Green Fashion steht mitten in einer grundlegenden Transformation
NNATEX Internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien, 19. - 21. Juli 2025 in Hofheim

„Während Fast Fashion wächst, ist das öffentliche Interesse an nachhaltiger Mode gesunken. Das betrifft nicht nur uns Händler:innen, sondern die gesamte Lieferkette", sagt Laura Ott, Einkäuferin bei Marlowe green fashion und Mitglied im Marketingausschuss des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft (IVN). „Wir sind alle Unternehmer:innen mit ähnlichen Herausforderungen, aber unterschiedlichen Schwerpunkten und Erfahrungen. Das ist eine Ressource, die nicht zuletzt wirtschaftlich wertvoll ist."
Reframing altbekannter Konzepte
Viele Modemarken setzen auf alternative Materialien, die mehrere Vorteile vereinen. Sloppy Tunas etwa hat in Kooperation eine eigene Version eines Hightech-Textils entwickelt – teils aus aufgesammeltem Meeresplastik. Das Label aus Barcelona fertigt daraus leichte, schnelltrocknende Badeshorts und schließt den Kreislauf selbst: Getragene Shorts werden zurückgenommen und mit Schnittresten aus dem Zuschnitt zu neuem Garn und Stoff recycelt.
Der Ruf nach Innovation und Funktionalität ist so laut, dass bewährte, von Natur aus nachhaltige Textilien in den Hintergrund geraten können. Unternehmen reagieren damit, dass sie Klassiker neu aufsetzen: Die Kleider des Berliner Labels Moefe bestehen zu 100 Prozent aus Biobaumwolle. Eine spezielle Stricktechnik macht den Stoff formstabil, langlebig und dehnbar – auch ohne Elasthan. Mor Khadi wiederum übersetzt indisches Traditionshandwerk in moderne Streetwear. Die besondere Qualität des Khadi-Gewebes macht die Kleidung atmungsaktiv und thermoregulierend.
Gesetzliche Veränderungen fordern Anpassungsfähigkeit
Die Branche steht mitten in einer grundlegenden Transformation zwischen Sheinification, Rechtsruck, Generationenwechsel, Digitalisierung und wachsender Preissensibilität", sagt Nina Lorenzen, Mitgründerin der Fashion Changers und Mitglied im Expert:innen-Rat Nachhaltigkeit der Fachzeitschrift Textilwirtschaft. „Unternehmen bleiben relevant, wenn sie bereit sind, neu zu denken – etwa indem sie Shopping zum Erlebnis machen oder Mode als Statement und Protestform gestalten."
Der Umgang mit sowohl neueren als auch bevorstehenden gesetzlichen Vorgaben stellt ebenfalls eine Herausforderung dar. Bis September 2026 müssen die EU-Mitgliedsstaaten die 2024 in Kraft getretene EmpCo-Richtline (Empowering Consumers for the Green Transition) in nationales Recht überführen. Sie regelt unter anderem, wie Unternehmen Nachhaltigkeit kommunizieren dürfen. Ein weiteres Beispiel betrifft die Lederverarbeitung: Aktuell wird ein Stoff, der auch für die ökologische Gerbung verwendet wurde, von der EU eingeschränkt. Das zwingt Hersteller:innen dazu, ihre Prozesse umzustellen.
„Wir stellen einen überaus hohen Gesprächsbedarf fest", resümiert Alexander Hitzel, Projektleiter der INNATEX. „Die Anforderungen an Green Fashion werden komplexer und dynamischer. Es gibt nicht die eine einfache Lösung für alle Akteur:innen und Problematiken. Jetzt zählt, dass Unternehmen passgenaue Antworten auf ihre spezifischen Fragen finden. Plattformen, die Impulse geben und Kooperation fördern, sind wichtiger denn je."
Am 17. und 18. August lädt der INNATEX Showroom in Bern (Schweiz) mit rund 40 Brands zum Abschluss der Order-Saison.
Die kommende INNATEX findet vom 17. bis 19. Januar 2026 statt.

Kontakt: MUVEO GmbH, Maike Thalmeier | UBERMUT | innatex@ubermut.de | www.innatex.de
Lifestyle | Mode & Kosmetik, 18.07.2025

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