Stau-Wahnsinn trotz leerer Parkplätze?

Wie Echtzeitdaten Innenstädte entlasten

Laut ADAC-Staubilanz 2024 standen Autofahrer in Deutschland über 40 Stunden im Stau. Die Parkplatzsuche ist einer der Gründe – doch das Problem sind nicht fehlende Stellplätze, sondern mangelnde Transparenz. Viele Flächen bleiben unsichtbar, private und öffentliche Räume werden nicht optimal genutzt. Digitale Systeme, wie die kamerabasierte Kennzeichenerfassung, liefern Betreibern präzise Auslastungsdaten, mit denen Stellplätze gezielter genutzt werden können. Dadurch sinkt auch der Suchverkehr, was langfristig Staus und Emissionen verringert. Miriam van Straelen und Mario Feghali von Avantpark, einem Anbieter intelligenter Parklösungen, erklären, wie Städte und Betreiber mit solchen Ansätzen die Lebensqualität in Innenstädten verbessern können.

© pexels.comVerkehrschaos, hupende Autos, frustrierte Fahrer: Rund 43 Stunden standen Autofahrer letztes Jahr im Stau. Der Hotspot war in Düsseldorf, wo Pkw-Nutzer 60 Stunden im Stop-and-Go verbrachten.  Ein Grund dafür ist die aufwendige und vielerorts zeitintensive Suche nach freien Parkplätzen. Doch das liegt nicht, wie oft vermutet, an zu wenigen Flächen. Eine aktuelle Untersuchung im belebten Kölner Agnesviertel zeigt, dass private Stellplätze nur zu rund 30 Prozent ausgelastet sind. Bis zu 70 Prozent der abgestellten Fahrzeuge hätten auf nichtöffentliche Flächen sowie in Tiefgaragen verlagert werden können.  „Es gibt keinen echten Mangel an Stellplätzen, viele werden nur ineffizient genutzt, da Betreiber oft ihre Kapazitäten nicht genau kennen", betont Miriam van Straelen, Geschäftsführerin des Parksystemanbieters Avantpark.
 
Die vom Unternehmen verwalteten Flächen nutzen digitale Kennzeichenerfassung, um die Fahrzeuge sowie die Aufenthaltsdauer zu registrieren. Doch warum gibt es trotz zahlreicher freier Stellflächen immer noch Staus und Suchverkehr? „Viele Parkplätze bleiben unsichtbar, wenn sie nicht registriert und somit nicht zugänglich für Autofahrer sind", erklärt Mario Feghali, Leiter Vertrieb und Kundenbetreuung bei Avantpark. Digitale Systeme, wie das von Avantpark, können dieses Paradox lösen: Durch die Kennzeichenerfassung wird sichtbar, wann Stoßzeiten auftreten und wie lange sich Fahrzeuge auf den Stellplätzen aufhalten. „Betreiber können so ungenutzte Flächen in ruhigeren Zeiten an Anwohner oder Besucher vermieten. Das reduziert den Parkdruck in umliegenden Straßen", erklärt Feghali. Auch Kommunen profitieren von den Daten, etwa durch eine präzisere Erfassung der Aufenthaltsdauer und eine konsequentere Kontrolle von Falschparkern. Welche Technologien Städten und Kommunen künftig helfen können, den Verkehr zu entlasten und warum ausgerechnet Lkws dabei als Vorbild dienen, erläutern Miriam van Straelen und Mario Feghali im weiteren Verlauf.

Flexible Nutzung urbaner Flächen durch moderne Parksysteme 
Auslastungsdaten liefern nicht nur den Betreibern von Parkflächen wichtige Einblicke, sondern haben auch eine Relevanz für die gesamte Stadt. Sie zeigen, wann Stellplätze besonders stark genutzt werden und wann sie weitgehend leer stehen. „Bei der digitalen Kennzeichenerfassung werden an Ein- und Ausfahrten Kameras installiert, die die Nummernschilder der Fahrzeuge erkennen", erklärt Feghali, die Technologie, die auch von Avantpark verwendet wird. Die Informationen aus diesem System ermöglichen es den Betreibern sowohl privater als auch öffentlicher Stellplätze herauszufinden, ob diese Flächen außerhalb von Geschäftszeiten durch Anwohner oder Besucher genutzt werden können. „Das reduziert den Suchverkehr in den umliegenden Straßen", so der Verantwortliche für Kundenbetreuung weiter. Zudem lassen sich mit Hilfe der Kennzeichenerfassung Falschparker erkennen und Stellplätze gezielt freihalten. Auch die Verweildauer der Fahrzeuge wird sichtbar: Während sie Betreibern Rückschlüsse auf Stoßzeiten oder das Kundenverhalten ermöglicht, eröffnet sie Kommunen die Möglichkeit, Parkflächen flexibler zu steuern, etwa durch zeitabhängige Regelungen. Miriam van Straelen betont: „Damit entsteht eine Datenbasis, die nicht nur bei der Kontrolle von Falschparkern hilft, sondern auch eine fundiertere Verkehrsplanung in den Innenstädten unterstützt."

