Corona und Green Deal: Beschleunigen, nicht bremsen
"Die jetzt bekannt gewordenen Pläne, den Green Deal auszubremsen, sind darum Gift für Konjunktur, Klima und zukunftssichere Jobs".
Mit dem Green Deal hatte die EU endlich ein Konzept vorgelegt, das die Wirtschaft in Europa unabhängiger macht und damit auch für Krisenzeiten besser aufstellt. "Die jetzt bekannt gewordenen Pläne, den Green Deal auszubremsen, sind darum Gift für Konjunktur, Klima und zukunftssichere Jobs", erklärt Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin von UnternehmensGrün, dem Verband der nachhaltigen Wirtschaft.

"Die Corona-Krise für den Rollback nutzen - das ist die Agenda der üblichen Klimaschutznörgler aus dem Lager der Bremser und Blockierer", sagt Reuter mit Blick auf die jüngst publik gewordenen Forderungen, die klimapolitischen Vorgaben "zu strecken" (Wirtschaftsrat der CDU) oder die nationale CO2-Bepreisung für kleinere Industriebetriebe um zwei Jahre nach hinten zu verschieben (DIHK).
Auch Teile der EU-Kommission planen jetzt laut einem internen Papier, Teile des Green Deals auszusetzen.
Dazu gehören ausgerechnet Programme zu Aufforstung und Anpassung an den Klimawandel. "Das sind Maßnahmen, die kurzfristig Arbeit schaffen. Darum sollten sie gerade nach der Corona-Krise vorangetrieben werden", so Reuter.
Auch die Strategie zum Ausbau der Offshore-Windenergie in Europa zählt zu den Projekten, die nach dem geleakten Papier zurückgestellt werden könnten. "Das ist angesichts der kommenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft und der Flaute, mit der sich Offshore- und Onshore-Windenergie ohnehin schon konfrontiert sehen, ein verheerendes Signal", so Reuter. Die Windkraft in Deutschland hat in den vergangenen 12 Monaten mehrere 10.000 Arbeitsplätze verloren. "Europa muss sehr aufpassen, dass sie die Windbranche nicht genau wie Solarenergie an die Konkurrenz aus China abschenkt", warnt Reuter.
Dauerhafte Arbeitsplätze und Wettbewerbsvorteile
Zu den Projekten auf der Streichliste der EU gehören unter anderem auch die Mobilitätsstrategie, Konsumentenrechte klimagerechte Treibstoffe für den Luft- und Schiffsverkehr.
"Statt hier zu bremsen, müssen wir gerade jetzt die Investitionsbremse bei der Nachhaltigkeit lösen", fordert Klaus Stähle, Vorstand von UnternehmensGrün. "Abwrackprämie war gestern. Investitionen in die Zukunft sind gefragt", so Stähle. Klimaschutz, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft müssten besondere politische Priorität behalten. UnternehmensGrün fordert, Konjunkturprogramme zwingend mit dem 1,5 Grad Ziel und dem Europäischen Green Deal zu verbinden und schlägt die Einführung eines Transformationsfonds vor.
Aus der Wirtschaft formiert sich Widerstand gegen die Rollback-Forderungen und Aufschubpläne von Klimaschutz und Green Deal: Der Aufruf "Unternehmen zusammen für Nachhaltigkeit - wir bleiben dran!" wurde auf nachhaltig-zusammen.de bereits von mehr als dreihundert Unternehmen gezeichnet, darunter größere Mittelständler wie Werner & Mertz und elobau GmbH.
UnternehmensGrün fordert einen Transformationsfonds, der besonders auf arbeitsmarktwirksame Sektoren zielt. Dazu zählen die energetische Gebäudesanierung, Recycling, Investitionen in Schienen -und Netzinfrastruktur und Sonderabschreibungsmöglichkeiten für Klimaschutz-, Energieeffizienz- und Digitalisierungsmaßnahmen. Gerade die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft sollte vorangetrieben werden - Streichen des Solardeckels, Abbau der Hürden für den Ausbau der Windkraft an Land.

Kontakt: UnternehmensGrün e.V., Dr. Katharina Reuter
reuter@unternehmensgruen.de | www.unternehmensgruen.de
reuter@unternehmensgruen.de | www.unternehmensgruen.de
Wirtschaft | Verantwortung jetzt!, 21.04.2020

Jetzt reicht's!
forum 04/2020
- Klimaschutz als Volkssport
- Marketing for Future
- Systemrelevant
Kaufen...
Abonnieren...
17
FEB
2021
FEB
2021
11
MÄR
2021
MÄR
2021
Kinostart „Now" - „If you fail, we will never forgive you!"
A Film for Climate Justice by Jim Rakete
deutschlandweit
A Film for Climate Justice by Jim Rakete
deutschlandweit
Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!
LOHAS & Ethischer Konsum

Christoph Quarch plädiert für einen Relaunch veralteter Rituale
Jetzt auf forum:
Die Hälfte vom Teller für Obst und Gemüse
SGS erhält Akkreditierung für das Fachmodul „Gebietseigene Gehölze“
Suchmaschine mit echten europäischen Werten
„CSR Benchmark“ - Online-Tool zum Vergleichen unternehmerischer Nachhaltigkeit
Bolsonaro Portrayed as a War Criminal in Video Addressing Amazon Destruction
Deutsche wollen Exportstopp für in der EU verbotene Pestizide
CO2-Bepreisung allein bringt technologischen Wandel kaum voran