Sustainable Chemistry Changemakers: Der Weg in eine nachhaltigere Zukunft
Nina Energy: Vom ISC3 Start-up of the Month zur globalen Klimaschutz-Innovation
Mario Saldago und Andres Novillo, die Gründer von Nina Energy © Nina EnergyDurch die Förderung des ISC3 hat das Start-up eine bedeutende Transformation durchlaufen und sich nicht nur vergrößert, sondern auch seine Verfahren und das Team deutlich weiterentwickelt. Die Produktionskapazitäten sind verfünffacht und der positive Impact auf das Klima damit insgesamt vervielfacht. Ganz aktuell hat Nina Energy mit Next Step und Carbon13 einen weiteren in der Branche sehr namhaften Investor gewonnen. Und noch ein großer Erfolg reiht sich ein: Als eines von acht Start-ups wurde das Unternehmen für das Remove Global Accelerator Programm ausgewählt, was der Entwicklung des Unternehmens einen zusätzlichen Boost verleihen wird.
Mehr als fünf Jahre nach der Auszeichnung als ISC3-Start-up of the Month haben wir mit Gründer Mario Salgado und Nina Energy Mitgründer Andres Novillo über die Bedeutung der Nachhaltigen Chemie, die Herausforderungen und Highlights der Entwicklung des Start-ups sowie über die Rolle der Unterstützung durch den ISC3 Start-up Service gesprochen.
Was bedeutet
Nachhaltige Chemie für Sie?
Nachhaltige
Chemie ist ein ganzheitlicher Ansatz, der darauf abzielt, die Effizienz der
Nutzung natürlicher Ressourcen zur Deckung des menschlichen Bedarfs an
chemischen Produkten und Dienstleistungen zu verbessern und gleichzeitig die
negativen Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft zu
minimieren. Damit werden dringende globale Herausforderungen wie Klimawandel
und Ressourcenknappheit angegangen. Bei Nina Energy sehen wir die Nachhaltige
Chemie als einen Rahmen, der uns dabei hilft, die Prozesse unserer
Pyrolysetechnologie mit weiter gefassten Nachhaltigkeitszielen in Einklang zu
bringen. Dementsprechend berücksichtigen wir die jüngsten Entwicklungen in
Bezug auf Nachhaltigkeit im Allgemeinen, das heißt Wachstum innerhalb der
biophysikalischen Grenzen. Eine klare Maßnahme in dieser Hinsicht ist die
Berechnung und Analyse des gesamten Lebenszyklus unserer Produkte - von den
Rohstoffen bis zur sicheren Verwendung unserer Biokohle- und Bioölprodukte.
Schließlich berücksichtigen wir das Systemdenken – insbesondere soziotechnische Systemtheorie – bei der Entwicklung unserer Technologie und im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Systemen, Abfallwirtschaft und der Bekämpfung der Klimakrise. Wir beachten auch die Grundsätze der Grünen Chemie, wenn es um die Minimierung von Abfällen, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Verringerung der Umweltauswirkungen im Vergleich zu herkömmlichen Methoden der Biomasseentsorgung und -verwertung geht.
Wo stehen Sie heute im Vergleich zu dem Zeitpunkt, als Sie zum Start-up des Monats gewählt wurden?
Unsere Kerntechnologie für die fortgeschrittene Umwandlung von Restbiomasse ist deutlich gereift. Wir sind von den ersten Versuchen im Labormaßstab zum Betrieb von Pilotanlagen übergegangen. Derzeit sind wir auf dem Weg zu einer Produktion im industriellen Maßstab. Wir haben die Produktionskapazität unserer Reaktoren und Anlagen verfünffacht und mehrere Iterationen zur Optimierung der Pyrolysegasumwandlung und anderer kritischer Aspekte des Pyrolyseprozesses durchgeführt. Insgesamt haben wir die Effizienz und Skalierbarkeit unserer Verfahren zur Herstellung von Biokohle und Bioöl erheblich gesteigert, Vertrauen in die ökologische Nachhaltigkeit unserer Technologie gewonnen und einen soliden Kundenstamm für unsere Pyrolyseanlagen in Ecuador und in Südeuropa, insbesondere in Italien, aufgebaut.
Wie haben
Sie von der Zusammenarbeit mit dem ISC3 und der Förderung durch den ISC3 Global
Start-up Service profitiert?
