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Was wurde eigentlich aus … dem B.A.U.M. Fair Future Fonds?

Zukunft gestalten – Nachgefragt | Tops oder Flops in forum Nachhaltig Wirtschaften?

Seit 2007 stellt forum vielversprechende Projekte, Start-ups und Social Business-Initiativen vor. Häufig werden nur Mega Flops bekannt, wie etwa das Projekt Cargolifter, wo riesige Luftschiffe kniffelige Transportaufgaben übernehmen sollten. Nachfolgend zeigen wir die Entwicklung von mutigen Projekten, über deren Start wir schon einmal vor Jahren berichteten.

In der ersten Folge von „Was wurde eigentlich aus…?" fokussieren wir uns auf Geschichten des Gelingens, denn sie ermutigen zur Nachahmung und regen an, etwas zu unternehmen, wenn es um Finanzen, eine neue Art des kollektiven Einzelhandels oder die Zukunft unserer Städte geht. Nachfolgend eines von drei „gelungenen" Beispielen.

Prof. Dr. Maximilian Gege © Simon VeithProf. Dr. Maximilian Gege © Simon Veith
forum war von Anfang an eingeweiht in die Pläne von Maximilian Gege mit Geld „die Welt zu bewegen". Und wer sich seine Vita anschaut, merkt schnell: Dieser Mensch meint es ernst und setzt um, was er sich vornimmt. Nicht nur, dass der gebürtige Ravensburger mit dem B.A.U.M. e. V. die größte Umweltinitiative der Wirtschaft in Europa aufgebaut und den Beruf des Umweltberaters erfunden hat, er lehrt auch seit mehr als 20 Jahren als Honorarprofessor an der Leuphana Universität in Lüneburg und hat 2004 die Stiftung „Chancen für Kinder" mitgegründet. Vor fünf Jahren fasste sich der promovierte Betriebswirt dann erneut ein Herz und nahm sich vor, im Bereich der nachhaltigen Investments neue Maßstäbe zu setzen. Nun ist es Zeit für eine kurze Bestandsaufnahme.

Der Mittelstand ist Treiber der Nachhaltigkeit!
„Ich wollte beweisen, dass besonders mittelständische Unternehmen ein ‚tiefgrünes‘ Finanzprodukt ermöglichen und damit eine konsequent nachhaltige Anlagestrategie nicht nur machbar, sondern auch finanziell attraktiv sein kann. Das ermöglicht wichtige Beiträge für den Klimaschutz und eine insgesamt nachhaltigere Welt", erklärt Gege das auslösende Moment für seine Initiative. Ihm war klar, dass ein derart ambitioniertes Projekt nur mit einem Partner funktioniert, der ein ebenso konsequentes Nachhaltigkeitsverständnis besitzt und die entsprechende Kompetenz für den Finanzmarkt mitbringt. Mit den Sustainable Finance-Pionieren von der GLS Bank war dieser Partner schnell gefunden und die Idee des B.A.U.M. Fair Future Fonds in die Tat umgesetzt. Mittlerweile ist der Fonds am Markt etabliert, verwaltet ein Volumen von mehr als 170 Millionen Euro und gehört im Bereich Nachhaltigkeit zu den besten zehn Aktienfonds, die das renommierte Fachmagazin ECOreporter in den letzten Jahren getestet hat.

Wer prüft die Qualität?
Ein entscheidender Faktor für diesen Erfolg ist die Arbeit der Nachhaltigkeitsanalyst*innen von Green Growth Futura. Das Beratungsunternehmen für nachhaltige Investments wurde von Gege eigens zu dem Zweck gegründet, das Nachhaltigkeitsresearch des Fonds zu übernehmen und ist verantwortlich für den mehrstufigen Prozess der Unternehmensselektion des Fonds. „Best in Class-Ansätze und Ähnliches sind für uns keine konsequenten Kriterien. Sie führen dazu, dass Konzerne, die mit ihren Produkten ungesunde Lebensweisen unterstützen und Volkskrankheiten wie Diabetes und vielem anderen Vorschub leisten, in Fonds landen, die einen Nachhaltigkeitsanspruch erheben", konstatiert Gege mit Nachdruck und verweist damit auf das Greenwashing im Finanzbereich. Der B.A.U.M. Fair Future Fonds sucht deshalb nach kleinen und mittleren Unternehmen, die nachhaltige Geschäftsmodelle verfolgen und glaubhaft daran arbeiten, sich in den Bereichen Ökologie, Soziales und Unternehmensführung weiter zu verbessern.

