Studie: E-Bikes und Co. als Schlüssel zu Net Zero in der EU

Eine Verlagerung des Verkehrs auf mehr Elektrische Leichtfahrzeuge wie z. B. E-Bikes, hat das Potenzial, 30 Millionen Tonnen CO2-Emissionen einzusparen

Eine Verlagerung des Verkehrs auf Elektrische Leichtfahrzeuge in Europa kann 30 Mio. Tonnen CO?-Emissionen bis 2030 einsparen und die Abhängigkeit von Rohstoffen in der Batterieproduktion reduzieren. 

© MichalJamro, pixabay.comEine neue Studie der EU-Initiativen EIT Urban Mobility und EIT InnoEnergy fand heraus, dass nur etwa zwei bis drei Prozent der geplanten Batterie-Produktionskapazität in der EU nötig wären, um die mehr als 25 Millionen Elektrische Leichtfahrzeuge wie z. B. E-Bikes auszustatten, die bis 2030 auf den europäischen Straßen erwartet werden. Alleine damit könnten 30 Millionen Tonnen CO?-Emissionen eingespart werden und zur Schließung der EU-Lücke von 165 Millionen Tonnen CO?-Emissionen beitragen. Darüber hinaus kann die Förderung der Produktion von Batterien für Elektrische Leichtfahrzeuge in Europa die derzeitige Abhängigkeit von Importen aus außereuropäischen Ländern erheblich verringern, da bisher 95 % dieser Batterien aus Asien bezogen werden.

Elektrische Leichtfahrzeuge wie E-Bikes, E-Scooters und E-Mopeds, werden immer mehr zu einem Teil der modernen städtischen Mobilität. 2022 wurden in Europa etwa 10 Millionen dieser Fahrzeuge verkauft. Die europäische Nachfrage nach Batterien für E-Leichtfahrzeuge wird sich bis 2030 verdreifachen und bis 2040 noch einmal verdoppeln. 

Für Elektroautos ist eine europäische Batterie-Produktionskapazität von 1.144 bis 1.800 Gigawattstunden (GWh) bis 20230 geplant. Diese übersteigt jedoch bei weitem den prognostizierten Batteriebedarf von 317 bis 696 GWh. 

Nach der Studie von EIT Urban Mobility und EIT InnoEnergy würde ein kleiner Teil dieser Überkapazität ausreichen, um eine Verlagerung des Verkehrs auf E-Leichtfahrzeuge zu erreichen. Nur etwa zwei bis drei Prozent der geplanten Batterie-Produktionskapazität in der EU wären nötig, um die mehr als 25 Millionen Elektrischen Leichtfahrzeuge zu versorgen, die bis 2030 auf den europäischen Straßen erwartet werden. Im Vergleich zu Elektroautos liegt der voraussichtliche jährliche Batteriebedarf für E-Leichtfahrzeuge gerade mal bei 36 GWh im Jahr 2030 und bei 71 GWh im Jahr 2040. Außerdem benötigt die Batterieproduktion für Elektrische Leichtfahrzeuge 10 bis 30 Mal weniger Rohstoffe als für Elektroautos. 

Nachhaltige Mobilität und Emissionsminderung
Elektrische Leichtfahrzeuge haben das Potenzial, einen wesentlichen Teil des städtischen Mobilitätsbedarfs mit weniger Energie und CO?-Fußabdruck zu decken. Ein positiver Nebeneffekt wäre dadurch auch die vermehrte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Sharingsysteme. 3 % der Kurzstreckenfahrten (weniger als 8 km), die derzeit noch mit dem Pkw zurückgelegt werden, könnten durch Elektrische Leichtfahrzeuge ersetzt werden: Die Maßnahme würde zu einer Einsparung von bis zu 30 Millionen Tonnen CO? führen und dazu beitragen, die für Europa prognostizierte Emissionslücke für den Verkehr von 165 Millionen Tonnen CO? zu schließen.

Verbesserte Batteriewertschöpfungskette kommt allen zugute
Die Studie ergab, dass Elektrische Leichtfahrzeuge in naher Zukunft die idealen Abnehmer von Batteriezellen sein werden, hier insbesondere für zylindrische Zellen, die bei den meisten Elektrischen Leichtfahrzeugen Standard sind. Zylindrische Zellen können darüber hinaus aber auch jenseits der Elektromobilität verwendet werden, zum Beispiel für Drohnen, Elektrowerkzeuge, Batteriespeicher für Privathaushalte und Laden von Elektrofahrzeugen. 

Der Innovationsbedarf des Sektors für Elektrische Leichtfahrzeuge wird der gesamten Branche zugutekommen. Die Studie prognostiziert, dass verbesserte Batterietechnologien Elektrische Leichtfahrzeuge erschwinglicher machen und damit die Akzeptanz bei den Verbrauchern erhöht wird. Darüber hinaus kann die Förderung der Produktion von Batterien für Elektrische Leichtfahrzeuge in Europa die derzeitige Abhängigkeit von Importen aus außereuropäischen Ländern erheblich verringern, da bisher 95 % dieser Batterien aus Asien bezogen werden. 

