Peter Spiegel

Wie entfalten wir die nachhaltige Welt?

Der Weg zum nachhaltigen Wohlstand ist weitaus einfacher und faszinierender als gedacht

„Ganz einfach", ist die erstaunliche Antwort eines noch viel zu wenig bekannten Physikers namens Anders Levermann – zum Beispiel auf die Frage: Wie fahren wir zuverlässig den klimaschädlichen CO2-Ausstoß bis zu einem gesetzten Tag X auf null herunter, und bringen gleichzeitig die Wirtschaft in Rekordzeit auf konsequenten Null-Emissions- und Kreislaufwirtschafts-Kurs? 
 
Levermanns konkreter Vorschlag lautet: Eine weltweite Festsetzung des Tages X, bis zu dem die Emissionen bei Null liegen müssen, und bis dahin fix festgelegte jährliche Steigerungen der CO2-Emissionsbepreisung bis zur kompletten Unrentabilität weiteren Emissionsausstoßes. Dadurch wird der effektivste Umstieg zum puren Eigeninteresse aller Unternehmen weltweit, weil jedes Unternehmen so schnell und effizient wie möglich aus dieser Kostenspirale raus wollen wird. Forschung, Innovation, Geschäfts- und Finanzierungsmodelle werden so aus zutiefst wirtschaftlichen Gründen auf effektivste Nachhaltigkeitswende umgepolt. Und die Wirtschaft erhält auf diesem Entwicklungspfad das, was sie immer wollte: erheblich weniger Bürokratie und Spezialregulierungen, und gleichzeitig erheblich mehr Freiheit, wie sie das unverrückbare Ziel erreichen möchte. 
 
Levermanns Kernkonzept für eine Herausforderung wie diese lautet: Wir brauchen an Schlüsselproblemstellen wie den Emissionsausstößen eine „Faltung der Welt".  So heißt auch sein Buch, welches im Herbst 2023 erschien, und es bedeutet so viel wie die konsequente „Faltung" oder „Wendung" des bisherigen Entwicklungsweges in eine neue, bessere und zukunftsattraktivere Richtung. Richtige „Faltungen" an den richtigen Stellen erzeugen überraschend viele „Entfaltungen" an neuen Impulsen und kreativen Lösungen in Richtung der neuen Weichenstellungen. 

Die 17 Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bieten dafür eine sehr wertvolle Matrix. Die Wege für deren jeweils notwendigen und effektiven „Faltungen plus Entfaltungsfreisetzungen" zu erkennen, zu identifizieren, zu entscheiden und umzusetzen, ist die wichtigste, spannendste und ermutigendste Aufgabe dieses Zeitalters. Eine absolut unverzichtbare Problemlösungsaufgabe auf diesem Weg ist die Stärkung globaler Handlungsfähigkeit der Menschheit durch eine entsprechende Weiterentwicklung hin zu einer lösungs- und handlungsfähigeren Governance der Vereinten Nationen. 

Eine weitere wertvolle Wende in derselben Denkweise wie Levermanns Ansatz ist die Konzeption von sogenannten „wettbewerbsneutralen Lösungen". Das sind Lösungskonzepte, die so konstruiert sind, dass sie den normalen Wettbewerb der Akteure am Markt nicht tangieren, weil sie alle Akteure in gleicher Weise betreffen.

Der Charme dieser Art von Lösungskonzepten: Wenn sie das Prinzip der Wettbewerbsneutralität erfüllen, können sie von Unternehmen einfach sowie besonders intensiv umgesetzt werden. Sie werden von Bremsern zu Treibern derartiger Lösungen. Die Entwicklung derartiger Konzepte hat sich das WeQ Institute zur Kernaufgabe gemacht. Zehn solcher, je einzeln bereits weltverändernder Konzepte, haben Georgios Zervas und ich im vergangenen Jahr in dem gemeinsamen Buch „Planet We – Wirtschaft und Weltpolitik wettbewerbsneutral gestalten" beschrieben. 

Lasst uns mit Neugier und garantierter Faszination in die erstaunlich reiche Welt voll wertvoller Lösungen eintauchen!

Mehr über die Aktivitäten des WeQ Insituts lesen Sie in der Ausgabe 03/24 von forum Nachhaltig Wirtschaften.

Kontakt: WeQ Institute gemeinnützige GmbH, Peter Spiegel | p.spiegel@weq.institute | www.weq.institute


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