Zu Beginn des Auswahlprozesses werden grundsätzlich alle börsennotierten KMUs in Betracht gezogen und auf Basis von Positiv- und Negativkriterien gefiltert. Zu den positiven Kriterien zählen beispielsweise Nachhaltigkeit in den Bereichen Bauen und Mobilität oder Ressourcenschutz. Die Ausschlusskriterien umfassen klassische Bereiche wie Rüstung, Kernenergie und fossile Energie, aber auch Themen wie Agrochemie sowie Arbeitsrechts- und Menschenrechtsverletzungen.

Chancen für Kinder
Nach diesen Stufen durchlaufen die verbleibenden Unternehmen weitere Screenings sowie das hauseigene Scoringverfahren, bei dem sie in Bezug auf 70 Einzelindikatoren durchleuchtet werden.

Diejenigen, die dabei besonders gut abschneiden, werden anschließend von einem 16-köpfigen Nachhaltigkeitsbeirat geprüft, der mit Expert*innen wie Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker vom Club of Rome besetzt ist. Erst wenn dieses Gremium zustimmt, wird ein Unternehmen in das Anlageuniversum aufgenommen. Der aufwändige Selektionsprozess ist aber nicht die einzige Besonderheit des B.A.U.M. Fair Future Fonds. Als weiteren Anreiz für Anleger*innen, die Wert darauf legen, dass ihr Geld Positives bewirkt, enthält der Fonds einen Spendenmechanismus. Mit einem Teil der Managementvergütung werden unter der Schirmherrschaft der Stiftung „Chancen für Kinder" Bildungs- und soziale Kinderprojekte auf der ganzen Welt unterstützt. „Genau diese Kombination macht den Aktienfonds so besonders für mich. Wir treiben die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft voran. Gleichzeitig setzen wir uns für Kinder auf der ganzen Welt ein", fasst Christina Opitz, Vorständin der GLS Bank, zusammen, was auch diese damals wie heute am Konzept des Fonds überzeugt.

Biodiversität ist auf der Agenda
Natürlich bitten wir Fondsinitiator Gege um eine kritische Bilanz der ersten 5 Jahre: Ist er immer noch zufrieden mit seinem Konzept oder würde er mit dem Wissen von heute etwas anders machen?

Für seine Antwort muss er nicht lange überlegen. Nein, anders machen würde er nichts. Was aber nicht heißt, dass er sich nun selbstzufrieden zurücklehnt. Im Gegenteil: Das Thema „Biodiversität" endlich groß auf die Agenda der im Fonds enthaltenen Unternehmen zu bringen und den direkten persönlichen Austausch mit den Firmenverantwortlichen noch weiter zu intensivieren, lauten seine nächsten Ziele – und es ist davon auszugehen, dass er es auch dieses Mal wieder ernst meint.
www.greengrowthfutura.de

Von Fritz Lietsch
 
Die anderen beiden Beispiele, die im selben forum-Artikel vorgestellt wurden, finden Sie online hier bzw. hier

Eine Bitte an unsere forum-Leser: Nennen Sie uns Geschichten aus früheren forum Ausgaben über deren Fortgang Sie informiert werden wollen. Wir recherchieren für Sie „Was wurde eigentlich aus…?"

Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 17.11.2023
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2023 mit dem Schwerpunkt Innovationen & Lösungen - Innovationen und Lösungen für Klima und Umwelt erschienen.
     
        
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