Verschiebung von EU-Green-Deal-Gesetzen sorgt für Rechtsunsicherheit

Das Europäische Parlament hat dafür gestimmt, die Umsetzungsfrist für die EU-Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) um zwei Jahre und die Frist für die EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) um ein Jahr zu verschieben

Kritik von Germanwatch zur Abstimmung im Europäischen Parlament für eine Verschiebung der EU-Lieferkettenrichtlinie und der Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung

© postcardtrip, pixabay.comCornelia Heydenreich, Bereichsleiterin Unternehmensverantwortung bei der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch: "Zwei längst beschlossene und jahrelang verhandelte Leuchtturmgesetze des European Green Deals ohne solide Evaluierung zu verschieben, ist ein falsches Signal. Der sogenannte Omnibus ist falsch abgebogen. Statt sich entschlossen auf die möglichen Verbesserungspotentiale bei der Umsetzung der bestehenden Regulierungen zu konzentrieren und zur dringend benötigten Transformation des europäischen Wirtschaftsraums zu bekennen, verlängert die EU so die aktuelle Phase der Rechtsunsicherheit.
 
Die Folge: Vorreiter-Unternehmen, die bereits mitten in der Vorbereitung und Datensammlung für die Gesetzesumsetzung stecken, werden ausgebremst und demotiviert; Unternehmen, die gegen die EU gewettet haben, werden belohnt. Die Zustimmung zur zeitlichen Verschiebung untergräbt die notwendige risikobasierte Umlenkung von Finanzierung, denn Banken werden auch in den kommenden Jahren kaum standardisierte Nachhaltigkeitsberichte erhalten.
 
Doch es könnte noch schlimmer kommen, denn im Zuge des weiteren Omnibus-Verfahrens droht auch eine inhaltliche Entkernung der Gesetze. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die neue EU-Kommission, deren kürzlich – überstürzt sowie unter Druck des deutschen Wahlkampfes und von großen Wirtschaftsverbänden – vorgelegte Vorschläge wichtige Erfolge des European Green Deal zu gefährden drohen.”

Hintergrund:
Das Europäische Parlament hat heute mit großer Mehrheit dafür gestimmt, die Umsetzungsfrist für die EU-Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) um zwei Jahre und die Frist für die EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) um ein Jahr zu verschieben, auch um eine vermeintliche Sicherheit für Unternehmen zu schaffen, auf die Entscheidungen über inhaltliche Veränderungen mit einem entsprechenden Vorlauf reagieren zu können. Die Verschiebung ist Teil der sogenannten "Omnibus”-Initiative der EU, mit der EU-Nachhaltigkeitsvorgaben scheinbar vereinfacht werden sollen.

Kontakt: Germanwatch e.V., Stefan Küper | kueper@germanwatch.org | www.germanwatch.org



     
        
Cover des aktuellen Hefts

forum future economy

forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.

  • Zukunft bauen
  • Frieden kultivieren
  • Moor rockt!
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
17
DEZ
2025
Lunch & Learn: Geschichten & Inspirationen zum Mitmachen
Impulse: Katrin Hansmeier, Basil Merk, Tina Teucher
online
17
JAN
2026
INNATEX
Internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien
65719 Hofheim-Wallau
05
FEB
2026
Konferenz des guten Wirtschaftens 2026
Veränderung willkommen? Wie Wandel gelingen kann
90475 Nürnberg
Alle Veranstaltungen...
Anzeige

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Megatrends

Deutsche Einheit - deutsche Identität(en)
Christoph Quarch sieht die Zukunft in der Stärkung individueller Identitäten im Dialog mit anderen
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Mehr als nur ein Spiel

Nachhaltig Weihnachten feiern

Bau Innovativ 2026: Zukunft bauen – nachhaltig, digital, innovativ

FNG-Siegel: 25 Fonds der Erste Asset Management mit Bestnote ausgezeichnet

Vom Öko-Pionier zum chinesischen Familienalltag: SODASAN und Stakunft Home gestalten nachhaltiges Wohnen

So klappt's mit den Weihnachtsgeschenken – ohne Stress und Schulden

Deutschland hat kein Geldproblem, Deutschland hat ein Skill-Problem

Zuversicht und Inspiration schenken

  • TÜV SÜD Akademie
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • circulee GmbH
  • toom Baumarkt GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Engagement Global gGmbH
  • Global Nature Fund (GNF)