Anti-Pelz-Koalition fordert Outdoor-Marke Woolrich zum Pelzverzicht auf

VIER PFOTEN mit Projektion zum Kampagnen-Auftakt

Gemeinsam mit der Fur Free Alliance (FFA) startet die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN heute eine weltweite Kampagne, um die Outdoor-Modemarke Woolrich zu einer pelzfreien Firmenpolitik zu bewegen. 50 Tierschutzorganisationen aus 30 Ländern haben sich in der FFA zusammengeschlossen und damit eine der größten Anti-Pelz-Kampagnen weltweit ins Leben gerufen. Zum Kampagnenauftakt hat VIER PFOTEN in der vergangenen Nacht mit einer eindrucksvollen Projektion am Woolrich-Store in Hamburg auf das Leid der Tiere aufmerksam gemacht, das hinter den Echtpelzkrägen der ikonischen Parkas steckt.

Unter dem Motto 'Tierleid ist nicht tragbar!' setzte VIER PFOTEN vergangene Nacht ein Zeichen am Woolrich Store in Hamburg. © VIER PFOTEN ? Christopher KochNachdem Woolrich wiederholt Einladungen der Fur Free Alliance (FFA) zum Dialog ignoriert hat, fordert die Allianz das Unternehmen nun öffentlich dazu auf, Echtpelz endgültig aus dem Sortiment zu streichen. Im Vorfeld der internationalen Modewochen sind zudem koordinierte Straßenaktionen in mehreren europäischen Städten geplant. VIER PFOTEN engagiert sich seit der Gründung im Jahr 1988 gegen die Pelztierzucht und ist seit vielen Jahren aktives Mitglied der FFA.

Das Traditionsunternehmen Woolrich, das sich selbst als „Original Outdoor Clothing Company" bezeichnet, hält weiterhin an Echtpelz fest – obwohl die Grausamkeit auf Pelztierfarmen längst dokumentiert ist: Ein aktuelles Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt erneut die tierschutzwidrigen Bedingungen, unter denen Marderhunde, Kojoten und Füchse gehalten und getötet werden. Obwohl die Verkaufszahlen seit Jahren zurückgehen und die öffentliche Kritik wächst, setzt Woolrich weiterhin auf Echtpelz. Der Arctic Parka ist das charakteristische Winterkleidungsstück der Marke. Seine mit Pelz besetzte Kapuze trägt dabei maßgeblich zum Leiden von Marderhunden, Kojoten und Füchsen bei, die ausschließlich zu dekorativen Zwecken getötet werden.  

Pelztierfarmen verursachen enormes Tierleid
„Wahre Outdoor-Leidenschaft bedeutet Respekt vor der Natur – und das schließt Tierleid aus. Dennoch setzt Woolrich weiterhin auf Echtpelz. Ganz gleich, wie klein der Pelzbesatz auch sein mag: Das Leid dahinter ist immer groß. Eine weltweit bekannte Marke wie Woolrich darf die Grausamkeit der Pelztierzucht und der Fallenjagd nicht länger ignorieren. Jetzt ist der Moment gekommen, an dem Modefans und Tierschützer:innen weltweit gemeinsam fordern: Schluss mit Echtpelz!", sagt Sven Wirth, Kampagnenleiter bei VIER PFOTEN Deutschland.

Auch die Umwelt leidet unter Pelzhandel
Abgesehen vom immensen Leid, das Tieren auf Pelztierfarmen zugefügt wird, birgt die Pelzindustrie auch erhebliche Umweltgefahren. Gerbereien und Zuchtbetriebe belasten Böden und Gewässer massiv – durch giftige Chemikalien, Abfälle und Abwässer, die in die Umgebung gelangen. Auch die Fallenjagd ist hochproblematisch: Sie tötet wahllos und verletzt oder tötet häufig Tiere, die gar nicht zur Zielart gehören – darunter auch bedrohte Wildtiere und Haustiere.

„Indem Woolrich weiterhin am Pelzhandel festhält, entscheidet sich das Unternehmen bewusst für Tierquälerei und Umweltzerstörung – statt für Mitgefühl und Innovation. Doch Grausamkeit ist längst aus der Mode: Immer mehr Konsument:innen legen Wert auf Tierschutz, und weltweit treten neue Gesetze in Kraft, die das Angebot an Pelzprodukten einschränken. Woolrich wäre gut beraten, den Wandel mitzugehen und sich endlich von Echtpelz zu verabschieden", sagt Joh Vinding, Vorsitzender der Fur Free Alliance.

Brutale Realität hinter Woolrich-Pelz
Der für Woolrich-Parkas verwendete Pelz stammt von Farmen, auf denen Wildtiere wie Marderhunde und Füchse ihr gesamtes Leben in winzigen Drahtkäfigen verbringen – ohne jede Möglichkeit, ihr natürliches Verhalten auszuleben. Am Ende dieses qualvollen Daseins steht meist der Tod durch Stromschlag. Auch Felle von Kojoten kommen bei Woolrich zum Einsatz. In freier Wildbahn werden die Tiere mit brutalen Tellereisen oder Drahtschlingen gefangen. Viele von ihnen leiden stunden- oder tagelang ohne Nahrung und Wasser. In ihrer Verzweiflung beißen sie sich nicht selten selbst Gliedmaßen ab, um zu entkommen – bevor sie von Fallenstellern durch Ertränken, Ersticken oder Erschlagen getötet werden.

Im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative „Fur Free Europe" legte die EFSA der Europäischen Kommission im Juli 2025 ein wissenschaftliches Gutachten vor, in dem negative Auswirkungen auf das Tierwohl aufgezeigt werden. Zu den Schwerwiegendsten zählen Bewegungseinschränkungen, die Unfähigkeit zur Ausübung natürlicher Erkundungs- und Futtersuchverhalten sowie sensorische Unter- oder Überstimulation – allesamt Auswirkungen, die unter den derzeitigen Bedingungen der Pelztierzucht, bei der die Tiere in kleinen Drahtkäfigen gehalten werden, als unvermeidbar gelten.

Weltweiter Wandel: Immer mehr Marken und Länder sagen Nein zu Pelz
Über 1.650 Marken sind bereits Teil des Fur Free Retailer Program – darunter Gucci, Armani und Hugo Boss. Nach erheblichem Druck der FFA 2023 folgte auch Max Mara und verabschiedete sich vom Echtpelz.

In Europa haben bereits 22 Länder die Pelzproduktion aufgrund von Tierquälerei und Risiken für die Umwelt und die öffentliche Gesundheit verboten. Israel, Kalifornien und 16 Städte in den USA haben ebenfalls den Verkauf von Pelzen verboten, um einen Markt zu schaffen, der ethisch agiert und Innovationen vorantreibt. Am 1. Juli 2025 hat die Schweiz ein Verbot für den Import von Pelzen aus grausamer Produktion verhängt. Das Verbot ist das erste in Europa und tritt mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren in Kraft. 
 
VIER PFOTEN macht sich seit der Gründung 1988 gegen Pelz stark.
 
Woolrich muss pelzfrei werden!
 
Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen, Orang-Utans und Elefanten – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in zwölf Ländern sorgt VIER PFOTEN für schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.

Kontakt: VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz, Susanne von Pölnitz | susanne.von.poelnitz@vier-pfoten.org | www.vier-pfoten.org



     
        
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