Digitalisierung global nachhaltig gestalten
Internationale "CODES-Initiative" diskutiert über mehr Klima- und Umweltschutz durch gerechte Digitalisierung
Wie lassen sich die immensen Potenziale der Digitalisierung für alle Menschen erschließen, ohne dass damit ein zu hoher Ressourcen- und Energieverbrauch einhergeht? Diese und andere Fragen diskutieren über 150 internationale Fachleute mit Unterstützung des Umweltbundesamtes (UBA) auf der virtuellen Konferenz der "Coalition for Digital Environmental Sustainability (CODES)" am 30. Juni und 1. Juli 2021. Als prioritäre Felder für mehr Umweltschutz und mehr Teilhabe durch die Digitalisierung identifizierte die Konferenz etwa eine bessere Datenverfügbarkeit zu Klima- und Umweltschutz weltweit und den Aufbau klimaneutraler digitaler Infrastrukturen. Ferner sei wichtig, die Digitalisierung auch institutionell zu stärken, etwa durch ein internationales Sofortprogramm zur digitalen Modernisierung globaler Umwelt- und Nachhaltigkeitsinstitutionen, einschließlich der globalen Umweltforschung zu Digitalisierung.
![Die CODES-Initiative setzt sich für einen digitalen nachhaltigen Planeten ein. © Gerd Altmann, pixabay.com](/global/images/cms/Symbolbild/network-5987759_1920_gerd_altmann_pixabay.png)
Deutlich wurde auf der Konferenz aber auch: Eine ungeregelte Digitalisierung führt nicht automatisch zu einem global gerechten Wohlstand und zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit. UBA-Präsident Dirk Messner fasst seine Eindrücke so zusammen: "So lange die Digitalisierung sich hauptsächlich an der kurzfristigen ökonomischen Rentabilität orientiert, werden die Potentiale der Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit und Chancengerechtigkeit nicht genutzt. Für den Aufbau weltweit zugänglicher digitaler Infrastrukturen sowie die Stärkung der gesellschaftlichen Handlungsfähigkeit im Umgang mit digitalen Technologien braucht es einen global gut aufgestellten Handlungsrahmen und Partnerschaften, um die notwendigen Kapazitäten und Investitionen für die digitale Nachhaltigkeit auf den Weg zu bringen".
Wichtig sei auch, das zentrale gesellschaftliche Institutionen stärker in die Lage versetzt werden, sich selbst digital zu modernisieren und zu transformieren. "Die digitale Fitness von Institutionen ist ein ganz entscheidender Faktor für die Nachhaltigkeitstransformation.", so Dirk Messner. Er schlug vor, in den nächsten Jahren ein digitales Investitions- und Modernisierungsprogramm für die globale Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik aufzulegen, dass die global vernetzte Umweltkompetenz durch multilaterale Open-Data-Governance stärkt und Umweltschutzmaßnahmen global besser aufeinander abstimmt und transparent macht.
Weitere Informationen:
CODES - Coalition for Digital Environmental Sustainability ist eine vom Umweltbundesamt, UNEP, UNDP, ISC, Kenia und Future Earth am 31. März 2021 gegründete Initiative zur Unterstützung der vom UN Generalsekretär Guterres initiierten Roadmap für digitale Zusammenarbeit. Ziel ist die Erarbeitung eines globalen Aktionsplans für die Förderung des internationalen Klima- und Umweltschutzes durch eine global gerechte Digitalisierung.
Links
Technik | Digitalisierung, 05.07.2021
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