Lifestyle | Mode & Kosmetik, 24.08.2025
CBD in der Kosmetikindustrie – ist es nachhaltig?
Entscheidend für die Nachhaltigkeit von CBD ist der Ursprung der Hanfpflanzen
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Quelle: freepik
Cannabidiol ist ein natürlicher Inhaltsstoff der Hanfpflanze, für dessen Gewinnung zunächst keine chemische Prozedur erforderlich ist. Anders als THC ist der Wirkstoff nicht berauschend und aufgrund diverser möglicher Vorteile auch in der Kosmetikindustrie gefragt.
CBD in der Kosmetikindustrie – ist es nachhaltig?
Cannabidiol ist ein natürlicher Inhaltsstoff der Hanfpflanze, für dessen Gewinnung zunächst keine chemische Prozedur erforderlich ist. Anders als THC ist der Wirkstoff nicht berauschend und aufgrund diverser möglicher Vorteile auch in der Kosmetikindustrie gefragt. Aber wie nachhaltig ist die Verwendung von CBD in Cremes und anderen Produkten? Liegt Nachhaltigkeit an CBD selbst oder geht es hierbei vielmehr um die Frage, welche Inhaltsstoffe sonst noch enthalten sind? Wir stellen die wichtigsten Unterschiede, Siegel und Herausforderungen zur Orientierung vor.
Nachhaltigkeit im Anbau
Entscheidend für die Nachhaltigkeit von CBD ist der Ursprung der Hanfpflanzen. Während in Europa vor allem Industriehanf aus zertifiziertem Anbau verwendet wird, stammen viele Rohstoffe auf dem globalen Markt aus Kanada oder China. Das bedeutet nicht nur lange Transportwege, sondern teilweise auch einen höheren Einsatz von Pestiziden und künstlichen Düngemitteln. Hanf ist zwar grundsätzlich eine genügsame Pflanze, die mit wenig Wasser auskommt, doch Monokulturen können die Bodenqualität beeinträchtigen und Biodiversität einschränken. Nachhaltiger ist CBD aus regionalem Bio-Anbau, bei dem auf Fruchtfolge, Mischkulturen und kurze Lieferketten geachtet wird.
Energie und Extraktion
CBD muss aus der Pflanze extrahiert werden – und dabei spielt das Verfahren eine wichtige Rolle. Besonders schonend und verbreitet ist die CO?-Extraktion, die zwar viel Energie benötigt, aber ohne giftige Lösungsmittel auskommt. Andere Verfahren wie die Ethanol-Extraktion sind günstiger, können jedoch Spuren von Chemikalien hinterlassen und gelten ökologisch als problematischer. Wer Nachhaltigkeit ernst nimmt, sollte daher auch die Herstellungsweise hinterfragen, nicht nur den Anbau der Pflanze.
Wann ist es Bio- und wann Naturkosmetik?
CBD ist als Wirkstoff rein pflanzlich und trotzdem gibt es zwischen der Verwendung in Bio-Kosmetik und Naturkosmetik Unterschied und Differenz zu wahren. Beide Begriffe sind nicht gesetzlich geschützt, sodass es hier zu Verwirrungen kommen kann. Dennoch gibt es aus Verbrauchersicht klare Kriterien, die Natur- oder Bio-Kosmetik zu erfüllen haben.
Naturkosmetik muss bei der Produktion ressourcenschonend hergestellt werden. Hier ist es wichtig, auch einen Blick aufs CBD zu werfen. Nur wenn es fair und nachhaltig angebaut wurde, eignet es sich als gute Zutat in einem Naturkosmetikprodukt. Nicht enthalten sein dürfen Silikone, Parabene und andere chemische Inhaltsstoffe, für deren Herstellung viel Wasser und Energie eingesetzt werden.
Biokosmetik ist ebenfalls keine geschützte Bezeichnung, daher müssen Anwender selbst prüfen, wie viel Bio in ihren Produkten steckt. Bio heißt für die meisten Menschen, dass ökologisch angebaute Inhaltsstoffe (wie z. B. Hanfpflanzen) enthalten sind, dass keine Tierversuche durchgeführt wurden und dass das Herstellungsverfahren fair und gerecht ist.
Verpackung und Greenwashing
Oft wird CBD in luxuriös anmutenden Gläsern oder in mehrfach verpackten Tuben verkauft. Hier zeigt sich eine Diskrepanz: Während der Wirkstoff nachhaltig angebaut sein kann, entstehen unnötige Abfallströme durch aufwendige Verpackungen. Zudem nutzen einige Hersteller das Trendthema CBD für sogenanntes Greenwashing: Ein „natürlicher" Inhaltsstoff wird groß beworben, während gleichzeitig Silikone, Palmöl oder Mikroplastik in der Basisrezeptur enthalten sind. Nachhaltige CBD-Kosmetik sollte daher ganzheitlich gedacht werden – vom Rohstoff bis zur Recyclingfähigkeit der Verpackung.
Diese Label zeichnen tierleidfreie Kosmetikprodukte aus
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kauft seine Bio- oder Naturkosmetik nur mit Label. mittlerweile mehrere Label und Zertifikate, die für faire Kosmetik stehen. Ist beispielsweise das Vegan-Label aufgedruckt, dürfen Produkte und Inhalte nicht von toten und lebenden Tieren stammen. Hier können Verbraucher sicher sein, dass auch Tierversuche tabu waren.
Das Leaping Bunny Label sagt ähnliches aus. Es wurde in den USA und Kanada entwickelt und bedeutet, dass kein Teil des Kosmetikprodukts an einem Tier getestet wurde. Ausgezeichnet werden mit diesem Label Unternehmen, die keine Tierversuche mehr praktizieren möchten. Wichtig ist jedoch: Viele dieser Label sind freiwillig, unterschiedlich streng reguliert und nicht frei von Kritik. Verbraucher:innen sollten daher genau hinsehen und prüfen, ob ein Produkt über das Label hinaus tatsächlich nachhaltige Standards erfüllt.
Das sind wichtige Siegel für Naturkosmetik
CBD ist im Kosmetikbereich unter anderem deshalb beliebt, weil es gegen diverse Hautbeschwerden wie Rosacea, Akne und andere Reizungen der Haut helfen soll. Gleichzeitig gilt CBD als entzündungshemmend, was bei Hauterkrankungen praktisch sein kann. Ob ein Produkt jedoch wirklich nachhaltig und natürlich ist, bemerkt der Verbraucher oft erst beim zweiten Blick. Hier helfen bestimmte Siegel:
Mehrere Kosmetiksiegel (ICEA, Cosmebio, Ecocert, BDIH und Soil Association) haben sich zusammengeschlossen und den internationalen Standard COSMOS entwickelt. Wenn das Siegel „COSMOS Natural" oder „COSMOS Organic" zu lesen ist, steht das für ein natürliches Produkt mit Bio-Zutaten. Um es zu erhalten, müssen tierische und pflanzliche Inhaltsstoffe zu mindestens 95 Prozent aus biologischem Anbau stammen.
Auch das NATRUE-Siegel ist bekannt. Trägerprodukte müssen aus natürlichen oder naturnahen Stoffen bestehen und dürfen keine Erdölprodukte, Paraffine, PEG oder synthetische Duftstoffe enthalten. Zeigt das NATRUE-Siegel Bio-Qualität an, müssen zusätzlich 95 Prozent der naturnahen und natürlichen Stoffe aus Wildsammlungen oder Bio-Anbau stammen. dass kein wertvolles Wasser bei der Herstellung verschwendet wird.
Darüber hinaus gibt es das Fairtrade-Siegel, das für fairen Handel mit Rohstoffen und fairen Umgang mit Mitarbeitern steht. Bei Kosmetikprodukten müssen sämtliche Inhaltsstoffe aber nur dann aus fairem Handel stammen, wenn der Hersteller diese explizit als Fair-Trade-Rohstoffe bezeichnet. Handelt es sich um Cremes und andere Produkte mit Dauerhaftung auf der Haut, sind mindestens fünf Prozent fair gehandelte Inhaltsstoffe Pflicht.
Soziale Dimension
Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Umweltverträglichkeit, sondern auch faire Arbeitsbedingungen. Gerade im Hanfanbau außerhalb der EU gibt es kaum Transparenz über Löhne, Arbeitsrechte und Sicherheit der Beschäftigten. Fair-Trade-Siegel können hier Orientierung bieten, sind aber im Bereich CBD-Kosmetik bislang noch selten. Wer als Unternehmen Verantwortung übernehmen möchte, sollte daher nicht nur ökologische, sondern auch soziale Standards in seine Lieferkette integrieren.
Wirkung und Transparenz
Hinzu kommt die Frage nach der tatsächlichen Wirksamkeit von CBD in Kosmetik. Zwar gibt es erste Studien, die entzündungshemmende und hautberuhigende Eigenschaften nahelegen, doch viele Werbeversprechen sind wissenschaftlich noch nicht belegt. Nachhaltigkeit bedeutet deshalb auch, ehrlich zu kommunizieren und Konsument:innen nicht mit überzogenen Heilsversprechen zu täuschen. Transparenz über Inhaltsstoffe, Herkunft und wissenschaftliche Evidenz ist ein wesentlicher Bestandteil glaubwürdiger CSR.
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