Innenstadtverkehr als CO2-Treiber 
Hohe Emissionen und eine schlechte Luftqualität gehören zu den größten Problemen in Städten: Über 160 Millionen Tonnen CO2 werden pro Jahr allein durch den Verkehr in Deutschland ausgestoßen. „Digitale Parksysteme könnten hier einen Beitrag leisten, um sowohl die Feinstaub- als auch die CO2-Belastung zu reduzieren", so die Geschäftsführerin. Sie bezieht sich dabei auf eine Einschätzung der Arbeitsgruppe Klimaschutz und Verkehr im Bundestag. Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass mit digitalen Parksystemen jährlich bis zu einer Million Tonnen CO2 eingespart werden könnten.  Die Effekte reichen jedoch über Klimaschutz hinaus: „Weniger Suchverkehr bedeutet auch weniger Lärm, geringere Feinstaubbelastung sowie eine Entlastung der städtischen Infrastruktur", erklärt van Straelen. Für Kommunen eröffnet sich zudem die Möglichkeit, die eigenen Flächen anders zu nutzen, um etwa neue Radwege oder Grünanlagen zu schaffen. 

Von Lkw zu Pkw: Digitale Daten zeigen Potenzial für Innenstädte
Ein Blick auf den Schwerlastverkehr zeigt, wie digitale Systeme den Alltag erleichtern können: Seit Juli 2025 nutzen Lkw-Fahrer den Stellplatzinformationsdienst (SID), der auf Basis von Mautdaten in Echtzeit freie Rastplätze anzeigt.  „Dieses Konzept kann als Inspiration für Städte und Gemeinden dienen", erklärt Mario Feghali. Auch in Städten werden digitale Daten zunehmend genutzt, um Verkehrsflüsse besser zu verstehen und innerstädtische Mobilitätsprozesse zu optimieren. Miriam van Straelen ergänzt: „Durch die Analyse von Park- und Flächennutzungsdaten lassen sich fundierte Entscheidungen ableiten: Nicht alle zusätzlichen Stellplätze müssen neu gebaut werden, das spart Ressourcen und reduziert die Versiegelung von Flächen." Damit könnte ausgerechnet der Straßenverkehr selbst den Schlüssel liefern, wie deutsche Innenstädte entlastet werden. „Eine Chance, die Kommunen jetzt aktiv ergreifen sollten, um die Lebensqualität innerhalb der Städte wieder zu erhöhen", mahnt van Straelen abschließend.

Über Avantpark
Avantpark, gegründet im Jahr 2020, ist ein führendes Unternehmen im Bereich des digitalen Parkraummanagements. Mit einer innovativen Lösung auf Basis automatischer Kennzeichenerkennung ermöglicht Avantpark gemeinsam mit dem britischen Mutterunternehmen Parkingeye, das 2004 gegründet wurde, ein effizientes, schrankenfreies Parkraummanagement. Ziel ist es, Falschparken zu reduzieren, Verwaltungskosten zu minimieren und neue Einnahmequellen für Betreiber zu schaffen. Das Unternehmen bedient verschiedene Branchen – darunter Einzelhandel, Gastgewerbe, Gesundheitswesen und Kommunen –, die allesamt vor den Herausforderungen begrenzter Parkflächen und hoher organisatorischer Anforderungen stehen. Die Avantpark-Landesgesellschaften verwalten Parkflächen in ganz Europa und bieten eine datenschutzkonforme und benutzerfreundliche Alternative zu traditionellen Parksystemen. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Deutschland.

Kontakt: Fullstop PR, L



     
        
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