Circular Valley Convention 2025

Warum rauchen immer mehr Menschen Shishas?

Forschungsprojekt untersucht Ursachen, Kontextfaktoren und Zusammenhänge für den Konsum von Shishas in diversen sozialen Umfeldern in Deutschland

Der Konsum von orientalischen Wasserpfeifen (Shishas) ist in Deutschland seit spätestens 2006 nicht mehr nur unter migrantischen Populationen ein Thema, sondern auch unter deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Allgemeinen verbreitet. Dies schlug sich auch in der zunehmenden Etablierung von Shisha-Bars und -Läden nieder. Über die Ergebnisse der jüngeren Prävalenzforschung zum Tabakkonsum hinausgehend, ist über die Konsumgewohnheiten und Motive der Shisha-Konsumierenden bisher nichts bekannt.
 
Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver von der Frankfurt UAS © Benedikt Bieber | Frankfurt UAS
Darüber, wie das gestiegene Interesse am Shisha-Rauchen zu begründen ist, lässt sich bislang mangels systematischer Studien nur mutmaßen: Dabei dürfte u.a. das Angebot unterschiedlicher Geschmacksrichtungen, der soziale Faktor beim gemeinsamen Konsum, aber auch die vergleichsweise geringe, sozial kompatible psychoaktive Wirkung sowie ein vom Konsumenten fälschlicherweise vermutetes eher geringes gesundheitliches Risiko eine Rolle spielen. Deshalb sollen nun im Rahmen des Forschungsprojekts "Motive und Hintergründe für den Konsum von Shishas (Shisha-M)" Ursachen, Kontextfaktoren und Zusammenhänge für den Konsum von Shishas in diversen sozialen Umfeldern in Deutschland untersucht werden. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Heino Stöver, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Suchtforschung (ISFF) an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Kooperationspartner ist das Centre for Drug Research (CDR) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Gesundheit.

"Die Studie beschäftigt sich mit einem bislang hierzulande sehr wenig erforschten Thema. Die Forschungsergebnisse dienen als Grundlage für die Erstellung von Empfehlungen zur universellen und selektiven Prävention, inklusive Tipps zur Schadensminimierung", erklärt Stöver. "Nachdem wir unsere vorläufigen Empfehlungen mit allen relevanten Expertengruppen diskutiert und überarbeitet haben, werden unsere endgültigen Empfehlungen an Präventionsfachkräfte im gesamten Bundesgebiet übermittelt. Außerdem sind Fachveröffentlichungen und -präsentationen geplant." Ziel ist es, zielgruppenspezifische Empfehlungen aussprechen zu können, die von Präventionsfachstellen an besonders gefährdete Teilpopulationen gerichtet werden können. "Auf diese Weise möchten wir einen Beitrag leisten, der jüngst zu beobachtenden Zunahme des Konsums alternativer Tabakprodukte wie der Shisha unter der Gruppe junger Erwachsener angemessen zu begegnen und so der zu erwartenden Zunahme negativer gesundheitlicher Folgen entgegenzuwirken", betont Stöver.

Betrachtet werden sollen Konsumierende unterschiedlicher sozialer Hintergründe, verschiedenen Alters und Geschlechts etc. Es wurden qualitative Einzelinterviews mit Konsumierenden geführt, um generelle Motive und Zusammenhänge zu ergründen und unterschiedliche Konsummuster zu erkennen. Erste Resultate hieraus dienten der Konstruktion eines Online-Fragebogens, mit dem Motivkonstellationen und andere Spezifika des Shisha-Konsums in einer größeren Stichprobe aktuell Konsumierender ermittelt werden sollen. Zur Online-Umfrage. Außerdem werden Interviews mit Gruppen, die gemeinsam konsumieren, geführt, um etwaige mikrosoziale Dynamiken besser nachvollziehen zu können.

Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Prof. Dr. Heino Stöver | hstoever@fb4.fra-uas.de | www.frankfurt-university.de/isff
 
Zum Institut für Suchtforschung Frankfurt am Main (ISFF):
Das Institut für Suchtforschung an der Frankfurt UAS arbeitet seit 1997 an der Weiterentwicklung zielgruppenspezifischer und lebensweltnaher Prävention, Beratung und Behandlung von Suchterkrankungen. Es erforscht Sucht in ihren verschiedenen Erscheinungsformen sowie die mit Sucht in Zusammenhang stehenden Probleme und Aspekte. Das Institut fördert den Ausbau von interdisziplinären Beziehungen zu Kooperationspartnern auf nationaler und internationaler Ebene. Forschungsprozesse und -resultate finden in Studium und Lehre Berücksichtigung. Weitere Informationen zum Institut für Suchtforschung.

Quelle: Frankfurt University of Applied Sciences

Lifestyle | Gesundheit & Wellness, 13.03.2023

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 ist erschienen

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
07
MÄR
2025
Energiewende – Stand und Perspektiven
32. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen (ABSI)
87499 Wildpoldsried
12
MÄR
2025
Circular Valley Convention 2025
Entdecken Sie die Zukunft der Kreislaufwirtschaft - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
40474 Düsseldorf
20
MAI
2025
GREENTECH FESTIVAL 2025
Together we change
14055 Berlin
Alle Veranstaltungen...
Circular Valley Convention 2025

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Digitalisierung

Was erreicht man damit, wenn man eine Social-Media-Plattform boykottiert?
Christoph Quarch empfiehlt allen seriösen Kräften den Rückzug von X
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Mit diesen Maßnahmen feilen Unternehmen an ihrem ökologischen Image

Sonnenenergie: Die Zukunft der nachhaltigen Stromerzeugung entdecken

Inspirierende Events & spannende Themen

Fast 800.000 Tote und 4,2 Billionen US-Dollar Schäden durch Wetterextreme in 30 Jahren

Energiedorf Bundorf:

Leuphana stellt berufsbegleitende Online-Zertifikate im Nachhaltigkeitsmanagement vor

Lässt sich KI politisch einfangen?

Porsche kooperiert mit der Norman Foster Foundation im Rahmen von „The Art of Dreams“

Sustainable Finance, forum-Sonderveröffentlichung, Download kostenlos
  • toom Baumarkt GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Kärnten Standortmarketing
  • Global Nature Fund (GNF)
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • NOW Partners Foundation
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Engagement Global gGmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • circulee GmbH
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH