern, die für die Planung und Einführung einer voll kommerziellen Demonstrationsanlage von Bedeutung sind.
Was bedeuten das alles für Ihr Unternehmen?
Wir haben unsere Vision marktfähig gemacht. Ganz konkret haben wir bewiesen, dass wir Windelmaterialien durch einen kosteneffizienten Prozess effektiv in ertragreiche, hochwertige Wertstoffe trennen können. Diese Errungenschaft verschafft uns einen Vorsprung gegenüber unseren Mitbewerber:innen, da wir Energieeffizienz mit einer überlegenen Materialrückgewinnung kombinieren und durch Wirtschaftlichkeit unserer Technologie punkten. Dass wir in Kürze im kommerziellen Maßstab einen Beitrag zu einer umweltschonenderen und zirkulären Gestaltung von Recycling im Abfallsektor leisten können, ist unser größter Erfolg und unsere größte Genugtuung.
Über das ISC3
Das Internationale Kompetenzzentrum für Nachhaltige Chemie fördert Nachhaltige Chemie für eine nachhaltige Welt. Das ISC3 unterstützt durch nachhaltige innovative Ansätze aus der Nachhaltigen Chemie die chemische Industrie und chemienahe Sektoren in ihrem Transformationsprozess. Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft, die die vielfältigen Aspekte der Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus von Produkten hinweg integriert und ein Umdenken im Verhalten aller Beteiligten fördert. Um den Dialog zwischen verschiedenen Sektoren und Akteur*Innen weltweit, einschließlich Europa und anderen Regionen sowie Schwellen- und Entwicklungsländern voranzubringen, verfolgt das ISC3 einen Multi-Stakeholder-Ansatz mit der Vernetzung von politischen Entscheidungsträgern, öffentlichen und privaten Sektoren, Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft. Es leistet einen Beitrag zur internationalen Chemikalienpolitik, entwickelt berufliche und akademische Weiterbildungsangebote, berät Unternehmen und fördert Start-ups sowie die Forschung. Das 2017 vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) und Umweltbundesamt (UBA) gegründete Zentrum wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) getragen und von der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA e.V.) als ISC3 Innovation Hub unterstützt.
Kontakt: ISC3, Christian Ruth-Strauß | christian.ruth-strauss@isc3.org | isc3.org
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