Technik | Energie, 15.05.2025

Feststoffbatterien

BAM entwickelt leistungsstarke Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus

Forschende der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) haben einen innovativen Ansatz entwickelt, um Feststoffbatterien leistungsfähiger und alltagstauglicher zu machen. Ihr Ziel: Akkus, die sich schneller laden, länger halten und nachhaltiger sind als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien. Ein neuer Festelektrolyt könnte den Weg für eine zukunftsweisende Batterietechnologie ebnen.

Auf die richtige Mischung kommt es an. Das BAM-Team entwickelt spezielle Festelektrolyten auf Basis von Natrium-Superionenleitern (NASICON). © BAMForschende der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) haben einen innovativen Ansatz entwickelt, um Feststoffbatterien leistungsfähiger und alltagstauglicher zu machen. Ihr Ziel: Akkus, die sich schneller laden, länger halten und nachhaltiger sind als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien. Ein neuer Festelektrolyt könnte den Weg für eine zukunftsweisende Batterietechnologie ebnen.

Die Grenzen der Leistungsfähigkeit konventioneller Lithium-Ionen-Batterien sind erreicht: Ihre Anode, meist aus Graphit, kann nur begrenzt Ionen speichern. Eine Alternative bieten Anoden aus reinem Lithium oder dem nachhaltigeren und günstigeren Natrium – sie könnten die Energiedichte um bis zu 40 Prozent steigern. Doch um sie sicher betreiben zu können, braucht es einen festen statt eines flüssigen Elektrolyten. Ein zentrales Problem dabei: An der Grenzfläche zwischen fester Anode und Festelektrolyt kann es zu Kontaktverlusten und Hohlräumen kommen, die die Batterie unbrauchbar machen. Eine mögliche Lösung: eine teilweise flüssige Anode.

Revolution durch flüssige Alkalimetall-Anode
„Wir konnten in einer Studie zeigen, dass eine flüssige Alkalimetall-Anode hundertmal leistungsfähiger ist als herkömmliche Graphit-Anoden", erklärt Gustav Graeber, Batteriematerial-Experte an der Humboldt Universität Berlin und Gastwissenschaftler an der BAM. „Bisher ist diese Technologie allerdings nur bei 250 Grad Celsius einsetzbar. Unser Ziel ist es, ihre Vorteile auf Raumtemperatur zu übertragen." Um dies zu erreichen, experimentiert das Forschungsteam mit Kalium-Zusätzen, die den Schmelzpunkt der Anode senken. Die Herausforderung dabei: Viele gängige Festelektrolyte sind nicht stabil genug gegenüber Kalium.

Neuer Festelektrolyt als Schlüsseltechnologie
Die Lösung könnte in einem speziellen Festelektrolyten auf Basis von Natrium-Superionenleitern (NASICON) liegen. Diese Materialien bieten eine hohe Ionenleitfähigkeit bei Raumtemperatur und sind gleichzeitig chemisch stabil gegenüber Kalium – insbesondere, wenn sie mit Hafnium versetzt werden. Doch Hafnium ist selten und teuer. Im NASICON-Projekt suchen Graeber und sein interdisziplinäres Team aus BAM-Expert*innen deshalb nach alternativen Additiven, die ebenso leistungsfähig, aber nachhaltiger und breit verfügbar sind. Die vielversprechendsten Kandidaten werden direkt in Natriumbatterien getestet. „Unser Forschungsprojekt ist ein entscheidender Schritt hin zu Hochleistungsbatterien, die nachhaltiger, günstiger und effizienter sind", so Graeber. „Natrium-Feststoffbatterien könnten die Ladezeiten drastisch verkürzen und die Leistungsfähigkeit von mobilen und stationären Energiespeichern erheblich verbessern – ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung."

Weiterführende Links: 
Über uns 
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ist eine wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Sie prüft, forscht und berät zum Schutz von Mensch, Umwelt und Sachgütern. Die BAM setzt und vertritt für Deutschland und seine globalen Märkte hohe Standards für Sicherheit in Technik und Chemie zur Weiterentwicklung der erfolgreichen deutschen Qualitätskultur "Made in Germany". Diese Aufgabe erfüllt die BAM mit Hilfe von rund 1.600 Menschen aus etwa 50 Nationen.

Kontakt: Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Oliver Perzborn | oliver.perzborn@bam.de | www.bam.de



     
        
Cover des aktuellen Hefts

forum future economy

forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.

  • Mit diesem Schritt markiert der Verlag bewusst eine Zeitenwende – hin zu einer Wirtschaft, die Zukunft schafft, statt nur Probleme zu verwalten.
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
09
DEZ
2025
Club of Rome Salon: Building the City of the Future (in English)
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Alle Veranstaltungen...
Anzeige

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Megatrends

Deutsche Einheit - deutsche Identität(en)
Christoph Quarch sieht die Zukunft in der Stärkung individueller Identitäten im Dialog mit anderen
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

EMAS-Validierung für ein transparentes, europäisches Umweltmanagement der LaSelva Bio-Feinkost Unternehmensgruppe

Schulen stärken Bildung für nachhaltige Entwicklung

Seit 15 Jahren: faire und umweltbewusste Beschaffung mit dem Kompass Nachhaltigkeit

Blue Green FUTUREventura

Nachhaltigkeit in der Cloud

The GREEN MONARCH Awards 2025 Verleihung in Berlin

forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy

Wie Unternehmen mit regionaler Aufforstung ihre ESG-Ziele stärken

  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • TÜV SÜD Akademie
  • NOW Partners Foundation
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • circulee GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • toom Baumarkt GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Engagement Global gGmbH