Von entscheidender Bedeutung ist zudem, die Effizienz des Batteriepasses zu fördern, um Reparaturen, Wiederverwendung und das Recycling von Batterien zu erleichtern. Gleichzeitig sollten klarere Sicherheitsstandards und Haftungsgarantien für effektive Reparaturen eingeführt werden. Durch Investitionen in die Konstruktion von Batteriepaketen für eine vereinfachte Demontage und Kreislauffähigkeit wird die Nachhaltigkeit von Elektrischen Leichtfahrzeugen weiter gestärkt.

Bernadette Bergsma, Direktorin für Kommunikation und EU-Angelegenheiten bei EIT Urban Mobility, betont, dass sofortige Maßnahmen erforderlich seien: „Elektrische Leichtfahrzeuge ergänzen den öffentlichen Verkehr und spielen eine Schlüsselrolle beim Übergang zur Geteilten Mobilität in Städten. Sie können die Elektrifizierung des Straßenverkehrs beschleunigen. Es ist dringend notwendig, die Industrie für E-Leichtfahrzeuge und ihre Batteriewertschöpfungskette als strategische Aktivposten für die nachhaltige urbane Mobilität in Europa zu betrachten.”

Jennifer Dungs, Global Head of Mobility bei EIT InnoEnergy, fügt hinzu: „Wir haben Batterien in den Mittelpunkt zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs gestellt. Wir treiben die industrielle Entwicklung der Europäischen Batterie-Allianz (EBA250) voran und haben vor kurzem den neuen 500 Millionen EUR schweren "EBA Strategic Battery Materials Fund" angekündigt. Es muss jedoch noch mehr getan werden, um die Akzeptanz alternativer, schnell wachsender Mobilitätslösungen zu fördern - Elektrische Leichtfahrzeuge sind eine niedrig hängende Frucht mit massiven Auswirkungen auf Europas Netto-Null-Ziele."

Die Verfasser der Studie fordern die EU auf, Elektrische Leichtfahrzeuge in ihre allgemeine Industriestrategie aufzunehmen, um den Übergang zu nachhaltiger Mobilität zu unterstützen. Sie betonen, dass das Wachstum dieses Sektors und die gesamte Wertschöpfungskette, einschließlich der Batterien, gefördert werden sollten. Die Studie schlägt außerdem vor, Innovationen in der Batterietechnologie und der Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Verbesserungen bei der Batteriesicherheit, geringere Kosten und bessere Leistung, zusammen mit Regeln für Reparatur, Wiederverwendung und Recycling, sollen das weitere Wachstum des Sektors für Elektrische Leichtfahrzeuge sichern.


Über EIT Urban Mobility
EIT Urban Mobility ist eine Initiative des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union. Ihr Ziel ist es, Lösungen zu beschleunigen, die zu einem nutzerzentrierten, integrierten und wirklich multimodalen Verkehrssystem führen. Als führende europäische Innovationsgemeinschaft für urbane Mobilität arbeitet EIT Urban Mobility daran, eine Fragmentierung zu vermeiden. Dazu fördert es die Zusammenarbeit zwischen Städten, Industrie, Hochschulen, Forschung und Innovation. So lassen sich die dringendsten Mobilitätsprobleme der Städte lösen. Die Nutzung der Städte als „lebende Labore” ermöglicht es den Partnern aus Industrie, Forschung und Hochschulen, die Funktionsweise neuer Technologien zur Lösung realer Probleme in echten Städten zu demonstrieren. Dazu gehört auch die intelligente Beförderung von Menschen, Gütern und Abfall.

Für mehr Informationen besuchen Sie bitte www.eiturbanmobility.eu

Über EIT InnoEnergy
EIT InnoEnergy ist ein führender Innovationsmotor für nachhaltige Energie und spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Energiewende. Es bringt die Technologie, die Geschäftsmodellinnovation und die Kompetenzen ein, die erforderlich sind, um den „Green Deal” zu beschleunigen, Fortschritte bei der Dekarbonisierung und Reindustrialisierung Europas zu erzielen und gleichzeitig die Energiesicherheit zu verbessern. EIT InnoEnergy verfügt über ein Portfolio von mehr als 200 Unternehmen, die bis zum Jahr 2030 schätzungsweise 110 Mrd. EUR Umsatz generieren und kumulativ 2,1 Mrd. Tonnen CO?e einsparen werden. Insgesamt haben diese Unternehmen bis heute 25 Mrd. EUR an Investitionen aufgebracht. EIT InnoEnergy wurde im Jahr 2010 gegründet und wird vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union, unterstützt.
 

Kontakt: EIT Urban Mobility, Nathalie Heredia | n.heredia.C@romanrm.com | www.eiturbanmobility.eu


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