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Große Fleisch- und Milchkonzerne in Deutschland mit hohen Emissionen

Neue Germanwatch-Studie: Große deutsche Schlacht- und Milchkonzerne tragen erheblich zur Klimakrise bei

Großunternehmen wie Tönnies und DMK Deutsches Milchkontor bei Klimaschutz insgesamt bisher zu ambitionslos
 
© openclipart-vectors; Pixabay.comDie insgesamt 20 umsatzstärksten deutschen Schlacht- und Milchkonzerne haben 2022 fast zwei Drittel (61 Prozent) so hohe Emissionen verzeichnet wie der gesamte PKW-Verkehr in Deutschland im selben Zeitraum. Zu ihren Klimaschutzbemühungen aber geben sie nur höchst lückenhaft Auskunft. Dies sind zwei Kernergebnisse einer heute vorgestellten Studie der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation Germanwatch.

Die Studie hat erstmals die Treibhausgasemissionen der zehn größten Schlacht- und zehn größten Milchkonzerne in Deutschland berechnet und die rechtlichen Verpflichtungen der Konzerne in Sachen Klimaschutz beleuchtet.

Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch: "Wir erwarten insbesondere von den größten Vertretern der Branche klare Pläne zur deutlichen Reduktion ihrer Emissionen - auch in ihren Lieferketten. Zudem ist eine umfassende und insgesamt valide Klimaberichterstattung notwendig."

Eigenangaben der Konzerne zu den vollständigen Emissionen ihrer Lieferketten existieren bis auf wenige vage gehaltene Ausnahmen nicht - zumindest nicht öffentlich. Eine an die Konzerne gesendete Abfrage zu ihren Emissionen sowie zu ihren Klimaschutzmaßnahmen blieb in nahezu allen Fällen auch auf wiederholte Nachfrage unbeantwortet, so Germanwatch.

"Die bisherigen klimabezogenen Angaben der in der Studie näher betrachteten Marktführer Tönnies und DMK Deutsches Milchkontor sind trotz erster Ansätze unterm Strich ungenügend. Sie sind unvollständig, intransparent und nicht kohärent", kritisiert der Hauptautor der Studie, Konstantinos Tsilimekis, Leiter des Bereichs Welternährung, Landnutzung und Handel bei Germanwatch. "Die Unternehmen stehen in der Verantwortung, in fairer Partnerschaft mit den Landwirtinnen und Landwirten zukunftsweisende Geschäftsmodelle zu entwickeln, die deutliche Reduktionen der Tierzahlen und damit der Emissionen ermöglichen. Die kommende Bundesregierung sollte auch im Sinne der Zukunftskommission Landwirtschaft eine nachhaltige Ernährungswende fördern, um der Landwirtschaft klare Perspektiven zu geben."

Insgesamt sogar größere Klimawirkung als PKW-Verkehr
Eine weitere Berechnung in der Studie zeigt: Der Emissionsausstoß der insgesamt 20 Konzerne beläuft sich sogar auf das bis zu Eineinhalbfache der im selben Jahr durch PKW-Verkehr in Deutschland ausgestoßenen Emissionsmenge, wenn man zusätzlich zu den oben betrachteten Emissionen auch die entgangene Treibhausgas-Speicherleistung (Opportunitätskosten) berücksichtigt. Bei dieser Berechnung wird abgeschätzt, wieviel Emissionen nicht gespeichert werden, weil Flächen insbesondere für Tierfutter landwirtschaftlich genutzt werden anstatt mit natürlicher Vegetation ausgestattet zu bleiben oder zu werden.

Die Studie von Germanwatch entstand in Zusammenarbeit mit dem Verein Faba Konzepte für die Berechnung der Treibhausgasemissionen sowie mit Green Legal Impact für die Erörterung der klimabezogenen rechtlichen Verpflichtungen.

Hier finden Sie die Studie.

Kontakt: Germanwatch e.V., Konstantinos Tsilimekis | tsilimekis@germanwatch.org | www.germanwatch.org


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