Der ISC3
Global Start-up Service war entscheidend für unser Wachstum und unsere
Entwicklung als aufstrebendes Start-up-Unternehmen im Bereich der
thermochemischen Umwandlung. Unsere Erfolge sind ein direktes Ergebnis der
Unterstützung durch das ISC3 und der kontinuierlichen Hilfe, die wir durch das
ISC3-Netzwerk erhalten haben. Der vielleicht wichtigste Vorteil ist die erhöhte
Glaubwürdigkeit, die unserem Unternehmen durch den Rückhalt des ISC3 zuteil
wird. Von einer so angesehenen Organisation im Bereich der nachhaltigen Chemie
anerkannt und unterstützt zu werden, hat uns Türen bei Investoren und Accelerator
Programmen geöffnet.
Wir haben auch bei der Professionalisierung vom ISC3 Global Start-up Service profitiert. Das Mentoren- und Expertenprogramm hat uns geholfen, unsere Technologie- und Geschäftsstrategie zu verfeinern und sicherzustellen, dass wir auf dem richtigen Weg zu nachhaltigem Wachstum sind. Durch die ISC3-Veranstaltungen und -Verbindungen konnten wir unser Netzwerk von Interessenvertretern im Bereich der nachhaltigen Chemie ausbauen. Die Möglichkeit, am ISC3 InvestorForum im Rahmen des Impact Festivals teilzunehmen, war ein Meilenstein. Dort haben wir der deutschen Nichtregierungsorganisation Atmosfair unsere Arbeit vorgestellt, was zu persönlichen Treffen in Berlin und anschließenden Besuchen von Atmosfair-Vertretern in unseren Anlagen und bei den Quellen für Restbiomasse in Ecuador führte. All diese Veranstaltungen führten zu wertvollen Partnerschaften und Kooperationen für zukünftige Möglichkeiten.
Was waren
die Highlights unter den realisierten Projekten?
Die
erfolgreiche Skalierung unserer Technologie vom Pilot- zum Industriemaßstab und
der Nachweis, dass unsere Reaktoren im Dauerbetrieb arbeiten können, sind
sicherlich als erstes zu nennen. Darüber hinaus konnten wir wichtige
Partnerschaften mit landwirtschaftlichen Genossenschaften und Industriekunden
für Biokohle und Bioöl (pyrolytische Flüssigkeiten im Allgemeinen) schließen.
Die Weiterentwicklung unseres Portfolios durch neue Patentanmeldungen im
Zusammenhang mit unserer optimierten Pyrolysetechnologie und unseren Verfahren
zur Pyrolysegasaufbereitung und -nutzung sind weitere Meilensteine.
Das Team von Nina Energy © Nina EnergyWas
bedeutet das alles für Ihr Unternehmen?
Einerseits
haben eine Reihe von Erfolgen und Errungenschaften unseren Bekanntheitsgrad und
unsere Anerkennung in der Kohlendioxid-Entfernungsbranche (CDR) erheblich
gesteigert. Darüber hinaus haben wir das Vertrauen wichtiger Interessengruppen
in der CDR-Branche gewonnen, während wir unsere Prozesse zur vollen
industriellen Reife gebracht haben. Vor allem aber hat uns eine erfolgreiche
Pre-Seed-Finanzierungsrunde - angeführt von unserem Hauptinvestor Next Step -
in die Lage versetzt, unser Geschäftsmodell weiter zu verfeinern und unsere
technischen Fähigkeiten zu stärken.
Über
das ISC3
Das Internationale Kompetenzzentrum für Nachhaltige
Chemie fördert Nachhaltige Chemie für eine nachhaltige Welt. Das ISC3 unterstützt durch nachhaltige innovative Ansätze aus der
Nachhaltigen Chemie die chemische Industrie und chemienahe Sektoren in
ihrem Transformationsprozess. Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft, die die
vielfältigen Aspekte der Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus von
Produkten hinweg integriert und ein Umdenken im Verhalten aller Beteiligten fördert.
Um den Dialog zwischen verschiedenen Sektoren und Akteur*Innen weltweit,
einschließlich Europa und anderen Regionen sowie Schwellen- und
Entwicklungsländern voranzubringen, verfolgt das ISC3 einen
Multi-Stakeholder-Ansatz mit der Vernetzung von politischen
Entscheidungsträgern, öffentlichen und privaten Sektoren, Bildung, Wissenschaft
und Gesellschaft. Es leistet einen Beitrag zur internationalen
Chemikalienpolitik, entwickelt berufliche und akademische Weiterbildungsangebote,
berät Unternehmen und fördert Start-ups sowie die Forschung. Das 2017 vom Bundesministerium
für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) und Umweltbundesamt
(UBA) gegründete Zentrum wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) getragen und von der Gesellschaft für Chemische Technik
und Biotechnologie (DECHEMA e.V.) als ISC3 Innovation Hub unterstützt.
Kontakt: ISC3, Christian Ruth-Strauß | christian.ruth-strauss@isc3.org | www.isc3.org
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